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Neuseeland – Im Norden von Neuseeland hat sich am Sonntag ein schweres Erdbeben ereignet. Das Geoforschungszentrum Potsdam gibt Magnitude 7.5 an, der Erdbebendienst von Neuseeland zunächst nur 6.6, eine Korrektur des Wertes nach oben ist jedoch wahrscheinlich. Das Epizentrum lag im Norden der Südinsel, knapp 100 Kilometer von Christchurch entfernt. Offenbar lag das Hypozentrum in moderater Tiefe von rund 40 Kilometern. Die Erschütterungen waren auch in der Hauptstadt Wellington, sowie in weiten Teilen beider Inseln deutlich spürbar. Viele Zeugen sprechen von sehr starken Erschütterungen. Es muss mit schweren Schäden gerechnet werden.

Die Epizentralregion ist vergleichsweise dünn besiedelt. Zeugenmeldungen über potentiell gefährliche Intensitäten gibt es aufgrund der Tiefe des Bebens aus weiten Teilen des Landes.

Eine Tsunami-Warnung besteht nicht, da das Epizentrum nicht vor der Küste lag.

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Update 12:22 Uhr
Das Geoforschungszentrum Potsdam korrigierte das Beben hoch auf Magnitude 7.7. Das USGS gibt zunächst Magnitude 7.4 an. Erste Bilder aus dem Raum Wellington zeigen die heftige Intensität in Form umgestürzter Möbel. Auch erste Gebäudeschäden werden gemeldet. Viele Menschen in der Hauptstadt haben ihre Häuser verlassen. Zudem gab es einige Stromausfälle.

Update 12:31 Uhr
Es wurden bereits zahlreiche Nachbeben, das stärkste mit Magnitude 5.6, registriert. Es gibt zudem vermehrt Meldungen über kleinere Gebäudeschäden im Raum Wellington und Umgebung.

Update 12:33 Uhr
Das Geoforschungszentrum Potsdam hat das Erdbeben erneut nach oben korrigiert, diesmal auf Magnitude 7.8. Es ist eines der stärksten Erdbeben in Neuseeland in den vergangenen Jahrzehnten. Ursprung des Erdbebens könnte die Hope-Störung sein. Dabei handelt es sich um das Verbindungsglied zwischen der bekannten Alpine Fault, die die Südinsel durchzieht, und der Subduktionszone vor der Ostküste der Nordinsel. Genaue Auswertungen dazu gibt es allerdings noch nicht.

Update 12:38 Uhr
Das Erdbeben ereignete sich kurz nach Mitternacht Ortszeit. Durch die zahlreichen Gebäudeschäden besteht dadurch eine größere Gefahr, dass Menschen im Schlaf überrascht wurden und nicht rechtzeitig Schutz suchen konnten.


Update 12:40 Uhr
Auf der Südinsel scheint im Moment besonders die Kleinstadt Cheviot nahe des Epizentrums in der Region Canterbury betroffen. Medien berichten, dass dort zahlreiche Gebäude schwer betroffen sind. Meldungen über Todesopfer gibt es noch nicht.

Update 12:51 Uhr
Rettungsdienste beklagen zur Zeit, dass der Großteil der Notrufe nicht durchkommen, da alle Leitungen überlastet sind. Es wird gebeten nur den Notruf (111) zu wählen, wenn es Verletzte gibt. Unterdessen werden auch aus Wellington erste größere Schäden gemeldet. Christchurch scheint bisher nur am Rande betroffen zu sein.
Mit Magnitude 7.8 ist das Erdbeben das stärkste in Neuseeland mit Epizentrum an Land seit 1855.

Update 13:03 Uhr
Zahlreiche starke Nachbeben bis Magnitude 6.2 hat es bereits gegeben. Deren Epizentren erstrecken sich vom Epizentrum nach Norden entlang der Störung. Das nördlichste, Magnitude 5.6, vor der Küste von Marlborough hat den Zivilschutz veranlasst, eine lokale Tsunami-Warnung für Seddon herauszugeben.

Update 13:07 Uhr
Inzwischen zeigt sich, dass das Erdbeben sowohl eine horizontale Komponente, als auch eine Überschiebungskomponente hatte. Die Störungszone verläuft von Canterbury nach Norde bis in die Cook-Straße zwischen den beiden Hauptinseln. Entsprechend kann es bei Nachbeben entlang der Störungszone, die offshore liegen, zu kleineren Tsunamis kommen. Zur Zeit ist noch nichts über mögliche Tsunamis durch Nach- oder Hauptbeben bekannt. Der Zivilschutz hat eine entsprechende Warnung für die Nordostküste der Südinsel aktiv.

Update 13:14 Uhr
Zahlreiche Straßen und Brücken auf beiden Inseln sind durch das Erdbeben beschädigt und entsprechend von den Behörden gesperrt worden. Betroffen sind auch Küstenstraßen nahe Wellington. Aufgrund der bestehenden Tsunami-Gefahr sollten Küstenstraßen zunächst sowieso gemieden werden.

Update 13:15 Uhr
Das Pacific Tsunami Warning Center hat erste Messungen veröffentlicht, wonach dem Hauptbeben folgend ein 2.5 Meter hoher Tsunami die Stadt Kaikoura an der Nordostküste von Canterbury getroffen hat.

Update 13:25 Uhr
Aufgrund der Dunkelheit der Nacht gibt es zur Zeit nur ein rudimentäres Bild der Erdbebenauswirkungen. Es gibt zahlreiche Schadenmeldungen aus vielen Regionen, Details sind aber weiterhin offen. Meldungen über mögliche Verletzte gibt es ebenfalls noch nicht.
Unterdessen hat auch das USGS das Erdbeben nach oben korrigiert auf Magnitude 7.8. Damit sind sich USGS und Geofon, welches erneut auf M7.9 nach oben korrigiert hat, bezüglich der Größe des Erdbebens relativ einig.

Update 13:31 Uhr
Bewohner von Wellington beobachteten einen kleinen Tsunami, der allerdings keine Infrastruktur überschwemmt hat.

Update 13:34 Uhr
Dass durch dieses Erdbeben ein Tsunami ausgelöst wurde, kam leider erst relativ spät als Warnung heraus. Die zunächst niedrige Angabe der Magnitude von GeoNet (M6.6) ließ die Behörden in den Glauben, dass die Störung sich nicht bis zur Küste fortgepflanzt hat. Erst als der erste Tsunami registriert wurde, kam die erste Warnung für die gesamte Küste heraus. Ob dies Folgen hatte, ist zur Zeit noch nicht bekannt.
Dass überhaupt ein Tsunami ausgelöst wurde, ist vermutlich dem Zusammenspiel von zwei Störungen zu verdanken.

Update 13:45 Uhr
Die Nachbebenaktivität bleibt hoch. Zuletzt gab es binnen weniger Minuten mehrere Nachbeben über Magnitude 5. Die Epizentren werden in beiden Regionen (Canterbury und Marlborough), sowie Offshore in der Cook-Straße registriert. Starke Nachbeben bis Magnitude 7 können für mehrere Tage und Wochen auftreten.

Update 13:58 Uhr
Aus der Warnung resultierend haben die meisten Menschen die Küstengebiete der Südinsel verlassen oder wurden dazu aufgefordert. Dabei berichten Betroffene von verstopften Straßen. Die lokalen Feuerwehren unterstützen die Evakuierungen, indem sie von Haus zu Haus gehen und auf die Tsunami-Warnung hinweisen.
Abseits der Küsten werden in den kommenden Stunden Notfalllager eingerichtet, wo Evakuierte, aber auch Menschen, deren Häuser vom Erdbeben betroffen sind unter kommen können.
Aus der dünn besiedelten Epizentralregion gibt es inzwischen verbreitet Meldungen über zerstörte Häuser.

Update 14:13 Uhr
In der Stadt Nelson im Norden der Südinsel sind mehrere Menschen unter einem umgestürzten Weintank eingeschlossen gewesen. Diese konnten aber inzwischen gerettet werden.

Update 14:20 Uhr
An der Küste von Wellington waren die Erschütterungen so stark, dass es zu Bodenverflüssigung kam.

Update 14:24 Uhr
GeoNet korrigierte nun das Erdbeben auf Magnitude 7.5 nach oben und gibt die Tiefe mit 16 Kilometern an.

Update 14:29 Uhr
Aus Kaikoura, wo der Tsunami am höchsten war, werden inzwischen erste zerstörte Gebäude gemeldet. Zudem gibt es verbreitet in der Stadt strukturelle Schäden.
In Christchurch läuft unterdessen die Evakuierung. In der Gefahrenzone liegen Häuser in einem mehrere hundert Meter breiten Küstenabschnitt. Es wird erwartet, dass der Tsunami dort in den nächsten Minuten an Land trifft.

Update 14:41 Uhr
Durch ein einstürzendes Gebäude in Kaikoura sind mindestens zwei Menschen verletzt worden.

Update 15:00 Uhr
In Marlborough bereitet sich der Zivilschutz auf die Versorgung der Opfer in Notunterkünften vor. In allen größeren Städten der Region, darunter Nelson und Blenheim, hat es Schäden gegeben. Lokale Krankenhäuser werden mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet. Der Schiffsverkehr wurde an vielen Häfen stillgelegt, der Schienenverkehr ist in weiten Teilen des Landes zum Erliegen gekommen. Es bleibt bisher dabei, dass es nur wenige Verletzte gibt. Bestätigt sind diese aus den Städten Culverden und Kaikoura in Canterbury.

Update 15:08 Uhr
Die Situation in den betroffenen Gebieten ist insgesamt relativ ruhig. In den Notunterkünften versorgen freiwillige Helfer die Betroffenen mit Tee. Evakuierungsempfehlungen des Zivilschutzes werden sehr ernst genommen, aber panische oder hektische Situationen gibt es nicht.
Problematisch ist in einigen Orten zur Zeit die Versorgung mit Trinkwasser. Es gab viele Wasserrohrbrüche, unter anderem auch in Wellington, sodass die Leitungen verunreinigt sind. Bewohner der Orte sollen daher das Leitungswasser vor dem Konsum oder der weiteren Verwendung abkochen.

Update 16:13 Uhr
Internationale Erdbebendienste haben erste Auswertungen zum Erdbeben beendet. Die ersten Ergebnisse liefern dabei unter anderem eine Erklärung, warum das Erdbeben zunächst mit einer viel zu geringen Magnitude eingeschätzt wurde. Demnach begann das Erdbeben als ein „relativ“ kleines Ereignis an einer Dextralen Störung, vermutlich die Hope-Fault, die ein „Bindeglied“ zwischen der Alpine Fault und der Subduktionszone vor der Nordküste darstellt. Nach ca. 10 Sekunden übertrug sich die Bewegung auf eine Überschiebung, vermutlich die Jordan Trust Fault, die entlang der Küste und teils auch vor der Küste nach Norden verläuft (ähnlich einer Subduktionszone). An dieser fand eine Minute nach Herdzeit die größte Energiefreisetzung statt, die letztendlich zur hohen Magnitude geführt hat. Dabei bewegte sich der Boden teilweise um bis zu zwei Meter.
Durch die Fortpflanzung des Bruchs nach Norden werden auch die relativ geringen Auswirkungen im Süden (Raum Christchurch) erklärt, während es rund um Wellington, was näher an der Hauptbruchfläche lag, vergleichsweise große Schäden gab.

Update 16:41 Uhr
In Kaikoura sind mehrere Bewohner eingestürzter Gebäude von ihren Familien als vermisst gemeldet worden. Zerstörte Telefonnetze und blockierte Straßen machen es zur Zeit unmöglich, diese Personen zu erreichen. In einem eingestürzten Haus wird noch jemand unter den Trümmern vermutet, während eine Person bereits gerettet werden konnte.

Update 17:08 Uhr
In Hurunui ist offenbar eine Person durch einen Herzinfarkt ums Leben gekommen. Unbestätigte Meldungen sprechen zudem von mehreren Toten in Kaikoura.

Update 18:03 Uhr
In Neuseeland steht der Sonnenaufgang bevor und damit auch die Möglichkeit, die verursachten Schäden besser zu beurteilen. Bisher zeigt sich das Erdbeben, welches das stärkste je instrumentell registrierte Erdbeben Neuseelands ist, überwiegend durch Sachschäden. Zahlreiche Kleinstädte berichten von zerstörten Häusern. Auch Erdrutsche haben große Auswirkungen. So steckt seit einigen Stunden ein Zug auf offener Strecke fest, weil er in einen Erdrutsch gefahren ist.
Todesopfer sind bisher zwei bestätigt. Es gibt wohl mehrere dutzend Verletzte.

Update 20:25 Uhr

Update 14. November, 06:50 Uhr
In der Nacht hat sich das bisher schwerste Nachbeben mit Magnitude 6.7 ereignet. Es war in weiten Teilen des Landes spürbar und hat möglicherweise zu neuen Schäden geführt.
Währenddesse ist die generelle Auswertung der Schäden im Gange. Allgemein zeigt sich, dass die Auswirkungen deutlich schlimmer sind als zunächst angenommen. Vor allem in Kaikoura, wo aber auch zwei Personen lebend aus den Trümmern ihres Hauses gerettet werden konnten.
In Stadtzentrum von Wellington konnten bisher 60 beschädigte Gebäude nachgewiesen werden. Vor allem direkt an der Küste sind zudem viele Straßen beschädigt, da sich dort der Boden verflüssigt hat.
Noch immer gelten Menschen als vermisst. So auch lange Zeit ein Truck-Fahrer, der auf einer Landstraße nahe Kaikoura unterwegs war. Diese wurde auf weiten Strecken von einem Erdrutsch zerstört und teilweise ins Meer gespült. Der Fahrer konnte lebend aus seinem Fahrzeug geborgen werden.

Zu den Auswirkungen des Erdbebens gesellen sich in Teilen des Landes heftige Unwetter mit starken Niederschlägen und orkanartigen Winden. Dadurch könnten weitere Gebäude beschädigt werden, warnt der Katastrophenschutz. Der Clarance Fluss erlebt an seinem Unterlauf zur Zeit ein schlimmes Hochwasser. Ein vom Erdbeben ausgelöster Erdrutsch staute den Fluss für mehrere Stunden auf. Dieser natürliche Damm brach. Ob Menschen betroffen sind, ist zur Zeit nicht bekannt. Orte nahe des Unterlaufes wurden von den Behörden gewarnt.

Sowohl in Wellington als auch in Christchurch ist die Zahl der Einbrüche und Plünderungen angestiegen.

Update 09:05 Uhr
GeoNet hat ein Statement veröffentlicht, dass den komplexen Bruchvorgang bei diesem Erdbeben (das genau genommen ein Doppelbeben war) beschreibt. Involviert waren demnach die Störungen Kekerengu (an der Küste von Canterbury und Marlborough), Hundalee (an der Küste von Canterbury), Hope (im Hinterland von Canerbury) sowie eine bisher unbekannte Störung vor der Küste von Canterbury.
Die größte Energiefreisetzung gab es an der Kekerengu Störung, wo sich die Gesteinsmassen um bis zu 10 Meter gegeneinander verschoben haben. Diese erfolgte erst eine Minute nachdem das Erdbeben an der Hope Störung seinen Anfang nahm. Da die Kererengu teilweise vor der Küste verläuft, kann hier auch der Ursprung des Tsunamis gesehen werden.
Dass Erdbeben von einer Bruchfläche zur anderen springen, kommt relativ selten vor. Zuletzt wurde dies in Neuseeland 2010 beim Darfield-Erdbeben (M7.0, bekannt durch die Auswirkungen auf Christchurch) beobachtet.
In diesem Fall entspricht der als Epizentrum festgelegte Punkt, wo der Bruchvorgang seinen Ursprung hatte, nicht dem Gebiet der größten Energiefreisetzung (und damit auch der höchsten Intensität).
GeoNet geht ebenfalls auf die zeitliche Korrelation zum so genannten „Supermond“ ein. Demnach ist es aus einzelnen Fällen bekannt, dass große Erdbeben mit dem Mondzyklus zusammentreffen. Allerdings gibt es deutlich mehr Tiden als Erdbeben, sodass es nicht möglich ist, daraus eine Vorhersage zu treffen. Ob das gestrige Erdbeben ebenfalls durch den Supermond begünstigt wurde, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eindeutig sagen.

Währenddessen hat es zwei weitere starke Nachbeben um Magnitude 6 gegeben. Der Großteil der Nachbeben tritt zur Zeit an der Kekerengu und angrenzenden Störungen auf. Gestern wurde die größte Aktivität im Bereich der Hundalee Störung erfasst.

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Zeugenmeldungen
Wellington
Selbst im Berg mit massivem Stein konnte man die Erschütterung spüren. Einige Dinge auf dem Regal vielen fast um.

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit (Mitteleuropäische Zeit): 12:02 Uhr

Magnitude: 7.5

Tiefe: 16 km

Spürbar: ja

Schäden erwartet: ja

Opfer erwartet: ja

Ursprung: tektonisch

Tsunami-Gefahr: aufgehoben

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    Anti-Spam-Quiz:


    In Regionen wie diesen kann es immer wieder zu schweren Erdbeben kommen. Nicht nur sichere Bauweise kann bei solchen Ereignissen Menschenleben retten, sondern auch richtige Verhaltensweisen. Daher empfehlen wir allen, die eine Reise in eine erdbebengefährdete Region planen, sich zuvor mit den richtigen Verhaltensweisen bei schweren Erdbeben auseinanderzusetzen. .

    wird fortgesetzt…