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ShakeMap (Berechnete Intensität des Erdbebens in Ecuador):
Epizentrum, ShakeMap und historische Erdbeben der Region auf interaktiver Karte anzeigen
Was ist passiert:
Ein schweres Erdbeben hat am Samstag den Süden von Ecuador getroffen. Das Epizentrum des Bebens lag südlich der Millionenstadt Guayaquil. Nach vorläufigen Angaben des United States Geological Survey (USGS) erreichte das Beben Magnitude 6.7 und hatte eine Herdtiefe von rund 65 Kilometern. Die Erschütterungen waren in weiten Teilen der Region zu spüren und umfassten auch Regionen von Peru und Kolumbien. In Guayaquil und Umgebung wurde das Beben stark bis sehr stark verspürt. Hier sind verbreitet leichte und vereinzelt größere Schäden zu befürchten.
Über Soziale Netzwerke werden erste Bilder der Schäden verbreitet. Betroffen ist demnach die Stadt La Troncal. Dort stürzten Fassaden mehrerer Gebäude teilweise ein. In der Stadt Cuenca wurde ein Auto von einstürzenden Gebäudeteilen getroffen und mehrere Personen verschüttet.
#Sismo #LaTroncal varias edificaciones fueron afectadas por el sismo que se acaba de producir hace unos minutos. @IGecuador reporten más daños. pic.twitter.com/Edt49bY01l
— Ab. Juan Cadme (@juancadme) March 18, 2023
#Temblor #Sismo
Daños en edificios de La Troncal, Cañar. pic.twitter.com/xcZtyW4Wy0— David Quintuña Rodríguez (@DavidQuinro) March 18, 2023
ATENCIÓN ⚠️
Tras fuerte sismo una casa cayó en el Centro Histórico de #Cuenca, hay personas atrapadas en un vehículo en la calle Sucre, @Bomberos_Cuenca trabaja en el lugar.
Noticia en desarrollo. pic.twitter.com/AOcSHV6Hez
— La Revista Ec (@RevistaEc21) March 18, 2023
Vor der Küste von Ecuador befindet sich eine Subduktionszone. Dort taucht die kleine Cocos-Platte unter die große Südamerikanische Platte ab. Im Grenzbereich beider Platten verhaken sie sich, sodass es immer wieder zu größeren Erdbeben kommt. Das heutige Beben ereignete sich innerhalb der Cocos-Platte an der Stelle, wo sie in den Erdmantel eintaucht und dabei durch den Umgebungsdruck abknickt. Tsunami-Gefahr geht von diesem Beben somit nicht aus.
Update 18:57 Uhr: Gebäude stürzt ins Meer, viele Schäden in Machala
In Puerto Bolivar nahe Machala stürzte infolge des Bebens ein Hafengebäude ins Meer. Auch weitere Gebäude der Stadt sind betroffen, es gibt Meldungen über Einstürze und mehrere Verletzte im Stadtgebiet. Unbestätigt gemeldet wird zudem ein Todesopfer.
Reportan daños materiales en Puerto Bolívar a consecuencia de #Sismo de 6.5 pic.twitter.com/bAhiCwAd5R
— A ɴ ᴅ ʀ ᴀ ᴅ ᴇ. (@JoshuaAndrade__) March 18, 2023
Update 19:15 Uhr: Zwei Todesopfer in Machala
In Machala sind bei dem Erdbeben mindestens zwei Personen ums Leben gekommen. Eine Person wurde von einem einstürzenden Gebäude begraben. Bilder in Sozialen Netzwerken zeigen die Bergung des leblosen Körpers. Ein zweites Opfer wurde, ohne Details zu nennen, von lokalen Rettungskräften bestätigt.
Update 19:40 Uhr: Opferzahl steigt auf fünf
In Machala wurde ein drittes Todesopfer bestätigt. Zudem kamen im Kanton Naranjal nördlich von Machala zwei weitere Personen ums Leben. Auch dort stürzten mehrere Gebäude ein. Über die Zahl der Verletzten und möglicherweise noch verschütteten Personen gibt es zur Zeit keine Angaben.
Update 19:57 Uhr: Gebäudeeinstürze auf Puna
Vom Erdbeben betroffen ist auch die Insel Puna, die im Golf von Guayaquil liegt. Nach Behördenangaben gab es von der Insel zahlreiche Notrufe. Mindestens 10 Häuser sind dort nach ersten Überprüfungen eingestürzt. Über menschliche Verluste gibt es allerdings noch keine Informationen. Die Insel ist trotz ihrer Größe nur sehr dünn besiedelt und wird entlang der Küsten vor allem landwirtschaftlich genutzt.
Update 20:47 Uhr: Gebäudeschäden und Verletzte in Peru
Auch in Peru hat das Erdbeben Schäden angerichtet. In der Region Tumbes wurden mindestens acht Gebäude, darunter drei Krankenhäuser, teils schwer beschädigt. Ein Mädchen wurde schwer verletzt, als ein einstürzendes Blechdach es am Kopf traf.
Update 19 März, 09:35 Uhr: 15 Todesopfer
Infolge des Erdbebens sind nach offiziellen Angaben mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. 14 Personen starben in Ecuador. Das in Peru zuvor als verletzt gemeldete Mädchen starb wenig später im Krankenhaus.
Einer ersten Schadensbilanz zufolge wurden in Ecuador rund 400 Gebäude beschädigt, etwa ein Viertel von ihnen irreparabel oder komplett zerstört. Die Analyse der Auswirkungen dauert aber noch an. Rund 450 Menschen wurden zudem verletzt.
Betroffene Städte, Orte
Stadt | Land | Intensität (EMS-98) | Bewohner | Entfernung Epizentrum (km) | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|
Machala | EC | 6.7 | 198100 | 48.5 | leichte Schäden |
Puerto Bolívar | EC | 6.7 | 8300 | 50.9 | leichte Schäden |
Eloy Alfaro | EC | 6.5 | 167800 | 74.9 | leichte Schäden |
Milagro | EC | 6.5 | 133500 | 82.5 | leichte Schäden |
Pasaje | EC | 6.5 | 44900 | 52.5 | leichte Schäden |
Baláo | EC | 6.5 | 12200 | 6.8 | leichte Schäden |
Guayaquil | EC | 6.5 | 1952000 | 73.0 | leichte Schäden |
Tumbes | PE | 6.2 | 109200 | 107.3 | leichte Schäden |
Babahoyo | EC | 6.2 | 76300 | 119.7 | leichte Schäden |
La Libertad | EC | 5.8 | 75900 | 141.1 | stark spürbar, geringe Schäden |
Seismogramme
keine Daten
Wie man mit einem eigenen Seismometer zur Erdbebenregistrierung beitragen kann: Mehr dazu hier.
Aktuelle Erdbebenaktivität nahe Machala:
In den vergangenen 30 Tagen wurden in Ecuador (Kartenausschnitt) 6 Erdbeben über Magnitude 3.6 registriert. Damit war die Erdbebenaktivität im vergangenen Monat dort deutlich niedriger als im langjährigen Vergleich (über 20 Prozent Abweichung).
Zusammenfassung der Erdbebendaten:
Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?
FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?
Erdbebenmessung im Wohnzimmer: Professionelle Seismometer für Experten und Laien (Gesponsert)
Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:
Uhrzeit / Time (CET): 18. März, 18:12 Uhr
Magnitude: 6.7
Tiefe / Depth: 65 km
Spürbar / Felt: ja / yes
Schäden erwartet / Damage expected: ja / yes
Opfer erwartet / Casualties expected: nein / no
Ursprung / Origin: tektonisch
Tsunami: --
Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys
See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database
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Erdbebendaten: USGS
Statistik:
Seit 1960 gab es in der Region etwa 15 Erdbeben, die stärker waren als Magnitude 6.7. Durchschnittlich gibt es in dem Teil von Ecuador (nahe Machala) 0.27 Erdbeben der Stärke 6.7 oder höher pro Jahr. Damit ist die Erdbebenaktivität in der Region normalerweise sehr hoch und Beben dieser Stärke haben eine durchschnittliche Wiederkehrperiode von etwa 3.7 Jahren (44 Monaten).
Übersicht der stärksten Erdbeben im Kartenausschnitt* (Ecuador und Umgebung)
Datum | Magnitude | Tiefe (km) |
---|---|---|
26.9.2005 | 7.5 | 115 |
22.2.2019 | 7.5 | 145 |
28.11.2021 | 7.5 | 126 |
27.7.1971 | 7.4 | 120 |
28.10.1997 | 7.2 | 112 |
4.8.1998 | 7.2 | 33 |
10.12.1970 | 7.2 | 25 |
12.8.2010 | 7.1 | 207 |
3.10.1995 | 7.0 | 24 |
12.4.1983 | 7.0 | 104 |
*Daten: USGS-Katalog (ab Magnitude 5, seit 1960)
Hinweis: Der Erdbebenkatalog enthält neben natürlichen auch induzierten Erdbeben. Dazu zählen zum Teil auch Sprengungen und Explosionen. Somit sind einzelne „falsche“ Erdbeben in der Darstellung möglich. Auch die Magnitudenangabe einzelner Erdbeben kann aufgrund von Katalogunterschieden variieren.