Update 2. Oktober, 10.38 Uhr
Der Erdbebenschwarm in Conchagua dauert an. Bis gestern Abend wurden fast 700 Erdbeben registriert, wovon 27 von der Bevölkerung wahrgenommen wurde. Die Regierung von La Union hat den Orangenen Alarm ausgerufen, als Warnung, dass es jederzeit zu schweren Erdbeben kommen kann. Vom Bürgermeister von Conchagua wurde nochmals betont, dass Menschen beschädigte Gebäude meiden sollen und auch sonst sich so verhalten sollen, dass sie im schlimmsten Fall schnell in Sicherheit sind.
Bisher wurden 10 Gebäude mit Schäden gemeldet. An sechs von ihnen stürzten Wände ein. Bei den Häusern handelt es sich um eine sehr leichte Bauweise aus Lehmziegeln und Holz, die nicht erdbebensicher ist. Entsprechend hoch ist die Gefahr, dass Conchagua bei einem großen Erdbeben schwere Verluste erleiden könnte.

Ursprüngliche Meldung vom 1. Oktober 11.41 Uhr
El Salvador
– Seit Dienstag (29. September) wird im äußersten Südosten von El Salvador ein starker Erdbebenschwarm verzeichnet. Der Herd der Erdbeben liegt größtenteils am Nordhang des Berges Conchagua nahe der gleichnamigen Stadt in der Region La Unión. Insgesamt wurden bis Donnerstagmorgen knapp 400 Erdbeben verzeichnet, wovon etwa 20 von der Bevlkerung wahrgenommen wurde. Das stärkste wurde am Mittwochabend (Ortszeit; Donnerstag 01.45 Uhr MESZ) verzeichnet und erreichte nach Angaben des Erdbebendienstes von El Salvador Magnitude 4.5. Stunden zuvor trat bereits eines mit Magnitude 4.1 auf.
Infolge der Erdbeben verließen viele Menschen ihre Häuser und verbrachten die Nacht im Freien. Da die Erdbeben ihren Ursprung in moderater Tiefe von etwa 15 bis 20 km hatten, war die Intensität nicht sehr stark. Beim stärksten Erdbeben erreichte sie V. Dennoch gab es nach ersten Meldungen leichte Schäden an mindestens drei Wohnhäusern, sowie moderate Schäden an einem Haus. Verletzt wurde niemand.

Die Behörden warnten, dass der Erdbebenschwarm noch Wochen andauern kann und auch stärkere Erdbeben möglich sind. Die Region liegt am Golf von Fonseca. Diese Meeresbucht ist eine der seismisch aktivsten Regionen Mittelamerikas, da diverse Störungszonen dort liegen. In der Vergangenheit hat es mehrfach Erdbebenschwärme gegeben.

Anfang August wurde  in der Salvadorianischen Region Usuluan ein Erdbebenschwarm mit Erdbeben bis M3.9 verzeichnet, wodurch dutzenden Gebäude beschädigt und vier Personen verletzt wurden. Noch immer andauernd ist ein Erdbebenschwarm im Norden von Nicaragua, etwa 150 km östlich von Conchagua, wo in den letzten Wochen 360 spürbare Erdbeben verzeichnet und über 500 Gebäude teils schwer beschädigt wurden.

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