Poing – Erneut hat ein leichtes Erdbeben Bewohner des Landkreises Ebersberg östlich von München aufgeschreckt. Zeugen melden uns, dass am Samstagabend (9. September) gegen 19:20 Uhr ein Beben im Raum Poing zu spüren war. Nach ersten Angaben des tschechischen Erdbebendienstes erreichte dieses Magnitude 2.1, das Epizentrum wird allerdings falsch lokalisiert, sodass vermutlich die Magnitudenangabe auch nur sehr grob ist. Weitere Informationen zu diesem liegen noch nicht vor.
Im Dezember 2016 haben mehrere Erdbeben bis Magnitude 2.3 die Region um Poing erschüttert. Dabei handelte es sich um die ersten an dem Ort registrierten Erdbeben überhaupt. Ursache ist wahrscheinlich eine nahe gelegene Geothermie-Anlage.
Aktuelle Zeugenmeldungen deuten darauf hin, dass das heutige Beben ähnlich stark war. Demnach gingen die recht leichten Erschütterungen mit einem lauten Knall einher, wie es für lokale Erdbeben üblich ist. Bis ins Münchener Stadtzentrum, das sich ca 15 Kilometer westlich von Poing befindet, waren die Erschütterungen nicht zu spüren.

Update 10. September, 09:54 Uhr
Wie die dpa berichtet, sollen sich infolge des Bebens an einem Haus zwei Risse gebildet haben. Schäden wie diese sind bei Erdbeben dieser Stärke relativ selten, aber nicht ausgeschlossen. Im Falle induzierter Erdbeben, wie hier höchstwahrscheinlich durch eine Geothermie-Anlage, treten die Erdbeben in sehr geringer Tiefe von wenigen Kilometern auf. Dadurch werden sie an der Oberfläche deutlicher verspürt als natürliche Erdbeben in größerer Tiefe. Somit erhöht sich auch das Risiko für kleine Schäden, speziell an älteren Gebäuden.
Noch immer gibt es von den Erdbebendiensten keine gesicherte Magnitudenangabe. Die automatischen und falsch lokalisierten Registrierungen der tschechischen Behörden sprechen von Magnitude 2.1.

Update 11:33 Uhr
Das Geoforschungszentrum Potsdam gibt das Erdbeben in Poing inzwischen mit Magnitude 2.4 an, womit das Beben stärker war als jenes im Dezember 2016. Das Epizentrum lag demnach im Speichersee nördlich von Poing, wobei auch hier eine Unsicherheit von einigen Kilometern berücksichtigt werden muss, zumal es aus dem näher gelegen Ismaning keine Zeugenmeldungen gibt. Jedoch ist es wahrscheinlich, dass sich das Epizentrum nördlich von Poing befindet, da von dort die höchsten Intensitäten gemeldet werden.

Update 11. September, 12:59 Uhr
Die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik hat ein weiteres Erdbeben in Poing am Sonntagabend registriert. Demnach soll das Beben gegen 20 Uhr mit Magnitude 2.5 erreicht haben und damit stärker gewesen sein, als das Erdbeben am Samstag. Andere Erdbebendienste haben dieses Beben bisher nicht bestätigt. Einzelne Zeugen berichten, dass sie auch dieses Erdbeben gespürt haben. Vermutlich war es, anders als von der ZAMG angegeben, deutlich schwächer als das erste.

Update 16.20 Uhr
Der Betreiber der Geothermie-Anlage Poing hat angekündigt, die Anlage wegen der Erdbeben vorerst außer Betrieb zu setzen.

wird fortgesetzt, sobald weitere Informationen vorliegen…

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Zeugenmeldungen (Erdbeben 9. September)
Poing
Durchaus vergleichbar mir de 2 Vorausgegagenen Anfang 2017 (Intensität III)

Pliening
19:20 Lauter Knall. 2 Geschössiges DHH wackelt (Intensität V)

Pliening – Landsham
Auf der Couch sitzend hörte ich ein dumpfes Grollen und spürte ein ganz kurzes Fibrieren. (Intensität II)

Poing – Nord
19.22 Uhr, lauter Rums, Erde wackelte (Intensität II)

Pliening
Es gab einen knall und es haben die Fenster/ das Gebäude leicht „gewackelt“. (Intensität II)

Pliening
Zuerst hörte man eine Art Druckwelle und danach vibrierte das ganze 5 Parteien Haus. Es fühlte sich an als wäre in der Nachbarschaft etwas explodiert. (Intensität IV)

Poing
9.9.2017, ca. 19.20 Uhr, zweites OG eines Mehrfamilienhauses in Poing
Wir saßen beim Essen und empfanden erst etwas wie Druck auf den Ohren, dann fühlte es sich an als würde sich der Boden wie durch eine Welle unter uns anheben – Stuhl, Eckbank- einige saßen auf der Couch nebenan und empfanden das Gleiche. Es entstanden keine offensichtlichen Schäden. (Intensität IV)

Poing – Süd
Ich saß am Schreibtisch, da hörte ich einen dumpfen Knall. Ich schreckte auf, da folgte nahtlos ein zweiter, lauterer Knall, bei dem sich sogar der Boden leicht hob. (Intensität III)

Poing – Nord
lauter Knall und deutlich spürbares Wackeln im Erdgeschoss (Intensität II)

Poing
19:20 Uhr starkes Vibrieren und wackeln des Hauses (Intensität IV)

Poing
Ca. 19.22h, im 2. OG eines Mehrfamilienhauses war eine kurze Bodenbewegung zu spüren. (Intensität III)

Poing – Mitte
dumpfes grollen in der Ferne, da ich mit der Sofalehne direkt an der Wand anlehnte (Außenmauer) spürte ich es dann wie einen Schlag von dieser ausgehend.
Anders als im Dezember, damals war es eher kurzes vibrieren (selber Ort), dachte ich dieses mal eher an eine Explosion/Flugzeugabsturz/Unfall. (Intensität IV)

Poing
19:21 Uhr am 09. September: Lauter Knall (wie eine Explosion) mit anschließender Erschütterung. (Intensität III)

Pliening
ca. 19.20 – anschwellendes Grollen bis zum dumpfen Knall – Scheiben vibrieren (Intensität III)

Kirchheim
19.30 Uhr Extremer lauter Knall
Stark verunsichernd ! (Intensität IV)

Poing
um 19uhr20 lauter Knall,dann schwankten Schreibtisch im Kinderzimmer und Sessel im Wohnzimmer (Intensität V)

Poing
09.09.2017,ca. 19:30, saß im Garten auf einer Bank, wie eine Explosion, der Boden hat deutlich vibriert, zweimal sehr kurz hintereinander, ziemlich erschrocken (Intensität IV)

Poing – Nord
So ca. 19.20 Uhr .wie eine entfernte laute Explosion.Der Boden hob sich an .Mit einem lauten rumms .Ich sitze aber im Dachgeschoss!Kurz danach bemerkte man eine Druckwelle am Körper .War sehr beängstigend! Nach ca. 5-8 sek. war der Spuk vorbei ! (Intensität IV)

Poing
Ca. 19.20 Uhr, sehr lauter Knall, sehr deutlich spürbares Vibrieren der Wände, Decke , Glasscheiben im 1. Obergeschoss, Einfamilienhaus. Bild fiel von der Wand. Sehr beängstigend, Furchterregend. Über Schäden kann noch keine Aussage getroffen werden. (Intensität IV)

Kirchheim
9.9. abends ca 19.30 ich saß lesend im Erdgeschoss, Rücken an Wandregal gelehnt, hörte Knall, dachte an Explosion oder Flugzeug das Schallmauer durchbrach, spürte gleichzeitig Wand und Boden vibrieren, war ziemlich verunsichert (Intensität IV)

Poing – Nord
09.09.2017, ca. 19:20 Uhr, lautes Explosionsgeräusch, stark durchschwankende Stahlbetondecke im ersten Stock (einmalige Stoßwelle), im Sitzen am Schreibtisch erlebt, sehr erschrocken und aufgesprungen, um Haus zu verlassen… (Intensität V)

Pliening – Landsham Moos
Ich habe das Erdbeben am 9.9 um 19:20 h ebenso bemerkt. Wir wohnen im 1. Stock im 2. Familienhaus. Ich saß iim Eßzimmer, es war wie ein QVgroßer Rumpler / Knall / vibrieren , als wenn im EG was umgestürzt oder explodiert wäre.
Wir wohnen ungefähr 1 km vom Speichersee entfernt. (Intensität II)

Poing
19:21h. Sitzend im EG auf Fliesenboden, ohne Schuhe.
Ein Knall als wäre beim Nachbarn ein Schrank umgefallen, direkt direkt gefolgt von dem Gefühl, als würde sich das gesamte Gebäude heben. Zusätzlich fühlte es sich an, als habe es einen dumpfen Schlag gegen meine Fußsohlen gegeben. Das war wie eine Stoßwelle, die gegen meine Füße klatschte.
Der Spuk dauerte nur 1-2 Sekunden, ich hatte keine Zeit, um Gegenstände zu beobachten, aber ich erinnere mich an das Geräusch klirrender Gläser im Schrank. Nach dem Beben wackelte meine Hängelampe.
Anschließend fühlte ich mich wie unmittelbar nach einer sehr kritischen (aber glimpflich ausgegangenen) Verkehrssituation. Keine Panik, aber ein heftiger Schreck, und danach Unruhe und Frösteln. (Intensität V)


Zeugenmeldungen (Erdbeben am 10. September)
Poing-Nord
20 Uhr, 1.Stock war beim Fernsehen, ähnlich wie am Vorabend ein Knall und eine Erschütterung. Kam mir persönlich wesentlich schwächer vor, als das am Abend zuvor. (Intensität II)

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit (Mitteleuropäische Zeit): 19:20 Uhr

Magnitude: 2.4

Tiefe: 2 km

Spürbar: ja

Schäden erwartet: nein

Opfer erwartet: nein

Ursprung: Geothermie (?)

Tsunami-Gefahr: nein

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    2 thoughts on “Leichtes Erdbeben in Poing

    1. So kräftig, wie der Stoß am 09.11. war, bezweifle ich stark, dass es KEINE Schäden an den betroffenen Gebäuden gab. Diese Schäden mag man nicht immer – gleich – sehen.

      Aber dass es nicht gut für die Bausubstanz sein kann und dass Schäden wie (ggf. verdeckte Risse) in dem einen oder anderen Bauelement eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich sind, wenn unter einem Haus mal eben eine Stoßwelle mit einer Amplitude von ca. zehn Zentimetern durchläuft, das kapiert jeder auch ohne Architekturstudium.

    2. Auch ich vernahm am Samstag gegen 19:30 Uhr in Kirchheim einen lauten Knall. Ich saß auf der Couch im II. Stock und das Haus wackelte. Es war sehr beängstigend. Meine Eltern sitzen im Erdgeschoss und haben nichts mitgekommen (durch den lauten Fernseher haben sie den Knall wahrscheinlich nicht gehört).

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