Italien – Erneut wurden die Regionen Marken und Latium in Zentralitalien von einem starken Erdbeben getroffen. Nach ersten Angaben erreichte das Beben Magnitude 5.3.und war damit schwächer als die starken Beben im vergangenen Oktober. Das Epizentrum lag nahe des Ortes Amatrice, der bereits im August von einem starken Erdbeben zerstört worden ist.

Es ist wahrscheinlich, dass dieses neue Beben zu weiteren schweren Schäden geführt hat. Mit neuen Todesopfern ist nicht zu rechnen, da noch immer viele tausend Menschen in der Region in Zelten und Notunterkünften leben. In den letzten Tagen hat es in der Region zudem starke Schneefälle gegeben, wodurch die Situation für die betroffenen verschärft wird.

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Die Erschütterungen des Erdbebens waren bis in die Hauptstadt Rom und auch in einigen Städten in Norditalien spürbar.

Update 11:25 Uhr
Ein zweites noch stärkeres Erdbeben folgte. Es erreichen M 5.7. Mehr in Kürze.

Update 11:48 Uhr
Das zweite Erdbeben wird vom italienischen Erdbebendienst mit Magnitude 5.4 angegeben. Das Epizentrum lag ein wenig südlicher und greift in die seismische Lücke zwischen dem Amatrice-Erdbeben und dem L’Aquila-Erdbeben von 2009 über.
Inzwischen sind erste Meldungen über Schäden durch die Erdbeben bekannt geworden. Vor allem rund um Amatrice stürzten mehrere Gebäude ein, die größtenteils bereits beschädigt waren. Der Glückenturm St. Augustine wurde zerstört. Einige Autobahnen zwischen Rom und L’Aquila wurden geschlossen, um mögliche Schäden zu untersuchen
In Rom selbst führten die starken Stöße zur Evakuierung mehrerer Gebäude. Auch der U-Bahnverkehr wurde eingeschränkt.
Wenige Minuten nach dem zweiten Beben folgte ein drittes, das ebenfalls Magnitude 5.3 erreichte.

Update 11:59 Uhr
Neben den drei starken Erdbeben hat es in der Region auch zahlreiche kleinere Beben gegeben. Die Behörden warnten die Bevölkerung eindringlich, ihre Gebäude vorerst nicht mehr zu betreten. Es müsse mit weiteren Erdbeben gerechnet werden.
Durch die hohe Schneedecke, die sich in vielen Regionen gebildet hat, sind viele Häuser zusätzlich belastet und bei Erdbeben somit eher gefährdet. Zudem ist die Lawinengefahr sehr hoch.

Update 12:03 Uhr
Auf der Karte betrachtet zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zu den starken Erdbeben in August und Oktober. Rote Kreise bezeichnen Erdbeben der vergangenen zwei Wochen. Die aktuelle Erdbebensequenz südlich von Amatrice ist markiert. Dabei sind die jüngeren Beben weiter südlich. Nördlich davon sind andauernde Nachbeben an den früheren Bruchflächen zu sehen. Ebenfalls erwähnenswert eine Erdbebenserie südlich davon, die sich vor rund einer Woche ereignete. Zwischen dieser und den aktuellen Erdbeben befindet sich die seismische Lücke, in der es seit Jahrhunderten keine großen Erdbeben mehr gegeben hat. Seit dem L’Aquila Beben 2009 und den Ereignissen des letzten Jahres ist die Spannung auf diese Störungszone extrem erhöht.

Update 12:12 Uhr
Das wohl viertstärkste Beben des Tages bisher folgte vor wenigen Minuten. Zunächst wird es mit rund Magnitude 4.8 angegeben. Die Bestätigung durch die italienischen Behörden steht noch aus.

Bei den Erdbeben im August und Oktober wurden die Erdstöße selbst in Alpenraum verspürt. Aktuell sind die Beben mit bis zu M5.4 nicht so stark, dass sie bis in die Alpen, bzw bis nach Deutschland verspürt werden konnten. Dennoch wurden auch diesmal entferntere Orte getroffen, so unter anderem die Hafenstadt Neapel in Kampanien und die Slowenische Hauptstadt Ljubljana. Dort ist allerdings nicht mit Schäden zu rechnen.

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Update 12:22 Uhr
Im Ort Arquata del Tronto werden 15 Landwirte vermisst. Diese sind nach Angaben des Bürgermeisters am Morgen auf ihre Höfe gegangen, um ihr Vieh zu füttern. Dort wurden sie vom Erdbeben überrascht. Über ihr Schicksal ist zur Zeit nichts bekannt, da sie bisher nicht erreicht werden konnten.

Update 12:25 Uhr
Das vierte Erdbeben, dessen Epizentrum unwesentlich nördlich vom dritten Beben lag, hatte Magnitude 4.3. Zwischen dem südlichsten Beben um 11:25 Uhr und dem Erdbebenschwarm von Pizzoli vergangene Woche liegen nur rund 6 Kilometer. Es sind allerdings zwei verschiedene Störungssysteme aktiv.

Update 12:29 Uhr
In der Stadt Acquasanta wird zur Zeit deutlich, wie fatal es sein könnte, dass das Erdbeben mit einer extremen Schneelage zusammenfällt. Mehrere Häuser sind dort seit Tagen durch die immensen Schneemengen von der Außenwelt abgeschnitten. Weder Strom noch Telefonleitungen funktionieren, alle Straßen sind blockiert. Es ist somit nicht bekannt, ob die Häuser beim Beben beschädigt wurden oder die Bewohner Hilfe brauchen. Durch die Schneemengen wird es für die Helfer unmöglich gemacht, diese Orte sofort zu erreichen. Schwere Maschinen müssen zunächst die Straßen freiräumen.

Update 12:34 Uhr
Die italienischen Behörden haben das „Hauptbeben“ um 11:14 Uhr auf Magnitude 5.5 hochgestuft.
Neben Amatrice und Umgebung in der Region Latium ist besonders die Provinz Teramo in den Abruzzen betroffen. Behörden sprechen von schweren Schäden in mehreren Orten und verbreiteten Stromausfällen. Es wurde nationale Unterstützung angefordert.
Auch in Rom werden zur Zeit öffentliche Gebäude auf Schäden untersucht. Der Bürgermeister hat eine Dringlichkeitssitzung einberufen, um weitere Maßnahmen zu besprechen. Da die neuen Erdbeben deutlich südlicher stattfanden als vorherige, waren die Epizentren näher an der italienischen Hauptstadt gelegen.

Update 12:45 Uhr
Viele Menschen müssen sich durch enorme Schneemengen kämpfen, um aus ihren eingestürzten Häusern zu flüchten. Betroffen sind unter anderem die Orte Campotosto, Laryngo und Poggio Cancelli in der Provinz L’Aquila, wo mehrere Häuser eingestürzt sind. Die Orte liegen aus über 1300 Metern höhe und haben am meisten mit dem Wintereinbruch zu kämpfen.

Update 12:59 Uhr
Die Wettervorhersage für das Erdbebengebiet sieht schlecht aus

Update 13:02 Uhr
Bereits nach dem ersten Beben wurde der Bahnverkehr auf mehreren Strecken unterbrochen und fahrende Züge gestoppt, um Schäden am Gleisbett zu untersuchen. Durch kontinuierliche Schneefälle ist es für viele Regionalbahnen inzwischen nicht mehr möglich, die Fahrt fortzusetzen, sodass hunderte Reisende zur Zeit in den Zügen ausharren und auf eine Evakuierung warten.

Update 14:04 Uhr
Die vermissten Landwirte konnten inzwischen kontaktiert werden. Sie wurden beim Erdbeben nicht verletzt. Allerdings sind viele Nutztiere, vor allem Kühe und Schafe, durch einstürzende Scheunen getötet worden.
Seit 13 Uhr gibt es eine sehr hohe Aktivität an kleineren Nachbeben. Innerhalb von 40 Minuten registrierten die Behörden insgesamt 14 Erdbeben über Magnitude 2. Der Großteil der Erdbeben konzentriert sich auf das Umfeld von Montereale in der Region Abruzzen (Provinz L’Aquila).

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Update 14:33 Uhr
Amatrice, Visso, Norcia und nun Montereale. Der Domino-Effekt, der bereits nach dem zweiten Beben im Oktober erwähnt wurde, ist nach Ansicht der italienischen Experten noch immer am wirken. Es war keine Überraschung, dass es nun diese Region trifft. Überraschend ist momentan nur, dass die Magnituden vergleichsweise gering sind. Mit M5.1, 5.5 und 5.4, so die korrigierten Angaben, waren diese Erdbeben deutlich schwächer als das große Beben, was viele für die Region um den Lago Campotosto erwartet hatten. Mit Magnitude 6 bis 6.5, also im Bereich der vorherigen Erdbeben, war zu rechnen. Dann wäre es am gesamten Störungssystem zwischen L’Aquila im Süden und Camerino in Norden binnen weniger Jahre aktiv von großen Erdbeben getroffen worden, so wie zuletzt Anfang des 18. Jahrhunderts. Da passen diese vergleichsweise schwachen Beben nicht ins Muster. Entsprechend ist die Sorge nun extrem hoch, dass es sich wie beim Visso-Beben und Vorbeben handelt, die das Ende der Erdbebensequenz ankündigen.

Update 14:38 Uhr
Andauernde Erdbeben mit dem nächsten über Magnitude 5. Zunächst wird M5.3 angegeben, es ereignete sich um 14:33 Uhr. Das Epizentrum lag wieder ein wenig nördlicher.

Update 14:53 Uhr
Die italienischen Behörden geben das vierte Beben mit Magnitude 5.0 an und legen das Epizentrum noch weiter südlich, nur noch rund 15 Kilometer von L’Aquila entfernt. Es zeigt sich ein deutlicher Trend, dass sich die Beben nach Süden verlagern.

Update 15:21 Uhr
Mit vier starken Erdbeben binnen weniger Stunden hat die neue Aktivität nicht nur neue Schäden verursacht. Die Angst der Bevölkerung vor weiteren Erdbeben ist sehr hoch. Und auch Forscher sehen diese Aktivität mit großer Sorge. Es sei eine gewisse Wahrscheinlichkeit gegeben, dass diese Sequenz zu einem Erdbeben über Stärke 6, also ähnlich wie im Oktober, führt. Doch auch ohne offizielle Warnung haben viele Menschen in den nahe gelegenen Städten ihre Häuser verlassen, trotz des Schneefalls.

Weiterhin sieht es bisher so aus, dass es keine Verletzten oder Toten durch die Erdbebensequenz gegeben hat, doch mit jedem neuen Erdbeben werden die Schäden größer. Zudem sind Orte weiter im Süden betroffen, die von den vorherigen Erdbeben einigermaßen verschont geblieben sind. Doch durch die Wetterbedingungen bleibt es für den Katastrophenschutz schwierig, die Lage zu beurteilen.

Update 15:32 Uhr
Das Zusammenspiel aus Schnee und Erdbeben hat dazu geführt, dass in Umbrien zur Zeit zehntausende Menschen ohne Strom sind, weil mehrere Lawinen Stromleitungen zerstört haben. Ähnlich sieht es in der Epizentralregion aus. An vielen Orten gab es bereits seit gestern Störungen.
Viele Gemeinden haben, soweit dies bei den Wetterbedingungen möglich ist, Notfalllager für die Bewohner der Stadt eingerichtet. Selbst in Orten, die weiter vom Epizentrum entfernt liegen und weniger Schäden erlitten haben, fürchtet man sich vor weiteren großen Erdbeben.

Update 16:09 Uhr
Im Ort Capitignano, der im südlichen Bereich der Epizentralregion liegt, wurde eine Person durch die Erdbeben verletzt. Es gab zudem einige Gebäudeschäden. Unter anderem stürzte das Gebäude des Rathauses teilweise ein.

Update 16:50 Uhr
Dass wegen dem schlechten Wetter und der Erdbebengefahr die Schulen in den meisten mittelitalienischen Regionen morgen und teils auch am Freitag geschlossen bleiben werden, wurde bereits am Mittag entschieden. An einigen kommt erschwerend hinzu, dass durch die Beben Schäden verursacht wurden. Besonders in der Epizentralregion stürzten einige teilweise ein. Selbst in Rom kam es noch zu leichten Schäden an einem Schulgebäude.

Update 17:35 Uhr
In der Provinz Teramo konnte die Feuerfehr eine Frau und ihr Kind aus einem eingestürzten Haus retten.

Update 19:40 Uhr
In Campotosto wird eine Person vermisst, die vermutlich durch eine Lawine verschüttet wurde, die beim ersten Erdbeben entstand.

Update 20:15 Uhr
Die Suche nach dem vermissten Mann wurde eingestellt. Es bestehe keine Hoffnung mehr, ihn lebend zu finden.
Ein zweites Todesopfer wird aus der Provinz Teramo in Marken gemeldet. Ein 83 jähriger starb in den Trümmern einer eingestürzten Scheune. Er wurde erst nach mehreren Stunden geborgen. Es ist noch nicht restlos geklärt, ob die Scheune beim Erdbeben oder durch die Schneemassen eingestürzt ist.

Update 19. Januar, 07:36 Uhr
In der vergangenen Nacht blieb es relativ ruhig. Es kam nicht zu größeren Nachbeben, allerdings zu vielen kleinen. Schlimmer für die Region ist weiterhin der Schnee, der in der vergangenen Nacht zu einer Tragödie führte. Nahe der Stadt Farindola wurde ein Hotel von einer Lawine getroffen. Rund 30 Personen haben sich zu dem Zeitpunkt in dem Hotel aufgehalten, dass durch die Schneemassen schwer beschädigt und größtenteils begraben wurde. Gäste und Mitarbeiter sind in den Trümmern eingeschlossen. Retter hatten zwischenzeitlich über Mobiltelefone Kontakt zu zwei der Verschütteten. Demnach gebe es viele Überlebende, einige seien von Schneemassen begraben.
Die Bergungsarbeiten kommen wegen der schlechten Wetterverhältnisse nur langsam voran. Es wird befürchtet, dass durch die Verzögerungen weitere Opfer zu beklagen sein werden. Einige Menschen konnten bereits verletzt gerettet werden.
Ob diese Lawine mit einem der Erdbeben zusammenhängt, ist unklar. Es scheint aber sehr unwahrscheinlich.

Update 20. Januar
Die Sucharbeiten in dem von einer Lawine verschütteten Hotel setzen sich fort. Bisher wurden zwei Leichen geborgen. etwa 30 weitere Menschen werden noch vermisst. Da bereits mehr als 36 Stunden seit dem Unglück vergangen sind, besteht praktisch keine Chance mehr, Überlebende zu bergen.
In vielen Medien wird die Lawine im direkten Zusammenhang mit den Erdbeben gebracht. Dabei deutet alles darauf hin, dass beide Ereignisse unabhängig voneinander aufgetreten sind.
Der Ort der Lawine ist das Hotel Rigopiano in Farindola. Es liegt knapp 40 Kilometer vom Epizentrum des nächstgelegenen der vier Hauptbeben entfernt. Somit waren alle Beben dort bereits abgeschwächt, sodass es keine Schäden gab. Wichtiger ist außerdem der Fakt, dass zur Zeit der Lawine (am späten Mittwochabend) kein Erdbeben passiert ist. Nachbeben, die den Hauptbeben am Vormittag folgten, waren allesamt so schwach, dass sie nicht bis Farindola zu spüren waren und entsprechen auch nicht zu der Lawine hätten führen können.
Da die Schneefälle in der Region immens waren mit lokal weit über 2 Meter Neuschnee binnen weniger Tage waren die Bedingungen für Lawinenbildung auch ohne Erdbeben ideal. Entsprechend gab es für die Region Farindola schon ohne Erdbeben die höchste Lawinenwarnstufe. Andere Regionen zogen wegen der Erdbeben und der weiteren Schneefälle im Tagesverlauf nach und erhöhten ebenfalls die Lawinenwarnstufe.
Möglich ist jedoch, dass sich die Schneemassen (oder das unterliegende Gestein) durch die Hauptbeben gelockert hat und dann durch die zusätzliche Schneelast in den kommenden Tagen ins Rutschen geraten ist. Wie genau es zu der Lawine kam, wird in den kommenden Wochen untersucht werden. Zunächst hat aber weiter die Rettung möglicher Überlebender Priorität.

Auch abseits dieser Lawinenkatastrophe führte das Erdbeben zu zwei Todesopfern. Einer von ihnen starb in einer anderen, kleineren Lawine, die direkt auf eines der Hauptbeben folgte. Es gab zudem mehrere Verletzte, darunter acht Personen, die in eingestürzten Häusern eingeschlossen waren. Außerdem stürzte ein Lidl-Supermarkt ein, wo sich zur Zeit des Unglücks wegen eines wetterbedingten Stromausfalls aber nur zwei Mitarbeiter aufhielten, die leicht verletzt wurden.
Das genaue Ausmaß der Zerstörung in der betroffenen Region ist nicht klar. Auf jeden Fall sind zahlreiche Gebäude betroffen. Selbst in Rom gab es an einzelnen Orten leichte Schäden.

Wird fortgesetzt…

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit (Mitteleuropäische Zeit): 10:25 Uhr, 11:14 Uhr, 11:25 und 14:33 Uhr

Magnitude: 5.1, 5.5, 5.4 und 5.0

Tiefe: 9 km

Spürbar: ja

Schäden erwartet: ja

Opfer erwartet: nein

Ursprung: tektonisch

Tsunami-Gefahr: nein

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    In Regionen wie diesen kann es immer wieder zu schweren Erdbeben kommen. Nicht nur sichere Bauweise kann bei solchen Ereignissen Menschenleben retten, sondern auch richtige Verhaltensweisen. Daher empfehlen wir allen, die eine Reise in eine erdbebengefährdete Region planen, sich zuvor mit den richtigen Verhaltensweisen bei schweren Erdbeben auseinanderzusetzen.

    6 thoughts on “Neue starke Erdbeben in Mittelitalien – Mindestens zwei Todesopfer

      1. Es kommt zu einer phreatomagmatischen Explosion, sofern das Grundwasser nicht bereits vor dem Kontakt mit dem Magma langsam verdampfen kann. Da versickerndes Wasser meist aber nur wenige 10er bis hunderte Meter Tiefe erreicht (wofür auch ein entsprechend langer Zeitraum benötigt werden kann), kommt es nur bei schnellen Magmenaufstieg zu einer phreatomagmatischen Explosion. In Mittelitalien ist im Grundgebirge keine Magmenkammer vorhanden, sodass hier dieses Szenario sowieso ausgeschlossen werden kann.

    1. Ja, die Dauer eines Bebens ist sehr stark vom jeweiligen Ort, der Art der Wellen und der Stärke abhängig. Angenommen man wirft einen Stein in einen Teich, dann sind die ersten Wellen am Ufer zunächst schnell da, aber nach einigen Sekunden kommen die Wellen, die vom anderen Ufer reflektiert wurden und dabei durch Überlagerungen verändert oder auch verstärkt wurden, wieder bei mir an.

      Der Zeitraum, bis sich der Teich soweit beruhigt hat, dass ich nichts mehr von den Resten der primären Welle erkenne, hängt von vielen Faktoren ab.

      Und dieses Beispiel hinkt, weil es sich hierbei nur um einen einfachen zweidimensionalen Vorgang handelt. Im Vergleich dazu ist ein „3-D-Beben“ deutlich komplizierter und entsprechend aufwändiger zu interpretieren.

      Aber mal allgemein:

      Ich finde, dass Jens einen sehr (!) guten Job macht. Meistens hochaktuell mit korrekten Einschätzungen, nicht alarmistisch aber mit einem Blick auf die erwarteten Schäden/Folgen.

      Respekt und danke,

      Robert

    2. Hallo Erdbebenexperten,
      warum wird nie die Dauer der Beben angegeben?
      Auf Eurer fb Seite finde ich auch keine Dauer.
      Es ist doch bestimmt ein großer Unterschied, ob bei gleicher Stärke die Dauer nur 1-3 Sekunden oder über 10 Sekunden beträgt. Leider wird in der Berichterstattung der Medien fast nie die Dauer angegeben. Ich habe selbst 1988 in Kyllini, Griechenland Erdbeben erlebt.

      1. Die Dauer eines Erdbebens kann von Ort zu Ort sehr stark variieren. An einzelnen können es 30 Sekunden oder mehr sein, an anderen nur wenige Sekunden. Das hängt zudem davon ab, wo man sich gerade befindet (Gebäude, ec.). Einen einheitlichen Wert für die Dauer der spürbaren Erschütterungen gibt es also nicht und daher auch keine Grundlage, anhand derer man solche Daten angeben kann. Aus seismologischen daten lässt sich die Dauer des Bruchvorgangs ermitteln, doch ist dieser oft deutlich kürzer als die spürbaren Erschütterungen.

        1. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Selbst nur einige Kilometer entfernt von uns wurde von Freunden die Dauer sehr unterschiedlich angegeben.

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