Karte der tödlichen Erdbeben des Jahres 2016 (Klick auf die Markierung für mehr Infos)
Das Jahr 2016 endet mit einem Gefühl, dass starke Erdbeben immer häufiger werden. Die schnelle und oft übertriebene Berichterstattung in den Medien trägt negativ dazu bei, in dem ein eigentlich harmlosen Erdbeben zu einer großen Katastrophe ausgebaut wird. Insgesamt ist die Zahl der Erdbeben in diesem Jahr sehr ähnlich zu den vergangenen Jahren. Allerdings schwanken die Zahlen innerhalb einzelner Jahre stark. Es war das erste Jahr seit 2008 ohne Erdbeben über Stärke 8,0. In diesem Jahr gab es 14 Erdbeben, die nachweislich einen Tsunami ausgelöst hatten. Vier davon erreichten eine Höhe von über einem Meter. Durch 316 Erdbeben entstanden in diesem Jahr Schäden, oder es gab Verletzte. Insgesamt verloren 1406 Menschen ihr Leben und 13.137 wurden verletzt. Zahlen, die bedingt durch das Ausbleiben einer ganz großen Katastrophe wie in Nepal deutlich niedriger als im Vorjahr sind.
Die meisten Erdbeben mit Schäden ereigneten sich in diesem Jahr in China (38). Im Iran und in Indonesien waren es 20, in Indien 16. Italien folgt mit 15 Erdbeben. Trotz Rekord in Oklahoma kommt die USA nur dahinter auf 12, da andere Staaten (wie Kalifornien) kaum Erdbebenaktivität aufwiesen. Dahinter folgen Brasilien (11), wo es häufig schon bei kleinen Erdbeben zu Schäden kommt und Japan.
Insgesamt ist die Zahl der Schadensbeben in fast allen Ländern deutlich niedriger als in den Vorjahren. In China und Iran war es das Ausbleiben von starken Erdbeben, bzw. die Lage der Epizentren in dünn besiedelten Gebieten. Mit Ausnahme von Ecuador waren alle schweren Erdbeben des Jahres in Regionen, wo es keine oder nur mäßige Auswirkungen gab. Starke Erdbeben in Italien, Tansania, Peru, Indien und Taiwan führten hingegen zu schweren Schäden, da das Epizentrum in dicht besiedelten Regionen lag. Ein Trend zu mehr oder weniger Erdbeben lässt sich nicht erkennen. Die jährlichen Veränderungen sind im Bereich der normalen Schwankungen.
Tödlichste Erdbeben des Jahres:
Erdbeben | Opfer |
16.04.: Ecuador, M7.8 | 672 Tote, 6274 Verletzte |
24.08.: Italien, M6.0 | 299 Tote, 386 Verletzte |
05.02.: Taiwan, M6.4 | 117 Tote, 559 Verletzte |
06.12.: Indonesien, M6.4 | 103 Tote, 857 Verletzte |
15.04.: Japan, M7.3 | 102 Tote, 1684 Verletzte |
10.09.: Tansania, M5.8 | 24 Tote, 619 Verletzte |
03.01.: Indien, M6.7 | 21 Tote, 517 Verletzte |
Zerstörte Gebäude (Ohne Erdbeben in Italien, von wo keine genauen Daten vorliegen)
Erdbeben | Zerstörte Gebäude |
15.04.: Japan, M7.3 | 13.248 |
06.12.: Indonesien, M6.4 | ca. 10.000 |
16.04.: Ecuador, M7.8 | 6998 |
10.09.: Tansania, M5.8 | 2672 |
03.01.: Indien, M6.7 | 995 |
15.08.: Peru, M5.3 | 693 |
01.12.: Peru, M5.6 | 597 |