Um 21.22 Uhr MESZ traf ein schweres Erdbeben die japanische Hauptinsel Honshu. Nach ersten USGS Angaben hatte das Erdbeben Magnitude 6.8, Geofon nennt vorläufig Magnitude 6.6. Das Epizentrum lag vor der Ostküste der Insel, knapp 130 Kilometer östlich der Stadt Iwaki (Präfektur Fukushima). Auch in Tokyo, so wie in weiten Teilen des östlichen Honshu, waren die Erschütterungen spürbar.

Beben unter Magnitude 7 führen in der Regel nicht zu nennenswerten Tsunamis. Kleine Wellen im Bereich von Zentimetern können nicht ausgeschlossen werden. Eine Tsunamiwarnung besteht nicht. JMA gab den offiziellen Hinweis heraus, dass kleine Tsunamiwellen entlang der Küsten von Iwate, Miyagi und Fukushima möglich sind. („Tsunami Advisory“)
Da das Epizentrum weit vor der Küste lag, ist auch nicht mit großen Schäden infolge des Bebens zu rechnen.

Auch die Japanische Meteorologiebehörde gibt ungefährliche Werte. Magnitude 6.8 wird angegeben, eine maximale Intensität von JMA 4 wurde registriert. Als potentiell gefährlich gilt Intensität 5+.(Zwei Kategorien oberhalb von 4). Weder für Gebäude, noch für das havarierte Atomkraftwerk Fukushima besteht somit eine Gefahr.
Da starke Erdbeben für gewöhnlich eine längere Dauer haben als kleine Beben, ist es möglich, dass es zu einigen Verletzten infolge von panischen Reaktionen kam, eine der häufigsten Verletzungsursachen bei eher moderaten Erdbeben in Japan. Bei einem Erdbeben der Stärke 5.8 auf Hokkaido wurden vor einigen Tagen 3 Menschen auf diesem Weg verletzt, ohne dass es zu Gebäudeschäden (Intensität JMA 5-) kam.

Update 22.21 Uhr
Nach ersten Meldungen hat es keine Auffälligkeiten nach dem Erdbeben gegeben. Keine Schäden wurden gemeldet. Einige Zeugen berichten nur von zerbrochenen Gegenständen.
Über ein Auftreffen einer möglichen kleinen Tsunamiwelle und deren Höhe gibt es noch keine Meldungen. Maximal erwartet wird etwa 1 Meter, somit absolut ungefährlich.

Ein erstes spürbares Nachbeben mit M 4.7 wurde registriert.

Update 22.28 Uhr
Nun wird ein erster Tsunami gemeldet, aus der Präfektur Miyagi. Höhe: 20 Zentimeter. Kleinere Höhen / Meeresspiegelschwankungen wurden in Nachbarregionen gemessen.

Update 22.40 Uhr
20 Zentimeter wurden auch im Süden der Präfektur Fukushima registriert.

Update 12. Juni
3 Personen wurden bei panischen Reaktionen infolge der Erschütterungen teils schwer verletzt:

Eine 63-jährige Frau aus Fukushima (Stadt) stürzte eine Treppe hinunter und verletzte sich am Fuß.
Eine 82-jährige Frau aus Koriyama (Präfektur Fukushima) stürzte mehrere Stufen hinab und verletzte sich.
Eine 76-jährige Frau aus Aizuwakamatsu (Präfektur Fukushima) fiel aus ihrem Bett und verletzte sich an Hals und Händen.

Schäden infolge von Erdbeben und Tsunami gab es nicht.

Die offiziell höchste Tsunamiamplitude lag nach JMA-Angaben bei etwa 20 Zentimetern, was an mehreren Messstationen registriert wurde.
Der Betreiber des havarierten Atomkraftwerks Fukushima gab an, dass dort 30 Zentimeter gemessen wurden, ohne dass es zu Auswirkungen kam.

JMA

 

wird fortgesetzt…