Indonesien / Indien – Ein starker Erdbebenschwarm hat am Sonntag nördlich der indonesischen Hauptinsel Sumatra eingesetzt. Binnen weniger Stunden wurden 150 km nordwestlich der Stadt Banda Aceh etwa ein dutzend moderate Erdbeben über Stärke 4,5 registriert. Das vorläufig stärkste am Abend um 17.47 Uhr MEZ erreichte nach Angaben von Geofon Magnitude 6.5 und war im Norden Sumatras, sowie in Teilen von Thailand deutlich spürbar. Ein weiteres starkes mit Magnitude 5.7 folgte wenige Minuten später. Das Epizentrum des Schwarmes liegt östlich der indischen Inselgruppe der Nikobaren. Da dieses einige Kilometer vor der Küste liegt, kam es bisher nicht zu gefährlichen Situationen.

Vor Beginn des Schwarmes hatte es am Sonntagvormittag MEZ ein Erdbeben der Stärke 6.0 vor der Küste von Nordsumatra mit Hypozentrum in etwa 80 km Tiefe gegeben. Dieses verursachte Panik an einigen Orten, Schäden wurden jedoch bisher nicht gemeldet. Auch in der Malayischen Hauptstadt Kuala Lumpur waren die Erschütterungen spürbar.
Ein weiteres Erdbeben trat oberflächennah südlich von Banda Aceh an der Großen Sumatra Störung auf und erreichte Magnitude 4.8. Auch dabei wurden bisher keine Schäden gemeldet.

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Der Schwarm vor der Nordküste geht auf eine oberflächennahe, horizontale Störungszone zurück, die vermutlich parallel zur großen Sumatra-Störung verläuft. Bei horizontalen Verschiebungen kommt es selbst bei den stärksten Beben in der Regel nicht zu einer Tsunamigefahr. Sie entwickeln jedoch oft höhere Intensitäten, sodass nahe des Epizentrums schwere Schäden auftreten können. Auf der Hauptinsel Groß-Nikobar leben etwa 10.000 Menschen. Erdbebenschwärme und schwere Erdbeben sind in dieser Region auf der Rückseite der Subduktionszone nicht selten.

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