9.März 2016
Griechenland – Ein Schwarm kleiner bis moderater Erdbeben hat in den vergangenen Tagen den Westen der griechischen Insel Kreta getroffen. Die Epizentren der Beben lagen dabei entlang der westlichen Küste, etwa 40 Kilometer von der Großstadt Chania entfernt. Einige der Erdbeben erreichten Stärke 3.5 bis 3.8, das stärkste am Mittwochmorgen (9.04 Uhr MEZ) erreichte nach ersten Angaben Magnitude 4.0.
Die Erdbebenaktivität begann am Sonntag (6.) mit drei kleinen Erdbeben um Magnitude 2.5. Es folgte ein unabhängiges Beben vor der Südküste von Kreta, das Magnitude 4.1 erreichte. Am Montag (7.) verzeichneten die griechischen Erdbebendienste die bis dahin höchste Aktivität mit zehn Erdbeben, wovon fünf Magnitude 3.5 erreichten. Es folgten kleinere Erdbeben am Dienstag und Mittwochmorgen, sowie zwei Erdbeben mit Stärke 3.7 und 4.0.

Die meisten der Erdbeben waren in der Epizentralregion deutlich spürbar, da die Herdtiefe ungewöhnlich niedrig bei nur wenigen Kilometern lag. Die größeren Erdbeben waren bis Chania spürbar. Insgesamt war die Intensität der Erdbeben gering, sodass es bisher nicht zu Schäden kam.

Update 12. März 2016, 13.55 Uhr:
Der Erdbebenschwarm hält weiter an. Am Mittag, um 14.40 Ortszeit (13.40 Uhr MEZ), ereignete sich das bisher stärkste Erdbeben. Es erreichte eine Stärke von 4,9 und war deutlich spürbar. Zeugen berichten von kräftigen Erschütterungen auch in der Stadt Chania. Bereits am Morgen um 9.49 Uhr hat es ein Erdbeben der Stärke 3,9 gegeben.
Ein Erdbeben dieser Stärke kann Schäden an älteren Gebäuden veursachen.

Auch in den vergangenen Tagen hat es weitere kleine Erdbeben gegeben, viele wurden in der Epizentralregion verspürt.

Die genaue Ursache des Erdbebenschwarms ist nicht bekannt. Vermutlich treten die Erdbeben entlang einer (oder mehrerer) reaktivierter Abschiebung auf. Abschiebungen gehören zu den Arten von Störungen, die häufig Erdbebenschwärme hervorbringen. Nur in den seltensten Fällen enden diese Schwärme mit großen Erdbeben.

Update 13. März, 18.38 Uhr
Mehrere neue Erdbeben waren heute im Westen von Kreta zu spüren. Darunter zwei Erdbeben der Stärke 3.5 und 3.8 am Mittag. Dazu erhielten wir Zeugenmeldungen.
Sougia
15:25 Uhr 13.03.2016
Ferienwohnung, 1. Stock,
habe auf Bett gelegen, Bett hat deutlich gewackelt. Keine Schäden.

Kalathenes
Ortszeit: 13.03.2016 17:45 leichte kurzzeitige Erschütterungen, davor mehrfach am Tage mittlere Erschütterungen, die keine Schäden verursachten

Ursprung des Erdbebenschwarmes könnte eine vor kurzem entdeckte große Störungszone sein, die im Westen von Kreta etwa in Nord-Süd-Richtung verläuft. Es ist eine der größten Störungszonen der Insel, an der sich der westliche Block abschiebt. Paläoseismische Untersuchungen zeigen, dass es entlang dieser bereits mehrfach schwere Erdbeben gegeben hat.

Der Schwarm hat bisher nicht zu Schäden geführt.

Update 14. März, 09.25 Uhr
Die vergangene Nacht war erneut unruhig. Rund um Mitternacht gab es zwei Erdbeben, Magnitude 3.7 und 3.9, die bis Chania spürbar waren und die Bewohner aus dem Schlaf rissen.

Auch wenn der Schwarm bisher nicht zu Schäden geführt hat, ist die psychische Belastung für Anwohner und Touristen enorm. Zwar ist Kreta ein Erdbebengebiet, aber die Anzahl der Erdbeben in so kurzer Zeit ist sehr ungewöhnlich. Entsprechend groß ist die Sorge vieler Anwohner, dass ein größeres Erdbeben folgen könnte. Vorhersagen lässt sich dies aber nicht.

Update 15. März, 21.11 Uhr
Insgesamt 28 Erdbeben über Magnitude 2 traten heute seit Mitternacht auf. Die meisten waren direkt am Epizentrum spürbar. Nur wenige waren stärker als Magnitude 3, sodass die Aktivität insgesamt geringer war als in den vergangenen Tagen.

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Kreta