Während die Erdbebenaktivität auf der Reykjanes-Halbinsel infolge magmatischer Aktivität weiter andauert, hat am Dienstag ein zweiter isländischer Vulkan Lebenszeichen in Form eines kleineren Erdbebenschwarmes gesendet. Die Folge: Eine Anhebung der Warnstufe des Grimsvötn.
Die Meteorologiebehörde registrierte im Tagesverlauf sieben kleine Erdbeben, das stärkste mit Magnitude 3.7, unterhalb des Gletschervulkans im Süden des Landes. Einzelne Erdbeben hat es bereits am Montag gegeben. Da die Region unbesiedelt ist, wurde diese Erdbeben nicht von Menschen verspürt.

Erdbeben Grimsvötn
ShakeMap des stärksten Erdbeben (M3.7) am Grimsvötn am Dienstag.

Der Grimsvötn ist einer der aktivsten Vulkane Islands und brach zuletzt im Jahr 2011 aus. Schon in den Vorjahren gab es immer wieder Anzeichen bevorstehender vulkanischer Aktivität. Mehrmals wurde die Warnstufe für den Flugverkehr auf Gelb angehoben. Der erneute Erdbebenschwarm veranlasste erneut dazu. Ob es tatsächlich zu einer Eruption kommt, ist aber noch fraglich.

Trotz zeitlicher Korrelation besteht kein direkter Zusammenhang zwischen den Vulkanen auf der Reykjanes-Halbinsel und dem Grimsvötn. Letzterer liegt unterhalb des Gletschers Vatnajökull. Anders als bei den rein effusiven, lavafördernden Ausbrüchen im Südwesten besteht durch den Gletscher bei einem Ausbruch zusätzlich die Gefahr durch Schmelzwasserfluten (Gletscherläufe) und Aschewolken. Für große co- oder präeruptive Erdbebenschwärme ist der Grimsvötn nicht bekannt.