Nicht nur die Menschen in Ebreichsdorf, Bad Eisenkappel, Wien und Innsbruck, die direkt betroffen waren, haben diesen Eindruck. Nun belegen es auch die Statistiken: In Österreich gab es dieses Jahr so viele Erdbeben wie lange nicht mehr. Vor allem bei den spürbaren Beben liegen die Werte deutlich über dem Mittelwert seit Beginn der Aufzeichnungen. Mindestens 64 spürbare Erdbeben hat es im Jahr 2013 bis heute in Österreich gegeben. Die meisten davon in den oben genannten Regionen. Der Durchschnittswert seit dem Jahr 2000 liegt bei 42 Erdbeben. Dies teilte die ZAMG mit.

Ursache für diese Häufung sind vor allem die großen Beben in Niederösterreich, Kärnten und Tirol, die mehrere spürbare Nachbeben hatten und somit die Zahl anhoben. Auch wenn es bereits im letzten Jahr eine ungewöhnlich hohe Zahl gab (62 Erdbeben), ist kein Trend zu erkennen. Diese Ereignisse sind natürliche Schwankungen. Erdbeben halten sich nicht an Durchschnittswerte. So kann es sein, dass im nächsten Jahr wieder alles „normal“ ist oder, so wie 2002 (13 Erdbeben), ins andere Extrem fällt. Entsprechend muss man sich deswegen keine Sorgen machen.

Aber auch bei der Zahl der Schadenbeben ist Österreich dieses Jahr ungewöhnlich weit vorne. Wo es sonst wenn überhaupt nur eines, gelegentlich 2 bis 3 Schadenbeben gab, waren es dieses Jahr mindestens 4. Glücklicherweise waren es überwiegend nur geringe Schäden. Betroffen waren Innsbruck (M 3.7), Ebreichsdorf (M 4.3 ; M 4.2) und Bad Eisenkappel (M 4.5).
Mit dieser Zahl (Durchschnittsmagnitude: 4.2)  liegt Österreich im Internationalen Vergleich im oberen Drittel aller von Erdbeben betroffenen Ländern, etwa im gleichen Bereich wie das Nachbarland Ungarn (Durchschnittsmagnitude 3.93, ebenfalls sehr überdurchschnittlich), sowie Australien (4.0), wo jeweils auch das ausmaß der Schäden mit Österreich vergleichbar war.

Zum Vergleich: Die Schweiz ist mit einem Schadenbeben (M 3,6) in dieser Statistik vertreten, Italien mit 11 (M 4,47). Deutschland war noch nicht von Schadenbeben betroffen.

Das Jahr 2013 hat noch einige Wochen, entsprechend können sich die genannten Zahlen noch ändern. Aber an der Bezeichnung „Überdurchschnittlich“ wird sich dieses Jahr nichts mehr ändern.