Niederlande – Nahe der niederländischen Stadt Roermond hat sich am Donnerstagnachmittag ein leichtes Erdbeben ereignet. Nach Angaben des Belgischen Erdbebendienstes, der zur Zeit als einziger Daten zu diesem Ereignis liefert, erreichte es Magnitude 1.7. Das Epizentrum lag demnach an der niederländisch-belgischen Grenze in der Region Limburg, knapp 10 Kilometer westlich von Roermond. Die Herdtiefe des Bebens lag demnach bei 18 Kilometern, wie für Erdbeben in dieser Region üblich.
Es ist nicht bekannt, ob dieses Erdbeben von Anwohnern verspürt wurde. Tektonische Erdbeben in der Niederrheinischen Bucht und angrenzenden Gebieten sind in der Regel erst ab Magnitude 2 bis 2.2 wahrnehmbar.
Trotz der niedrigen Magnitude handelt es sich um das bisher stärkste tektonische Erdbeben in den Niederlanden in diesem Jahr. Die erdbebenaktivste Region des Landes ist in den vergangenen Jahren Groningen gewesen, wo es aufgrund der dortigen Erdgasförderung häufig, aber zuletzt seltener, kleine Erdbeben gibt.
Roermond ist der Ort der Niederlande, welcher durch ein starkes Erdbeben bekannt wurde. Im Jahr 1992 bebte es dort, nur 15 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, mit Magnitude 5.8. Die Folgen waren schwere Schäden, dutzende Verletzte und ein Todesopfer in Deutschland. Es war nicht nur das stärkste Erdbeben in der Geschichte der Niederlande, sondern auch das stärkste Beben in Mitteleuropa seit dem 18. Jahrhundert.
Wie beim großen Beben, dessen Herd 8 Kilometer südöstlich lag, dürfte auch in diesem Fall die Peelrand-Störung der Auslöser sein.
Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:
Uhrzeit (Mitteleuropäische Zeit): 16:07 Uhr, 11. August
Magnitude: 1.7
Tiefe: 18 km
Spürbar: nein
Schäden erwartet: nein
Opfer erwartet: nein
Ursprung: tektonisch