Ein intensiver Erdbebenschwarm erschütterte gestern und heute die japanische Hauptinsel Honshu. Das Zentrum der Erdbeben lag im Nordwesten der Insel an der Grenze der Präfekturen Nagano und Gifu, etwa 200 Kilometer westlich von Tokyo. Nach JMA Angaben wurden innerhalb von nur 12 Stunden mindestens 34 spürbare Erdbeben über Magnitude 2 registriert. Die stärksten von ihnen, Beben der Stärke 4.5, 4.3 und 3.8, waren rund um das Epizentrum mit Intensität 3 (JMA-Skala) spürbar. Auch einige kleinere Erdbeben um M 3 erreichten diese Intensität, da alle in sehr flacher Tiefe stattfanden. Es liegen keine Meldungen über Schäden vor. Die Bewohner der umliegenden Orte sind dennoch besorgt über die andauernde und plötzlich einsetzende Erdbebenaktivität. Einige verbringen die Nacht auf den Straßen, aus Sorge vor großen Beben. Insgesamt ist die Lage aber ruhig, da keines der bisherigen Beben besonders stark war. Im Internet kursieren dennoch Gerüchte, dass dieses Erdbeben mit ansteigender vulkanischer Aktivität am nahe gelegenen Vulkan Yake-Dake zuammenhängt. Experten schließen diese Möglichkeit nicht aus, halten es aber für unwahrscheinlich. Auch ein bevorstehendes Starkbeben wird wie fast immer spekuliert. Die Grenzregion von Gifu und Nagano gilt als seismisch und vulkanisch sehr aktiv. Yake-Dake ist einer der aktivsten Vulkane des Landes, zuletzt kam es im Jahr 1995 zu einer Eruption, bei der zwei Menschen ums Leben kamen. Ein intensiver Erdbebenschwarm im Umfeld des Yake-Dake ereignete sich im Jahr 1998, das stärkste Erdbeben erreichte Magnitude 5.5. Schwächere Erdbebenschwärme wurden zudem in Februar und Herbst 2011 registriert, jeweils ohne vulkanische Aktivität oder Starkbeben. In der Vergangenheit hat es einige Schwerbeben über Magnitude 7 gegeben, die immer zu verheerenden Schäden geführt haben.

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