Die Ereignisse der letzten Tage, vor allem die der letzten Stunden, traten so gehäuft auf, dass es nicht einfach ist, den Überblick zu behalten. Daher hier nochmal die Übersicht der wichtigen Erdbeben der letzten 8 Tage, sowie deren aktuellste Entwicklung.

Iran, 9. April, M 6.2:
40 Menschen wurden getötet, etwa 1100 wurden verletzt. Tausende Gebäude wurden zerstört, zehntausende wurden obdachlos. Der Rote Halbmond arbeitet mit allen möglichen Mitteln, um die Opfer mit Nahrung, Medizin, Trinkwasser, Decken und Zelten zu versorgen. Der Wiederaufbau der Gebäude hat bereits begonnen.

Honduras, 10. April, M 5.5
Einige Gebäude wurden bei dem Erdbeben beschädigt, manche davon schwer. Verletzte gab es keine.

Japan (Honshu), 12. April, M 5.8:
32 Menschen wurden verletzt, 8 von ihnen schwer. Über 2500 Gebäude wurden bei dem Erdbeben in der Nähe von Kobe beschädigt. Manche wurden komplett zerstört. Das Epizentrum lag auf der Insel Awaji zwischen Honshu und Shikoku. Dort gab es auch die größten Schäden.

Indien (Assam), 16. April, M 4.4
1 Mädchen wurde von einem durch das Erdbeben ausgelösten Erdrutsch erfasst und getötet. Drei weitere Kinder wurden verletzt. Schäden an Gebäuden gab es nicht.

Grenzregion Indien – China (Arunal Pradesh – Tibet), 16. April, M 5.3
Einzelne Gebäude wurden beschädigt

Grenzregion Iran – Pakistan, 16. April, M 7.8
Aus Pakistan werden 40 Tote und über 300 Verletzte gemeldet. In Belutschistan wurden tausende Häuser zerstört, teilweise wurden Dörfer komplett dem Erdboden gleich gemacht. Schäden werden auch aus anderen Teilen von Pakistan gemeldet. In Karachi wurden mehrere Menschen beim Einsturz eines Hauses verletzt.
Im Iran waren die Schäden weniger heftig. Zwar wurden viele Gebäude beschädigt und einige zerstört, insgesamt sind die Schäden aber, auch wegen der dünneren Besiedlung, geringer als in Pakistan. Über die Opferzahlen gibt es keine genauen Angaben. 27 Verletzte werden genannt, je nach Quelle 1 bis 5 Todesopfer. 1679 Menschen werden in den Notunterkünften des Roten Halbmondes versorgt.
Das Erdbeben war auch in Indien und auf der Arabischen Halbinsel spürbar. In Neu-Dehli, Doha und Dubai wurden Hochhäuser sicherheitshalber evakuiert.
Ein Tsunami mit nur wenigen Zentimetern Wellenhöhe hat die Küsten vom Iran und vom Oman getroffen.

Papua-Neuguinea, 16. April, M 6,6
Flach und nahe an der Küste war dieses Erdbeben, Intensität VIII wurde registriert. Einen Tsunami gab es nicht, jedoch flüchteten viele nach dem Beben ins Landesinnere, sich dieser Gefahr bewusst.
Die bisher gemeldeten Schäden sind nur gering, einzelne beschädigte Gebäude und keine Verletzten. Es können aber noch neue Meldungen kommen.

China (Yunnan), 17. April, M 5,0
Das Erdbeben ereignete sich in einer Tiefe von nur wenigen Kilometern, das Epizentrum lag in einer dicht besiedelten Region.
Mindestens 10 Menschen wurden bei dem Erdbeben leicht verletzt. 16060 Gebäude wurden bei dem Erdbeben beschädigt, 4166 davon schwer. 49 weitere sind komplett eingestürzt. Es entstand nach ersten Schätzungen ein Schaden von umgerechnet etwa 30 Millionen Euro.

Japan (Izu-Inseln), 17. April, M 6,2
Das Epizentrum des Erdbebens lag unmittelbar vor der Insel Miyake. Nach ersten Meldungen wurden auf der Insel 4 Personen verletzt. Ein Mann bei einem Erdrutsch, die drei anderen von Glassplittern. Zwei dieser Personen sind Bewohner eines Pflegeheimes.
Über Schäden ist noch nicht viel bekannt. Es ist klar, dass viele Fenster zu Bruch gingen. Außerdem sollen an einzelnen Häusern ´Teile der Mauern beschädigt oder eingestürzt sein. Zudem wurden mehrere Straßen durch Erdrutsche blockiert.

Japan (Honshu), 17. April, M 5,8
Es gibt noch keine genauen Informationen zu dem Erdbeben. Es ist nur bekannt, dass eine 70-jährige Frau in der Stadt Sendai an der Hüfte verletzt wurde.

Zudem: M 5,6 in Indonesien (16. April, Sumatra) hat einen kurzzeitigen Stromausfall verursacht.


Die Häufung der starken Erdbeben in den letzten Stunden ist vermutlich auf das schwere Erdbeben im Iran zurückzuführen. In der Vergangenheit war es häufig so, dass nach einem sehr großen Erdbeben in Zentralasien eine ungewöhnlich hohe seismische Aktivität entlang der Plattengrenzen der Eurasischen Platte registriert wurde!