Update 06. Juli 2019 , 5:41 Uhr:
Um 5:19 Uhr hat ein weiteres starkes Erdbeben den Süden Kaliforniens erschüttert. Nach Angaben des GFZ erreichte das neue Erdbeben Magnitude 6,6. Das USGS gibt vorläufig Magnitude 6,9 an. Das Epizentrum lag wieder nahe Ridgecrest, sodass von einem getriggerten Erdbeben ausgegangen werden kann. Erschütterungen waren erneut in weiten Gebieten in Südkalifornien, aber auch in Las Vegas (Nevada), Phoenix (Arizona) und im Nordwesten von Mexiko spürbar. In Ridgecrest ist mit einer Verschärfung der Schäden zu rechnen. Erste Meldungen sprechen von starken strukturellen Schäden, zudem sollen Feuer ausgebrochen sein.

Update 06:15 Uhr
Das neue, nun als Hauptbeben zu bezeichnende Beben, scheint entlang der Airport Lake Fault im Osten der Vorbeben-Bruchzone entstanden zu sein. Bisher detektierte Nachbeben, die teils bis Magnitude 5 reichen, umfassen ein großes von Nord nach Süd erstrecktes Gebiet entlang der Störungszone. Dabei liegt bisher der Schwerpunkt der Nachbebenaktivität im äußersten Norden der Airport Lake Fault zone.

Update 06:24 Uhr
Die Unterschiede zum Vorbeben werden schon allein durch die Ausdehnung des Schüttergebiets und den jeweiligen Intensitäten deutlich. Während das Vorbeben noch deutlich in Los Angeles und Las Vegas spürbar war, dort aber nichts anrichtete, verursachte das Hauptbeben moderate bis hohe Intensitäten in weiten Teilen der Mojave-Wüste einschließlich Teile Nevadas. So waren die Intensitäten auch in LA und Las Vegas deutlich zu spüren, stark ebenfalls im Süden des Längstals rund um Bakersfield. Zudem waren nun auch die Bay Area rund um San Francisco sowie Teile von Arizona vom Beben betroffen.
Aufgrund der großen Ausdehnung des Bebens haben die Behörden Kaliforniens umfangreiche Untersuchungen der Infrastruktur angekündigt und aus Sicherheitsgründen viele Straßen und Bahnlinien vorläufig gesperrt. Gerade rund um Ridgecrest sei es zu teils massiven Steinschlägen gekommen.

Update 06:35 Uhr
Die bisher bestätigten Schäden des Bebens sind sehr großflächig: Besonders Ridgecrest hat es erneut schwer getroffen, wo zahlreiche Gebäude durch Feuer oder eingestürzte Gebäudeteile schwer beschädigt sind. Mindestens eine Person wurde verletzt. Aufgrund zahlreicher umgestürzter Stromleitungen ist vielerorts, unter anderem auch in Teilen von Los Angeles, der Strom ausgefallen.

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Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit / Time (CET): 6. Juli, 03:19 Uhr

Magnitude: 7.1

Tiefe:

Spürbar / Felt: ja

Schäden erwartet / Damage expected: ja

Opfer erwartet / Casualties expected: ja

Ursprung / Origin: tektonisch

Tsunami: nein

Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys

See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database

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    (Originalartikel erschienen am 4. Juli 19:41 Uhr)

    USA – Ein schweres Erdbeben hat am Donnerstagabend (MESZ) den Süden des US-Bundesstaates Kalifornien erschüttert. Nach vorläufigen Auswertungen des United States Geological Survey (USGS) erreichte das Erdbeben Magnitude 6.6. Es ist damit das stärkste Erdbeben in Kalifornien seit 20 Jahren.
    Das Epizentrum des Erdbebens lag im östlichen, weniger dicht besiedelten Teil Südkaliforniens nahe des Ortes Ridgecrest. Jedoch waren die Erschütterungen im gesamten Süden Kaliforniens einschließlich des Großraums Los Angeles deutlich zu spüren.

    Da die Epizentralregion vergleichsweise dünn besiedelt ist, sind keine weitreichenden Auswirkungen zu erwarten. Aber besonders rund um Ridgecrest, wo die Intensität des Bebens sehr hoch war, sind auch größere Schäden an Gebäuden möglich. Schäden im Raum Los Angeles sind nicht zu erwarten.

    Update 19:44 Uhr
    Neuere Auswertungen des USGS korrigierten das Beben auf Magnitude 6.4. Zahlreiche deutlich spürbare, teils große Nachbeben folgten innerhalb weniger Minuten

    Update 19:53 Uhr
    Seismologische Analysen zeigen, dass das Erdbeben auf eine Störungszone zurückgeht, die den gleichen (für Kalifornien typischen) Bewegungssinn aufweist wie die San Andreas Störung, also dass sich der südwestliche Block relativ nach Norden versetzt. Die nächst gelegenen Störungszonen am Epizentrum mit einem derartigen Bewegungssinn sind die aktiven Airport Lake und Little Lake Fault Zones. In beiden Fällen handelt es sich um eine Gruppe von Brüchen, die teils mit unterschiedlichen tektonischen Eigenschaften eng beieinander liegen. Wahrscheinlich ist hier in diesem Fall, wie bei früheren Beben im Südosten Kaliforniens beobachtet, eine Aktivierung mehrerer beieinander liegender Segmente, vermutlich mit Versatz bis an die Oberfläche (Surface Rupture). Genaueres werden Felduntersuchungen in den kommenden Tagen zeigen müssen.

    Ein Zusammenhang mit der San Andreas Störung besteht jedenfalls nicht. Ebenso ist auszuschließen, dass das Erdbeben irgendeinen Einfluss auf zukünftige Beben an der San Andreas Störung hat.

    Update 20:42 Uhr
    Die Fire Departments der Landkreise Kern und San Bernardino teilten über Twitter mit, dass es infolge des Bebens zu zahlreichen Zwischenfällen gekommen ist. Demnach seien Straßen und Gebäude in unterschiedlichem Maße beschädigt worden. Auch von „medizinischen Zwischenfällen“ ist die Rede.

    Update 21:05 Uhr
    Welche Störungen waren bei dem Erdbeben aktiv? Diese Frage stellt sich nach fast jedem großen Erdbeben, nicht nur aus rein wissenschaftlichen Gründen, sondern auch, um die potentiellen Auswirkungen des Bebens besser abschätzen zu können. In diesem Fall könnten es sogar zwei Beben gewesen sein: Denn wie das USGS inzwischen ermittelte, handelte es sich um zwei Erdbeben mit Magnitude 6.4 innerhalb von zwei Minuten. Diese ereigneten sich demnach an unterschiedlichen Störungszonen:

    Auf der Karte blau markiert sind die ungefähren Verläufe einiger bekannter Segmente der Little Lake Fault, einer Störungszone, die schon früher aktiv war (unter anderem 1995 mit einem M5.6 nur wenige Kilometer entfernt), grün markiert Teile der Airport Lake Fault Zone, die teils als Teilsegment der Little Lake Fault Zone angesehen wird. Die Lage der vom USGS lokalisierten Nachbeben (Kreise) zeigt, dass deren Verlauf gut mit den jeweiligen Störungssegmenten korreliert. Da Nachbeben meist nur dort auftreten, wo auch das Hauptbeben stattgefunden hat (dies sind bei starken Erdbeben in der Regel mehrere Segmente, nicht nur direkt am Epizentrum), lässt sich so auf die ursprüngliche Störungszone schließen. Das heißt in dem Fall auch, dass nicht nur Strike-Slip Störungssegmente im Bewegungssinn der San Andreas Störung (Verlauf: Nordwest-Südost), sondern auch senkrecht dazu verlaufende Störungen aufgebrochen sind. Die geringe Herdtiefe der Beben lässt zudem auf einen Bruch bis an die Oberfläche schließen, was im Falle der Little Lake Fault bis ins Stadtgebiet von Ridgecrest verlaufen würde.

    Auffällig ist zudem, dass die beiden angeblichen Hauptbeben an jeweils unterschiedlichen Störungen stattfanden. Das erste Beben um 19:33 Uhr ereignete sich an der Little Lake Störung, während das zweite Erdbeben um 19:35 Uhr die Airport Lake Störung betraf. Heißt wahrscheinlich: Das zweite Erdbeben wurde vom ersten getriggert mit entsprechend eigener Nachbebensequenz. Möglich ist aber auch, dass die bisher noch immer vorläufigen Daten des USGS noch recht fehleranfällig sind und das zweite Beben ein Artefakt war, bzw. ein falsch detektiertes Nachbeben deutlich geringerer Magnitude.

    wird aktualisiert…

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    Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

    Uhrzeit / Time (CET): 19:33 Uhr

    Magnitude: 6.4

    Tiefe: 9 km

    Spürbar / Felt: ja

    Schäden erwartet / Damage expected: ja

    Opfer erwartet / Casualties expected: unwahrscheinlich

    Ursprung / Origin: tektonisch

    Tsunami: nein

    Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys

    See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database

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