Live-Ticker: Schweres Erdbeben (M7.7) erschüttert Myanmar
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ShakeMap (Berechnete Intensität des Erdbebens in Thailand, Myanmar, Indien, China, Bangladesch, Laos, Vietnam):
Epizentrum, ShakeMap und historische Erdbeben der Region auf interaktiver Karte anzeigen
Betroffene Menschen
Das Erdbeben der Stärke 7.7 ereignete sich am 28. März, 7:21 Uhr Mitteleuropäischer Zeit nahe des Ortes Sagaing, Myanmar. Erdbebennews berechnet für dieses Erdbeben eine Maximalintensität von 10+. Bis zu 222.4 Mio Menschen (im Kartenausschnitt) haben dieses Erdbeben gespürt. Davon leben 205.8 Mio Menschen in Regionen mit leichten oder mäßig starken Erschütterungen, wo keine nennenswerten Schäden zu erwarten sind. 8.1 Mio Menschen leben dort, wo Schäden an Gebäuden auftreten können, davon 4.2 Mio in Gebieten mit möglichen schweren Schäden und Zerstörungen.
Intensität | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Betroffene Menschen | 51.4 Mio | 107.1 Mio | 37.7 Mio | 9.7 Mio | 4.3 Mio | 3.8 Mio | 2.7 Mio | 1.5 Mio | 4.2 Mio |
Intensitätsstufe | Betroffene Menschen | Auswirkungen |
---|---|---|
2 – 5.5 | 205.8 Mio | Spürbares Beben |
5.5 – 6.5 | 4.3 Mio | Leichte Schäden |
6.5 – 8 | 3.8 Mio | Mäßige Schäden |
8 – 10 | 4.2 Mio | Schwere Schäden |
Was ist passiert?
Erdbebenkatastrophe in Myanmar: Ein Erdbeben der Stärke 7.7, so erste USGS-Angaben, ereignete sich an der Sagaing-Störung nahe der Stadt Mandalay. Alle Infos in folgendem Live-Ticker
Zeugenmeldungen
Chiang Mai (Thailand)
13:25
Im Hotelzimmer konnte ich kaum stehen. Wände haben wild gewackelt. Im Erdgechoss ist das Pool übergeschwappt und hat die Lobby überflutet. Gebäudeschäden konnte ich in der näheren Umgebung keine sehen. (Intensität V – VI)
Betroffene Städte, Orte
Stadt | Land | Intensität (EMS-98) | Bewohner | Entfernung Epizentrum (km) | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|
Sagaing | Myanmar | 10 | 78700 | 8.8 | schwere Schäden |
Mandalay | Myanmar | 10 | 1208100 | 23.5 | schwere Schäden |
Meiktila | Myanmar | 10 | 177400 | 107.7 | schwere Schäden |
Shwebo | Myanmar | 10 | 88900 | 82.3 | schwere Schäden |
Kyaukse | Myanmar | 10 | 50500 | 36.4 | schwere Schäden |
Nay Pyi Taw | Myanmar | 7.2 | 925000 | 234.3 | mäßige Schäden |
Imphāl | Indien | 5.2 | 223500 | 383.8 | stark spürbar, geringe Schäden |
Cox’s Bāzār | Bangladesch | 4.3 | 253800 | 405.3 | deutlich spürbar |
Chattogram | Bangladesch | 4.2 | 3920200 | 423.3 | deutlich spürbar |
Aizawl | Indien | 4.1 | 265300 | 387.3 | deutlich spürbar |
Aktuelle Erdbebenaktivität nahe Sagaing:
In den vergangenen 30 Tagen wurden in Sagaing (Kartenausschnitt) 12 Erdbeben über Magnitude 3.5 registriert. Damit war die Erdbebenaktivität im vergangenen Monat dort geringfügig niedriger als im langjährigen Vergleich (weniger als 20 Prozent Abweichung).
Zusammenfassung der Erdbebendaten:
Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?
FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?
Erdbebenmessung im Wohnzimmer: Professionelle Seismometer für Experten und Laien (Gesponsert)
Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:
Uhrzeit / Time (CET): 28. März, 5:23 Uhr
Magnitude: 7.7
Tiefe: 10 km
Spürbar / Felt: ja
Schäden erwartet / Damage expected: --
Opfer erwartet / Casualties expected: --
Ursprung / Origin: tektonisch
Tsunami: --
Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys
See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database
Hast du dieses Erdbeben gespürt? Bitte teile deine Beobachtung (Formular einblenden)
Erdbebendaten: USGS
Statistik:
Seit 1960 gab es in der Region etwa 3177 Erdbeben, die stärker waren als Magnitude 4.0 (einschließlich induzierter Erdbeben). Durchschnittlich gibt es in dem Teil von Thailand, Myanmar, Indien, China, Bangladesch, Laos, Vietnam (nahe Sagaing) 51.26 Erdbeben der Stärke 4.0 oder höher pro Jahr. Damit ist die Erdbebenaktivität in der Region normalerweise sehr hoch und Beben der Stärke 7.7 haben eine durchschnittliche Wiederkehrperiode von mehr als 50 Jahren.
Übersicht der stärksten Erdbeben im Kartenausschnitt
Datum | Magnitude | Tiefe (km) |
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6.11.1988 | 7.7 | 18 |
6.8.1988 | 7.3 | 90 |
29.5.1976 | 7.0 | 10 |
5.1.1991 | 7.0 | 20 |
29.7.1970 | 7.0 | 76 |
24.3.2011 | 6.9 | 8 |
13.4.2016 | 6.9 | 136 |
29.5.1976 | 6.9 | 8 |
11.7.1995 | 6.8 | 12 |
11.11.2012 | 6.8 | 14 |
*Daten: USGS-Katalog (seit 1960)
Hinweis: Der Erdbebenkatalog enthält neben natürlichen auch induzierten Erdbeben. Dazu zählen zum Teil auch Sprengungen und Explosionen. Somit sind einzelne „falsche“ Erdbeben in der Darstellung möglich. Auch die Magnitudenangabe einzelner Erdbeben kann aufgrund von Katalogunterschieden variieren.
9 thoughts on “Live-Ticker: Schweres Erdbeben (M7.7) erschüttert Myanmar”
Comments are closed.
steht die U-Bein-Brücke noch?
Sind durch das Erdbeben Tsunamis zu erwarten?
Nein. Das Epizentrum lag im Landesinneren.
Hat jemand eine Ahnung, warum das Beben in Bangkok genauso schwer war wir hier bei mir in Chiang Mai, obwohl es doppelt soweit entfernt liegt?
War es nicht. Zumindest nicht in normalen Gebäuden mit nur wenigen Stockwerken. Um die Effekte zu erklären, die über Baupfusch hinaus reichen, müsste man tiefer in Geo- und Bauphysik einsteigen. Kurz gesagt: Offenbar war das Erdbeben besonders in dem Frequenzbereich besonders stark, der gut mit Hochhäusern interagiert. Das Beben selbst, aber auch der Untergrund (dicke Sedimentschichten des Chao Praya), hatten da wahrscheinlich besondere Effekte zur Folge. Dazu kommt die (für die Magnitude typische) lange Dauer der Erschütterungen. Das wird sicher noch wissenschaftlich aufgearbeitet werden müssen.
Vielen Dank für die Anwort! 🙂
Siehe hier mal ein Auszug für dich daraus
Tektonischer Hintergrund des Erdbebengebiets in Myanmar
Myanmar liegt in einer seismisch sehr aktiven Zone, deren tektonische Prozesse in erster Linie mit der Kollision der Kontinentalplatten von Indien und Eurasien zusammenhängen, in deren Folge sich auch der Himalaya auffaltet. Während sich diese beiden großen Platten in Nord-Süd-Richtung bewegen, gibt es in ihrem östlichen Randbereich zwei kleinere Platten, die in diesen Bewegungen wie in einem Schraubstock eingespannt sind: Hierbei handelt es sich um die Burma-Platte und die Sunda-Platte. Diese beiden Platten sind durch die Sagaing-Störung voneinander getrennt. Bei der Sagaing-Störung handelt es sich um eine rechtssinnige (dextral) Transformstörung, die die Bewegung der Indischen Platte relativ zur Eurasischen Platte aufnimmt. Der Himalaya-Kollisionsprozess zwischen der Indischen und der Eurasischen Platte erzeugt eine seitliche Spannungsentlastung, die über die Sagaing-Störung in Form von Rechtsverschiebungen abgebaut wird.
Die Verschiebungsrate beträgt etwa 18–20 mm/Jahr, was die Störung zu einer der aktivsten kontinentalen Störungen der Welt macht. Unglücklicherweise liegen Mandalay und der Ort Sagaing direkt an der gleichnamigen Störung, die für die beiden aktuellen Erdbeben verantwortlich war. Es ist zu befürchten, dass sich entlang der 1200 Kilometer langen Störung auch an anderen Stellen Spannungen aufgebaut haben, die sich in der nächsten Zeit in starken Erdbeben entladen könnten.
In der Vergangenheit gab es bereits starke Erdbeben entlang der Sagaing-Störung: So verursachte ein Beben der Magnitude 7,3 bei Bago große Schäden. Das war im Jahr 1930. In der Nähe von Mandalay gab es bereits 2012 ein Beben 6,8, das ebenfalls Zerstörungen und Todesopfer verursachte. Die Region gleicht also einem seismischen Pulverfass und ist mit der Gegend entlang der San-Andreas-Fault vergleichbar.
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Das heißt: es ist noch nicht vorbei, Jens. Da kommt noch mehr nach und das könnte sehr gefährlich werden. Denn dann sind weitere Beben der gleiche Stärke oder ähnlicher Stärke zu erwarten.
Das heißt:
entsprechend diesem Bericht kann man allen nur raten, sich die nächste Zeit nicht dort in diesem Gebiet aufzuhalten da weitere schwere Beben erwartet werden. Die Gegend ist für die nächste Zeit nicht besiedelbar. Die Menschen sollten in andere Länder umgesiedelt werden bis diese Gefahr irgendwann mal vorbei ist. Denn wann das mal vorbei sein wird, weiss niemand. Auch ich maße mir nicht an, das zu wissen. Nur was ich dadurch weiss ist: die Zeit der Gefahr dauert noch an und die Gefahr ist nicht vorbei da weitere schwere bis sehr schwere Beben erwartet werden.
Das schlimme ist daß in Myanmar die schmutzige Militärjunta unter Min Aung Hlain nichts für die Opfer des Erdbebens tun wird sondern die Situation für sich nutzen wird.