Ein leichtes, aber sehr seltenes Erdbeben traf am Weihnachtsmorgen die zentralen Niederlande. Nach Angaben des Geoforschungszentrum Potsdam erreichte das Beben um 9.53 Uhr MEZ Magnitude 3.1. Das Epizentrum lag in der Region Utrecht, knapp 45 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Amsterdam. Demnach lag das Hypozentrum in einer Tiefe von nur 3 Kilometern. Über den Ursprung des Bebens ist nichts bekannt. Flache Hypozentren deuten in der Regel auf induzierte Beben (Bergbau, Erdgas, etc) hin, in der Region Utrecht kann dies aber ausgeschlossen werden. Belegt ist dort nur ein Erdbeben, Magnitude 1.5, im Jahr 1978. Historisch überliefert wird ein leichtes Erdbeben am 15. Januar 1756, aus den damaligen Meldungen wird auf Intensität III in Utrecht geschlossen.
Zur Zeit gibt es keine Meldungen über die Ausdehnung des Schüttergebietes oder mögliche Schäden. Die nächste deutsche Grenze (Region Kleve) befindet sich 50 km südöstlich.

Update 12.10 Uhr
Zeugen auf Twitter melden, dass das Erdbeben weiter südlich, in der Region Gelderland, deutlich spürbar war. Dort verläuft der Peelsprung, die größte Verwerfung am Niederrheingraben, die auch das Roermond-Erdbeben verursacht hat. Wahrscheinlich scheint also, dass das Epizentrum dort, an der Grenze von Utrecht und Gelderland lag.
Von den Erdbebendiensten der Niederlande und Belgien gibt es weiterhin keine Daten zu diesem Erdbeben. Daten von Diensten wie Geofon, die weniger Stationen in der Nähe des Epizentrums haben, können stärker von den tatsächlichen Daten abweichen.

Utrcht