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Tansania – Am Ostufer des Viktoria-Sees im Osten von Afrika hat sich am Samstag ein starkes Erdbeben ereignet. Das Epizentrum lag demnach an der Grenze von Tansania und Uganda im Bundesstaat Kagera nahe der Stadt Bukoba. Laut Geoforschungszentrum Potsdam erreichte das Erdbeben Magnitude 5.7. Das Erdbeben war in vielen angrenzenden Ländern deutlich spürbar. Meldungen gibt es unter anderem aus Ruanda, Burundi und Kenia. Zeugen aus Kigali und Kampala sprechen von deutlichen Erschütterungen, die Möbel bewegt haben und mehrere Sekunden bis zu einer halben Minute angedauert haben.
Die Epizentralregion ist dünn besiedelt. Es gibt einige Dörfer und kleinere Städte. Aufgrund der schlechten Bauweise und der geringen Tiefe des Erdbebens ist dort mit größeren Schäden zu rechnen.

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Update 14:52 Uhr
Twitter-Nutzer berichten, dass in der Stadt Bukoba Häuser und eine Kirche eingestürzt sind. Offiziell bestätigt ist diese Meldung nicht.

Update 14:59 Uhr
Bilder auf Instagram zeigen angeblich beim Erdbeben beschädigte Gebäude. Inzwischen gibt es mehr Meldungen, über eingestürzte Häuser aus Bukoba.

Update 15:11 Uhr
Weitere Bilder aus der Region Kagera. Nach den Angaben im Tweet soll es Todesopfer geben.

Update 16:28 Uhr
Von den Behörden gab es noch keine offizielle Stellungnahme zu dem Erdbeben. Somit gibt es noch keine genauen Daten über das Ausmaß der Schäden und die Anzahl der Opfer. Bilder, die im Internet verbreitet werden, zeigen jedoch überfüllte Krankenhäuser. Wahrscheinlich gab es dutzende Verletzte, einige sprechen von hunderten Verletzten. Zudem berichten Medien übereinstimmend, dass es mehrere Todesopfer gegeben hat, wobei es hier keine Details gibt. Bestätigt ist bisher nur ein Todesopfer. Dabei handelt es sich um einen 38 jährigen, der bei der Arbeit von einem einstürzenden Gebäude erschlagen wurde.

Update 17:01 Uhr
Nach Medienberichten kamen durch das Erdbeben in Bukoba mindestens 10 Menschen ums Leben. Über 100 wurden verletzt.

Update 18:25 Uhr
Die Opferzahl ist auf 11 gestiegen. Mindestens 120 Menschen wurden verletzt. Es sollen noch Menschen unter den Trümmern der eingestürzten Häuser begraben liegen. Erste Rettungskräfte sind in der Region im Einsatz, um nach Verschütteten zu suchen.

Update 11. September, 07:54 Uhr
Die Zahl der bestätigten Opfer wurde auf 13 nach oben korrigiert. Unter den Toten ist auch eine Person aus der Region Karagwe westlich des Epizentrums. Die meisten Schäden traten rund um Bukoba auf. Insgesamt wurden 203 Menschen verletzt.
Auffallend ist bisher, die ziemlich geringe Anzahl von Nachbeben, die für ein Erdbeben dieser Stärke unüblich ist.

Update 08:23 Uhr
Nicht nur Tansania war betroffen. Auch im Rakai Distrikt im benachbarten Uganda ließ das Beben eine Spur der Verwüstung. Nach Angaben lokaler Polizeibehörden wurden mindestens 118 Häuser zerstört. Ein Dorf wurde fast vollständig zerstört. Mindestens vier Personen kamen ums Leben, sechs weitere wurden schwer verletzt. Da viele Dörfer ziemlich abgelegen sind, wird auch hier noch mit einem Anstieg der Opferzahl gerechnet.

Update 12. September, 07:51 Uhr
In Uganda und Tansania gibt es noch immer Menschen, die auf Hilfe von der Regierung warten. Inzwischen veröffentlichten die Katastrophenschutzbehörden erste Zahlen zu den Auswirkungen der Erdbeben. Demnach wurden in Tansania 840 Gebäude komplett zerstört, 270 allein in Bukoba. Mehr als 1500 weitere wurden beschädigt. In Uganda sollen es weit über 200 zerstörte Gebäude sein.
Die Opferzahl liegt in Tansania bei 16, mindestens 300 weitere wurden verletzt, und bei 4 in Uganda, wo die genaue Zahl der Verletzten nicht bekannt ist. Aus den Nachbarländern gibt es keine Meldungen über Auswirkungen.

Zeugenmeldungen
Kigali (Ruanda)
Heute gegen 14.30pm Ortszeit in Kigali/Ruanda haben wir deutlich das Erdbeben aus Tansania kommend gespürt. Die Fenster haben im Rahmen gezittert, die Türen stark in den Rahmen vibriert, ebenso hat der Boden gezittert. Es war von lauteren Geräuschen begleitet, aber es ist nichts zu Bruch gegangen, weder im Haus , noch auf den Straßen, an anderen Häusern. Dauer ca. 30 Sekunden.

Entebbe (Uganda)
An die Uhrzeit kann ich mich nicht genau erinnern. Ich saß im Haus in Entebbe/Bugiri, das liegt etwa auf halber Strecke nach Kampala und befindet sich auf einem Arm, der in den Viktoriasee geht. Vibrationen waren deutlich zu spüren, die Türen und Fenster haben stark gescheppert. Das ganze ging etwa 1 Minute lang und kam in zwei Schüben. Es hat etwas nachgelassen und wurde dann wieder stärker.

Entebbe (Uganda)
Ca.15:29-15:30Uhr
Fensterscheiben haben sichtbar vibriert.

Goma (DR Kongo)
boden hat deutlich gewackelt, offene türen haben sich bewegt und wasser auf dem tisch hat geschwankt vllt 30 sekunden?

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit (Mitteleuropäische Zeit): 14:27 Uhr

Magnitude: 5.9

Tiefe: 40 km

Spürbar: ja

Schäden erwartet: ja

Opfer erwartet: ja

Ursprung: tektonisch

Tsunami-Gefahr: nein

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    Anti-Spam-Quiz:


    Ursprung des Erdbebens ist der Ostafrikanische Grabenbruch, der sich von Äthiopien im Norden bis nach Mosambik im Süden zieht. Der westliche Hauptarm verläuft durch Uganda, Burundi, Ruanda und den Kongo. Das heutige Epizentrum lag abseits des Hauptarmes in einer Region mit eigentlich nur geringer seismischen Aktivität.

    In Regionen wie diesen kann es immer wieder zu schweren Erdbeben kommen. Nicht nur sichere Bauweise kann bei solchen Ereignissen Menschenleben retten, sondern auch richtige Verhaltensweisen. Daher empfehlen wir allen, die eine Reise in eine erdbebengefährdete Region planen, sich zuvor mit den richtigen Verhaltensweisen bei schweren Erdbeben auseinanderzusetzen.

    5 thoughts on “Starkes Erdbeben am Viktoria-See – Tote und Verletzte in Tansania und Uganda

    1. Guten Tag,
      wollte in diese Region reisen. Wie stark ist die Wahrscheinlichkeit, dass es nach einigen Monaten im Raum Bukoba wieder zu einem Beben kommt? Meine dabei kein Nachbeben.nach wenigen Stunden oder Tagen, sondern ein neues nach Monaten.
      Ist die Wahrscheinlichkeit höher weil jetzt eines war oder ist sie davon unabhängig?
      Danke für eine Antwort.

      1. Die Region um Bukoba wird selten von Starken Erdbeben getroffen. Das Erdbeben von Samstag war dabei wohl das Stärkste seit vielen Jahrzehnten. In Ostafrika muss man allerdings immer mit Erdbeben rechnen. Auch wenn in Bukoba die Gefahr geringer, als beispielsweise im Bereich südlich der Grenze zu Kenia. Daher empfehlen wir bei Reisen in solche Gebiete die Verhaltensweisen bei Erdbeben zu kennen.

    2. Wir wohnen direkt in Bukoba und waren im Haus als plötzlich alles vibriert und gewackelt hat. Wir sind rausgerannt und haben auf das Ende gewartet. Dann sind wir wieder ins Haus, woraufhin es wieder begonnen hat zu Beben. Wir waren ziemlich schockiert als wir die Risse in den Wänden gesehen haben und außerdem ist im Wohnzimmer der Putz abgebröckelt. Wir wissen leider nicht, ob es Nachbeben geben wird und bangen im Moment noch…

    3. Ich war im Haus in Butare im Süden Ruandas und bin aus dem Mittagsschlaf hochgeschreckt, weil das ganze Haus wackelte und dröhnte. Aus der ganzen Stadt und aus Kigali erreichten und ähnliche Berichte. Häufige Stromausfälle waren bis spaet abends die Folge. Die Sonne geht ja kurz nach 18 Uhr unter.

    4. Wir saßen beim späten Mittagessen am Ufer des Viktoriasees in Mwanza (TZ). Es war beeindruckend. Schäden gibt es hier keine.

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