Seite 1: Einleitung; Das Jahr in Zahlen
Seite 2: Der Vogtland-Schwarm
Seite 3: Das Erdgas-Problem in Niedersachsen
Seite 4: Nordrhein-Westfalen und das Ende des Bergbaus
Seite 5: Rheinland-Pfalz – Lebenszeichen eines Vulkans
Seite 6: Baden-Württemberg, erdbebenreichstes Bundesland
Seite 7: Der „kleine Erdbebenschwarm“ in Hessen
Seite 8: Kurz und kompakt: Bayern, Sachsen, Thüringen und Saarland
Seite 9: Zusammenfassungen, Statistiken und Auswertungen

Kurz und kompakt

In den anderen Bundesländern war die Erdbebenaktivität in diesem Jahr deutlich geringer, bzw. wurden überhaupt keine Erdbeben verzeichnet, sodass an dieser Stelle nur kurz darauf eingegangen wird.

Bayern

Brunnthal (29. April 2018)
Aufgewacht von einem Knall und einem Geräusch und Bodengefühl, als wäre ein schwerer Gegenstand in der Wohnung herunter gefallen. (Intensität II)

Im vergangenen Jahr aufgrund eines Erdbebenschwarms in der Rhön mit 39 Beben noch eines der aktivsten Bundesländer, waren 2018 Erdbeben, sofern man sich nicht in der Nähe des Vogtlands befunden hat, kaum noch ein Thema. Von den 12 registrierte Beben ereigneten sich acht im Berchtesgadener Land und gehen damit wahrscheinlich auf niederschlagsinduzierte Seismizität zurück. Zu keinem dieser Beben erhielten wir Zeugenmeldungen, obwohl Beben wie am 28. Juli in Bad Reichenhall potentiell spürbar waren.
Einzig vereinzelt verspürt wurde am 29. April ein Erdbeben in Brunnthal nahe München, das mit der dortigen Geothermie-Anlage in Verbindung gebracht wurde. Lediglich eine Wahrnehmungsmeldung (Intensität II) zu diesem Ereignis liegt vor.
Am 4. März zeigte der Erdbebenschwarm aus dem vergangenen Jahr in der Rhön noch ein letztes Lebenszeichen: Beben mit Magnitude 1.3 und 1.4 wurden bei Zeitlofs verzeichnet.
Spät im Jahr traten in der Oberpfalz nahe der tschechischen Grenze noch einige Mikrobeben auf. Das stärkste (und einzige über M1) am 30. November bei Plößberg (M1.6).

Die fünf stärksten Erdbeben in Bayern 2018

Datum Epizentrum Magnitude
29. April Brunnthal, München 2.0
28. Juli Bad Reichenhall, Berchtesgadener Land 2.0
28. April Ramsau, Berchtesgadener Land 1.7
30. November Plößberg, Tirschenreuth 1.6
26. Januar Ramsau, Berchtesgadener Land 1.4

Sachsen

Ähnlich wie in Bayern, waren Erdbeben in Sachsen auch nur ein Thema, wenn sie mit dem Erdbebenschwarm im Vogtland in Verbindung standen. 11 nicht spürbare Beben zwischen M1 und 1.8 ereigneten sich im Jahresverlauf auf dem Gebiet des Freistaates, davon fünf im Vogtlandkreis, drei bei Leipzig und drei bei Zwickau. Im äußersten Osten von Sachsen waren am 20. Juli die Erschütterungen eines bergbauinduzierten Bebens im polnischen Niederschlesien schwach (Intensität II) zu spüren. Mit Magnitude 4.8 war dies das stärkste Beben in Niederschlesien seit Jahrzehnten und in diesem Jahr das stärkste, das in Deutschland verspürt wurde.

Die fünf stärksten Erdbeben in Sachsen 2018

Datum Epizentrum Magnitude
31. Mai Lossatal, Leipzig 1.8
19. April Muldenhammer, Vogtlandkreis 1.4
10. Mai Crimmitschau, Zwickau 1.2
28. Juni Leipzig 1.1
17. Juli Klingenthal, Vogtlandkreis 1.1

Thüringen 

Wo in den Vorjahren in den Bergbaugebieten immer wieder vereinzelt spürbare Beben aufgetreten sind, war in diesem Jahr nichts. Einziges in Thüringen registriertes Beben über Magnitude 1 ereignete sich am 26. Mai in der Rhön (M1.6), wo tektonische Beben sehr selten sind. Die ermittelte Herdtiefe von 15 km schließt jedoch ein induziertes Beben durch Kalibergbau aus.
Im äußersten Südosten Thüringens waren im Mai die Ausläufer des Vogtland-Schwarms zu spüren.

Saarland

Zwei Beben, am 26. März in Kleinblittersdorf und am 31. Mai in Nalbach (beide M1.3), ereigneten sich dieses Jahr im Saarland. Bei beiden ist aufgrund der „normalen“ Herdtiefen (10 bis 12 km) nicht von einem Zusammenhang mit der Bergbauvergangenheit auszugehen.

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