Ein starkes Erdbeben mit Magnitude 5.4 (vorläufige Angaben der griechischen Behörden; Geofon nennt vorläufig Magnitude 5.6, USGS Magnitude 5.7) traf um 22.08 Uhr MESZ den Süden von Griechenland. Das Epizentrum des Bebens lag nach ersten Angaben knapp 90 Kilometer südlich der Hauptstadt Athen, knapp 20 km vor der Ägäis-Küste des Peloponnes. Die Tiefe des Bebens liegt bei knapp 115 Kilometern. Erdbeben, die in solchen Tiefen stattfinden, werden in der Regel so stark abgeschwächt, dass sie an  der Oberfläche nicht mehr zu nennenswerten Schäden führen können. Jedoch sind sie in einem weiten Umkreis um das Epizentrum spürbar, so wie in diesem Fall in der griechischen Hauptstadt, auf Kreta (Heraklion, Chania, etc.), sowie allgemein in weiten Teilen des Landes. Ausnahme stellen dabei wohl nur die Regionen ganz im Norden und Westen des Landes dar. Auch einige Zeugen aus Malta (knapp 800 km westlich vom Epizentrum), Zypern und Süditalien (Kalabrien, Apulien, Sizilien) wollen dieses Erdbeben bemerkt haben. Eine Tsunamigefahr besteht nicht.

Tiefe Erdbeben in der Ägäis entstehen durch die Subduktion dGriechenlander Afrikanischen Platte unter die Ägäische Platte vor der Küste von Kreta. Dennoch: Sie sind vergleichsweise selten. Wenn sie eintreten, können sie aber sehr heftig werden. Das wahrscheinlich stärkste Exemplar dieser Gattung ereignete sich im Februar 1810 nördlich von Kreta. Experten schätzen es auf bis zu Magnitude 8.0. Es verursachte schwere Schäden, nicht nur auf Kreta, sondern auch in weiten Teilen von Syrien, Ägypten und Malta. Zudem folgte ein Tsunami, der in mehrere Häfen beobachtet wurde.

Beim aktuellen Erdbeben sind solche Auswirkungen natürlich nicht zu erwarten. Wenn überhaupt könnte es einige leichte Schäden an älteren Gebäuden im östlichen Peloponnes geben.

Update 5. April, 15.37 Uhr
In der Stadt Ermioni im Osten des Peloponnes, 50 km vom Epizentrum entfernt, wurden durch das Erdbeben die Wände einiger leerstehender Gebäude beschädigt, bzw. zerstört. Verletzt wurde dabei niemand.

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