Zahl der Erdbeben pro Monat

April:

Der April 2016 steht im Gegensatz zum März und wird mit vielen Erdbebenkatastrophen im Gedächtnis der Menschen hängen bleiben. Insgesamt gab es 22 Erdbeben über Stärke 6,0 davon waren drei Stärker als 7,0. Begonnen hat der Monat zunächst gewöhnlich mit einer Serie starker aber folgenloser Erdbeben bis M6,9 im Inselstaat Vanuatu. Am 10. April begann mit einem Erdbeben in Afghanistan eine weltweite Serie katastrophaler Erdbeben, die bei vielen zur Frage führte, ob das noch normal sei. Später dazu mehr. Das Beben in Afghanistan hatte eine Stärke von 6,6 und forderte 10 Tote. Besonders das Nachbarland Pakistan war betroffen. Dabei handelte es sich um eine Nachbeben des schweren Erdbebens im Oktober 2015 (M7,5).

Wenige Tage später traf es den Norden Myanmars mit einer Stärke von 6,9. Zwei Menschen starben im benachbarten Indien und Bangladesch, wo durch eine Massenpanik in der Hauptstadt Dhaka über hundert Menschen verletzt wurden.

Einen Tag später am 14. April traf es die Japanische Stadt Kumamoto auf der Insel Kyushu. Das Erdbeben hatte eine Stärke von 6,2 und forderte 9 Todesopfer. Nur einen Tag später folgte eine noch stärkeres Erdbeben der Stärke 7,0. Insgesamt starben durch die Erdbeben auf Kyushu 102 Menschen. Hätte das Vorbeben nicht zehntausende Menschen vertrieben, läge die Opferzahl möglicherweise im vierstelligen Bereich. Der Wiederaufbau ist inzwischen in vollem Gange, wird aber Jahre dauern. Mit mehr als 10000 zerstörten Gebäuden und wirtschaftlichen Verlusten im Milliardenbereich war es das folgenschwerste Beben seit dem Tohoku Erdbeben (M9.1) in März 2011. Die gemessenen Intensitäten (X; JMA 7) und damit verbundenen Bodenbeschleunigungen übertrafen das Tohoku-Erdbeben sogar.

Es dauerte nicht lange bis sich erneut ein Katastrophales Erdbeben ereignete.

Am 16. April, rund 30 Stunden nach dem zweiten Erdbeben in Kumamoto, traf ein schweres Erdbeben die Küste Ecuadors. Es erreichte eine Stärke von 7,8, war das schwerste im kleinen südamerikanischen Land seit Jahrzehnten und forderte 672 Tote und über 6000 Verletzte. Es war das folgenreichste Erdbeben des Jahres weltweit. Präsident Correa sprach von der größten Tragödie in der Geschichte des Landes, bei der zehntausende Menschen ihre Heimat verloren haben. Der Wiederaufbau läuft gerade erst an, die Trümmer sind noch nicht überall beseitigt. Dem wirtschaftlich angeschlagenen Land steht noch eine lange und schwierige Aufgabe bevor. Die bis Heute andauernden und teils starken Nachbeben erschweren die Lage zusätzlich.

Zur Erleichterung für die meisten endete die Serie schwerer Beben mit diesem Ereignis. Einzig ein weiteres Beben in Vanuatu (7.0), wo sowohl Schäden als auch Tsunamihöhe überschaubar waren, ging noch als Starkbeben in die Statistik ein. Erwähnenswert ist aber noch ein ungewöhnlich starkes Erdbeben (M4.9) im Nordwesten von Frankreich, das zu einigen kleineren Schäden führte und das stärkste dort seit Jahrzehnten war.

Zudem triggerte am Ende des Monats ein kleines Erdbeben in Südafrika (M3.5) ein Grubenunglück, dem zwei Bergleute zum Opfer fielen.

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Mai:

Im Mai hielten die Nachbeben in Ecuador an. Von den sieben Erdbeben über Stärke 6,0, eines davon war stärker als 7,0, ereigneten sich zwei in Ecuador (Stärke 6,7 und 6,9). Am 20. Mai traf ein seltenes Erdbeben das Zentrum von Australien. Es hatte eine Stärke von 6,0 und das Epizentrum lag nahe des Ayers Rock. Erdbeben in Australien sind selten, daher ist es nicht verwunderlich, dass es das achtstärkste in der Australischen Geschichte war. Wenig Beachtung erhielt hingegen ein moderates Erdbeben (M4,8) im Jemen am 24. Mai, das drei Todesopfer forderte. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört und die humanitäre Situation für das von Bürgerkrieg geplagte Land wurde verschlimmert.

Zahlreiche weitere moderate Erdbeben führten im Laufe des Monats zu Schäden und einzelnen Verletzten, darunter Beben in Taiwan (M5.8, 1 Verletzter), Algerien (M4.9, 4 Verletzte) und der mexikanischen Großstadt Guadalajara (M4.9, 1 Verletzter). Hervorzuheben aus dieser Liste ist das Erdbeben in der chinesischen Provinz Yunnan (M5.0) am 17. Mai, dass das erste folgenschwere Erdbeben in China 2016 darstellt. Vier Menschen wurden verletzt und rund 38.000 Gebäude beschädigt, davon 200 komplett zerstört.

Im Westen des afrikanischen Kontinents machten diesen Monat zwei Erdbeben Schlagzeilen. Oft mehr durch Unwissen als Fakten. So wird besonders in Nigeria das Jahr als Erdbebenjahr in Erinnerung bleiben. Begonnen hat die Serie kleiner Erschütterungen im Mai im Bundesstaat Kaduna, wo mehr als 200 Gebäude beschädigt wurden. Es folgten im Laufe des Jahres viele weitere Beben, die Spekulationen über bevorstehende große Ereignisse aufheizten. Ursachen der Beben blieben ungeklärt. Neben natürlicher Aktivität stehen Grundwasserförderung, illegaler Bergbau und Erdölförderung zur Diskussion.
Weniger fraglich ist ein Erdbeben in Sierra Leone am 25. Mai, das zu einem Grubenunglück führte, bei dem zwei Menschen verletzt wurden.
Zufall dabei, dass nur drei Tage später in Deutschland das stärkste Beben des Jahres registriert wurde, das ebenfalls auf den Bergbau zurückzuführen ist.
Zum Ende des Monats traf es nochmals den Norden von Afrika. Ein Beben (M5.3) in der algerischen Provinz Medea beschädigte tausende Gebäude, 88 Menschen wurden verletzt.

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Juni:

Im Juni ereignete sich 15 Erdbeben über 6,0. Die meisten Erdbeben fanden vor der Küste oder in großer Tiefe statt, sodass die meisten Erdbeben folgenlos blieben. Ein Erdbeben am 1. Juni in Indonesien forderte ein Todesopfer. Es erreichte Stärke 6,6 und war das stärkste Erdbeben im Juni. Betroffen war die Insel Sumatra. Mit mehr als 2500 beschädigten Gebäuden waren die Auswirkungen groß, doch die indonesische Erdbebenkatastrophe des Jahres sollte noch folgen.

Mit nur 19 Schadensbeben war der Juni ziemlich folgenlos, trotz normaler Erdbebenaktivität. Einzig ein starkes Erdbeben in Nicaragua (M5.9) am 9. Juni sticht noch hervor. Dabei wurde eine Person verletzt und 16 Häuser zerstört.

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