Update 19. September, 11.18 Uhr
Der chilenische Katastrophenschutz hat die Zahl der Schäden und Opfer in er vergangenen Nacht nach oben korrigiert Insgesamt wurden 680 Gebäude landesweit zerstört oder schwer beschädigt. Über sonstige Gebäudeschäden wurde keine Angaben gemacht. Ein 13. Todesopfer wurde in der Region Coquimbo registriert, wo inzwischen sechs Menschen als vermisst gemeldet werden. 1594 Menschen wurden obdachlos. Knapp 14.000 Haushalte sind weiterhin ohne Stromversorgung, 9.000 ohne Wasserversorgung.
Unterdessen wird die Region weiter von teils starken Nachbeben bis Magnitude 6 erschüttert. Diese sind stark genug, dass bereits beschädigte Gebäude einstürzen können. Insgesamt wurden über 250 Nachbeben verspürt.

Update 18.35 Uhr
Die Opferzahlen haben sich im Vergleich zur Situation heute Morgen nicht verändert. Fünf Menschen gelten noch immer als vermisst. 13 Menschen starben.
Mindestens 178 Gebäude wurden nach Behördenangaben in Argentinien beschädigt. Darunter sind 90 Schulgebäude. Der Unterricht wurde in den stark betroffenen Schulen bis auf weiteres ausgesetzt.
In Chile erlitten 244 Gebäude irreparable Schäden oder wurden komplett zerstört. 642 Menschen wurden obdachlos.

Update 18. September, 07.51 Uhr
In der Region Coquimbo sind acht Menschen ums Leben gekommen, fünf weitere werden noch vermisst. Durch Erdbeben und Tsunami wurden nach aktuellen Informationen des Katastrophenschutzes (ONEMI) 177 Gebäude zerstört und 174 weitere schwer beschädigt. Im Hinterland gibt es noch mehrere, nicht erfasste Häuser, die von Erdrutschen zerstört wurden.Weiterhin sind zehntausende Haushalte ohne Strom- und Wasserversorgung. Die meisten Betroffenen werden zur Zeit in Notunterkünften versorgt.
In der Nacht wurde der Ausnahmezustand für die Region ausgerufen.

Drei weitere Todesopfer gab es in Valparaiso. Mehrere Menschen wurden bei den Evakuierungsmaßnahmen verletzt.
Durch den Tsunami wurden hier weniger Schäden angerichtet. Einige Häuser wurden zerstört. Die genaue Auswertung ist noch im Gange.

Eine Person in Santiago starb an einen Herzinfarkt. Die Schäden in der Hauptstadt sind gering.

In Argentinien kam eine Person durch das Erdbeben ums Leben, als sie bei der Flucht aus dem Haus unglücklich stürzte. In den Regionen Mendoza, San Juan, San Luis und Cordoba hat es Gebäudeschäden gegeben. Nahe der chilenischen Grenze stürzten einige Gebäude ein. Verletzt wurde hier niemand

Auch Brasilien war vom Erdbeben betroffen. In mehreren Städten, vor allem im Bundesstaat Sao Paulo, waren die Erschütterungen teils bis zu 4 Minuten lang spürbar. Mehrere Personen mussten wegen Übelkeit ärztlich behandelt werden. Die Feuerwehr rückte zu einige Fällen aus, wo sich Risse in Häusern bildeten. Größere Schäden hab es aber nicht.

Paraguay und Uruguay, wo ebenfalls Ausläufer des Erdbebens spürbar waren, melden keine Auswirkungen.

Der Tsunami hat in den letzten Stunden alle Küsten des Pazifiks erreicht und dabei keine weiteren Schäden verursacht. Alle Advisories wurden aufgehoben.
In Japan wurden Wellenhöhen von maximal 80 cm gemessen, nach Angaben der JMA. 25 cm erreichte der Tsunami im Hafen der neuseeländischen Stadt Christchurch, sowie in Crescent City im Norden von Kalifornien. Die komplette Liste ist hier einzusehen.

Update 17.04 Uhr
Im Laufe des Tages wurden 10 Todesopfer infolge von Erdbeben und Tsunami gefunden. Die Identität von zwei Opfern konnte noch nicht zweifelsfrei geklärt werden. In der vom Tsunami verwüsteten Stadt Tongoy gelten fünf Fischer als vermisst. Über die Zahl der Verletzten gibt es noch keine genauen Angaben. Es sollen mehrere dutzend sein. Durch das Erdbeben selbst sind in Valparaiso und Coquimbo nur acht Häuser komplett zerstört und etwa 180 beschädigt worden. Die Untersuchung der vom Tsunami überschwemmten Gebiete läuft zur Zeit noch. 13 Häuser wurden in der Stadt Los Vilos komplett zerstört, 17 weitere beschädigt.
In Argentinien wurden durch das Erdbeben keine verbreiteten Schäden registriert. Niemand wurde dort verletzt.

Der Tsunami erreichte nach korrigierten Daten eine maximale Höhe von 4,75m. Inzwischen hat er auch Küsten anderer Länder erreicht, verursachte dort aber keine Schäden. Französisch-Polynesien meldet maximale Wellenhöhen von 1.38m, Hawaii 99 cm und Peru 52 cm.

Originalmeldung

Chile – Ein gewaltiges Erdbeben der Stärke 8,3 (USGS) ereignete sich um 0.54 Uhr MESZ. Das Epizentrum lag vor der Küste der Region Coquimbo im Zentrum des Landes.  Bis nach Sao Paulo (Brasilien) und Buenos Aires (Argentinien) war das Erdbeben spürbar. Ein Tsunami mit einer Höhe vom 4,5m hat die Küste bereits getroffen und teils schwere Schäden angerichtet. Der Bürgermeister von Illapel (Coquimbo) berichtet von „totalem Chaos“. Mindestens acht Menschen sind durch das Erdbeben ums Leben gekommen. Zwei Personen wurden von herabfallenden Trümmern in Illapel erschlagen, eine starb durch einen Steinschlag, drei starben an Herzinfarkten.

Mindestens 30 Personen wurden verletzt, 7 davon schwer. Eine Person gilt infolge des Tsunamis zur Zeit als vermisst. Das Erdbeben selbst brachte an vielen Orten Gebäude zum Einsturz. Hunderttausende Haushalte sind ohne Strom. Zudem führten dutzende Erdrutsche zur Schließung von wichtigen Straßen. Auch in Teilen von Argentinien, vor allem in der Provinz San Juan, war das Erdbeben noch so intensiv, dass Häuser zusammenbrachen. Auch in Mendoza stürzten drei Gebäude ein. Vor allem die chilenischen Städte Illapel, wo mehrere alte Gebäude im Stadtzentrum zusammenbrachen, und La Serena waren vom betroffen.


Der Flugverkehr am Hauptstadtflughafen Santiago wurde nach dem Erdbeben eingestellt. Der Tsunami hat bereits kurz nach dem Erdbeben die Küste erreicht. Insgesamt sind zur Zeit etwa eine Million Menschen evakuiert worden. Auf Bildern die über Twitter verbreitet werden, sind überschwemmte Straßen und Trümmer im Wasser zu sehen. Stellenweise überflutete der Tsunami ganze Orte, so wie die Hafenstadt Tongoy. Diese befindet sich auf einer Landbrücke und bildet eine der Küste vorgelagerte Halbinsel.  In der Stadt Avenida Del Mar drang der Tsunami bis 450 Meter landeinwärts vor. Auch hier wurden viele Gebäude überschwemmt. Betroffen war ebenfalls die Innenstadt von Coquimbo, die mit La Serena eines der größten Ballungszentren des Landes darstellt.

Eine Tsunamiwarnung wurde für weite Teile des Pazifiks herausgegeben, u.a. für Hawaii und Neuseeland. Die Behörden in Tahiti warnten vor einem Tsunami mit 3m Höhe. Dies Warnung wurde kurze Zeit später wieder aufgehoben. Ganz Französisch-Polynesien gilt als gefährdet, da dort meterhohe Wellen erwartet werden. Behörden riefen dazu auf, Strände zu meiden und mit kleinen Booten im Hafen zu bleiben. Evakuierungen gab es nicht. Für Hawaii besteht weiterhin eine Tsunami Advisory, die vom Pacific Tsunami Warning Center herausgegeben wurde. Bewohner sollen auch hier Strände und Aufenthalt im Meer meiden.

Nach dem Erdbeben wurde die Alarmstufe des Vulkans Copahue in der Chilenischen Region Bio-Bio auf Gelb angehoben. Die Behörden registrierten unmittelbar nach dem Erdbeben acht vulkanische Erdbeben unterhalb des Vulkans. Man wolle die Überwachung des Vulkans intensivieren. Umliegende Gemeinden wurden zur Wachsamkeit aufgerufen.
Der Vulkan Copahue 700 km südlich vom Epizentrum an der Grenze zu Argentinien brach zuletzt im vergangenen Jahr aus.
Über 50 spürbare Nachbeben wurden seit dem Hauptbeben um 00.54 Uhr MESZ registriert. Darunter zwei schwere Erdbeben mit Magnitude 7.0 und 6.7, infolge deren es kurzzeitig neue Tsunamisorgen hab. Weitere schwere Nachbeben sind in den nächsten Tagen wahrscheinlich. Die Regierung rief die Bevölkerung auf, Strände um Küsten zu meiden, auch wenn die Tsunamiwarnung für Chile bereits aufgehoben wurde. Alte und beschädigte Gebäude sollen nicht betreten werden.

Chile

Text wird aktualisiert, sobald neue Infos bekannt sind…