Zahl der Schadensbeben pro Monat

Juli:

Sieben Erdbeben im Juli waren stärker als 6,0 davon erreichte eins die Stärke 7,7. Dieses ereignete sich am 29. Juli bei den Nördlichen Marianen. Aufgrund der großen Tiefe blieben Schäden aus. Der Tsunami erreichte nur eine Höhe von 5cm. Insgesamt war der Juli ein sehr ruhiger Monat mit wenigen auffälligen Erdbeben. Drei Erdbeben führten, teils bedingt durch unglückliche Zufälle, zu jeweils einem Todesopfer, ohne dabei größere Schäden anzurichten: Ein Erdbeben auf Sumatra (M5.4) am 10., ein Nachbeben in Ecuador (M6.2) ein Tag später und ein Erdbeben (M4.1) in Venezuela am 15.

Das folgenreichste, betreffend materielle Schäden, Erdbeben des Monats traf den afrikanischen Kontinent. Nahe Dodoma, der Hauptstadt von Tansania, kam es zu einem Beben der Stärke 5.1. Während die Stadt selbst unversehrt blieb, wurden einige kleine Dörfer im Umland verwüstet. Mindestens 60 Gebäude wurden komplett zerstört. Über das genaue Ausmaß und mögliche Erdbebenopfer gab es keine gesicherten Informationen.
Und auch am Ende des Monats war Afrika nochmals betroffen. Erneut Nigeria, wo der Höhepunkt der Erdbebenserie in Kaduna erreicht wurde. Das Erdbeben, immer noch so schwach, das keine Magnitude ermittelt werden konnte, zerstörte einige Gebäude, beschädigte dutzende weitere teils schwer und führte zu mindestens 10 Verletzten. Es war eine der größten Erdbebenkatastrophen in der Geschichte des Landes.

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August:

Der August wird den Menschen in Europa lange im Gedächtnis bleiben. In der Nacht zum 24. August hat ein schweres Erdbeben (M6,2) in Mittelitalien die Städte Amatrice, Pescara del Tronto und Accumoli fast vollständig zerstört. Fast 300 Menschen kommen ums Leben. Schnell wurden die Italienischen Behörden kritisiert, sie wären nicht vorbereitet gewesen. Der Katastrophenschutz war bereits kurz nach dem Erdbeben im Einsatz, und ist es bis Heute. Viele Menschen konnten noch lebend geborgen werden. Ohne die schnelle Hilfe läge die Opferzahl wohl noch deutlich höher. Häufig kritisiert wurden auch die Italienischen Gebäudestandards. Die Besonderheiten Italiens führen allerdings dazu, das selbst relativ schwache Erdbeben zu einer sehr hohen Intensität führen, weshalb es fast unmöglich ist, Gebäude vor starken Erdbeben zu schützen. Fast, denn moderne Gebäude hielten dem Erdbeben am 24. August noch stand. Amatrice soll wieder aufgebaut werden, Pescara del Tronto ist wohl verloren. Nach dem Erdbeben verließen viele Menschen die betroffene Region und kehren möglicherweise nicht wieder zurück. Auch Amatrice könnte deshalb nicht wieder aufgebaut werden. Viele der Vertriebenen werden den Winter un Notunterkünften verbringen. Mit den Folgen wird das Land noch Jahre zu kämpfen haben. Und es blieb nicht das stärkste italienische Erdbeben des Jahres.

Abgesehen vom katastrophalen Erdbeben in Italien haben sich noch 12 weitere Erdbeben über Stärke 6,0 im August ereignet, von denen drei stärker waren als 7,0. Am gleichen Tag wie das Erdbeben in Italien ereignete sich ein starkes Erdbeben (M6,8) in Myanmar. Die große Tiefe hat eine Katastrophe verhindert, dennoch kamen drei Menschen ums Leben. Das Erdbeben war für Myanmar besonders tragisch, da zahlreiche historische Pagoden, die ein wichtiges Kulturgut des Landes darstellen, schwer beschädigt wurden. Die beiden tödlichen Erdbeben an einem Tag führten ähnlich wie im April häufig zu der Frage, ob die Zahl der Erdbeben ansteigt. Durch mediale  Hervorhebung dieser Ereignisse wurde der Eindruck erweckt, obwohl andere Erdbebenkatastrophen des Jahres in Deutschland fast kaum bekannt sind.

So zum Beispiel das erste tödliche Erdbeben des Jahres in Peru, erneut am Vulkan Sabancaya. Mit Magnitude 5.3 gehörte es nicht zu den stärksten des durchschnittlich aktiven Monats. Durch die geringe Herdtiefe und das diesmal näher an Siedlungen liegende Epizentrum kam es zur Zerstörung von fast 700 Häusern und bis zu 4000 weiteren, die beschädigt wurden. Die tausenden Opfer, von denen 67 verletzt wurden, leben zum Teil bis heute in Notunterkünften. Für vier Menschen, die dieses Beben nicht überlebten, kam jede Hilfe zu spät.

Einen weiteren Toten forderte ein Erdbeben am 1. August in Aserbaidschan (M5.6). Verletzte gab es unter anderem durch Erdbeben (M4.6) in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito und der chinesischen Provinz Chongqing (M4.4).

Die beiden stärksten Beben des Jahres trafen Meeresregionen des Atlantiks und des Pazifiks. So ein Beben in Vanuatu (M7.2), das keine Schäden aber einen kleinen folgenlosen Tsunami verursachte. Ebenso ein Beben (M7.4) vor der Küste der unbesiedelten Insel Südgeorgien.
Überraschend kam, dass ein Erdbeben am Mittelatlantischen Rücken (M7.0) vereinzelt im äußersten Westen von Afrika verspürt wurde. In Sierra Leone soll es sogar leichte Schäden gegeben haben.

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September:

Dass der Eindruck erweckt wird, Afrika sei in diesem Jahr besonders betroffen gewesen, täuscht nicht, wie der September auf tragische Weise zeigte. Im September ereigneten sich weltweit 13 Erdbeben über Stärke 6,0. Das stärkste und einzige über Stärke 7,0 ereignete sich vor der Nordküste Neuseelands. Abgesehen von einigen leichten Schäden blieb das Erdbeben folgenlos. Es blieb allerdings nicht das stärkste Erdbeben des Jahres in Neuseeland.

Im September wurde deutlich, dass eine große Gefahr auch von schwächere Erdbeben ausgehen kann. Die durch das Verpressen von Brauchwasser ausgelöste hohe Erdbebenaktivität im US-Bundesstaat Oklahoma gipfelte am 3. September im stärksten Erdbeben in der Geschichte des Staates. Mit Stärke 5,8 war es nur unwesentlich stärker als der bisherige Rekord aus dem Jahr 2011. Die Schäden hielten sich in Grenzen. Dennoch wurde eine Person verletzt. Die Erdbebenaktivität in Oklahoma ist, trotz des neuen Rekordes, im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich (um rund 30%) gesunken, dennoch ist sie um ein vielfaches über dem Niveau vor einigen Jahrzehnten.

Katastrophale Auswirkungen hatte Mitte September ein Erdbeben (M5,8) in Tansania. Durch die moderate Tiefe waren die Erschütterungen verbreitet stark spürbar. In der Stadt Bukoba stürzten dutzende Gebäude ein. Insgesamt kamen in Tansania und Uganda 24 Menschen durch das Erdbeben ums Leben und rund 2500 Gebäude wurden zerstört. Etwa 15.000 weitere erlitten Schäden, sodass zehntausende Menschen ihr Obdach verloren haben. Provisorisch Notunterkünfte wurden von den Regierungen errichtet, doch schon früh fehlte es in vielen an Nahrung und Trinkwasser. Die Folgen des Bebens werden die Menschen noch lange begleiten, da ein Wiederaufbau nur langsam voran geht.

Nur einen Tag später traf das Stärkste Erdbeben seit 1960 den Großraum Skopje in Mazedonien. Überwiegend durch panikartige Reaktionen durch das Erdbeben der Stärke 5,3 wurden 131 Menschen verletzt.
Am 12. September erschütterte ein moderates Erdbeben (M5,1) den Großraum Busan in Südkorea. Damit war es eines der stärksten Erdbeben in dem Land bisher, kurz darauf folgte ein noch Stärkeres Erdbeben. Mit Stärke 5,8 war es das stärkste Erdbeben in Südkorea seit Aufzeichnungsbeginn, auch wenn historisch noch stärkere Erdbeben belegt sind. Tausende Gebäude wurden teils schwer beschädigt und 24 Menschen verletzt. Offizielle Stellen zählen ein Todesopfer, da ein Gleisarbeiter von einem Zug überfahren wurde, der bedingt durch Erdbebenschäden eine Umleitung fahren musste.

Der Monat endete mit drei weiteren tödlichen Erdbeben. Eines (M4.9) in der pakistanischen Region Sindh, eines (M5.4) in Nicaragua und eines, das die nächste Katastrophe für Afrika brachte. Mit Magnitude 4.8 traf es das kleine Land Burundi direkt am großen Ostafrikanischen Graben. Während es aus dem vom Bürgerkrieg betroffenen Land keine Informationen über mögliche Auswirkungen gibt (was schlimmere Auswirkungen vermuten lässt, als bekannt sind), beklagen die Nachbarländer Ruanda und Kongo einige Verluste. Im Kongo war vor allem die Großstadt Bukavu betroffen. Durch einstürzende Gebäude und herabfallende Trümmer kamen mindestens sechs Personen ums Leben. Ein weiteres Todesopfer berichtet Ruanda, wo wohl hunderte Gebäude durch das Beben zerstört wurden. Aber auch in diesen Ländern gilt: Das genaue Ausmaß der Schäden ist nicht bekannt.

In Europa erlebte Rumänien sein stärkstes Erdbeben des Jahres. Mit Magnitude 5.4 traf es die Region Vrancea. Im Land wurden einige Gebäude beschädigt, darunter auch in der Hauptstadt Bukarest. Sechs Personen erlitten Verletzungen.

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