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Auf dieser Seite gibt es laufende Neuigkeiten zum Erdbebenschwarm im Vogtland im Dezember und Januar 2020/21 in Form eines Live-Blogs (benötigt wenige Sekunden zum Laden). Wichtige Zusammenfassungen der bisherigen Ereignisse und relevante Links finden Sie unterhalb des Live-Blogs. Nutzen Sie die Chat-Funktion des Live-Blogs, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder um weitere Informationen zu erfragen.
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Zusammenfassung und Bewertung (Stand: 10. Januar, 11:30 Uhr):
Am 12. Dezember 2020 hat nahe des tschechischen Ortes Luby eine neue Erdbebenaktivitätsphase eingesetzt, die über mehrere Tage episodisch anstieg und am 18. Dezember erste spürbare Erdbeben hervorbrachte. Weitere spürbare Erdbeben folgten in der Nacht und auch am 19. Im Laufe des Tages stieg die Zahl der Mikrobeben und später auch der spürbaren Beben an, was in drei deutlich verspürten Erdbeben bis Magnitude 2.6 am Samstagabend gipfelte – dem bisherigen Höhepunkt des Schwarms
Im Laufe der Nacht nahm die Erdbebenaktivität ab. Mit Ausnahme einzelner spürbarer Beben und kurzzeitig intensiver Mikrobebenaktivität setzte sich dieser Trend bis zum Montag fort. Am Dienstag war der Schwarm in Luby nur noch auf niedrigem Niveau aktiv.
In der Nacht zum Dienstag begann ein neuer Erdbebenschwarm nahe Triebel, rund 30 Kilometer nordwestlich von Luby. Wie zuvor in Luby gab es anfangs nur Mikrobeben. Diese wurden am Dienstagvormittag stärker und es kam zu ersten Beben über Magnitude 1. Ein spürbares Erdbeben mit Magnitude 2.3 folgte um 13:04 Uhr. Zuvor gab es fünf Beben über Magnitude 1. Nach diesem einem spürbaren Beben klang die Aktivität rasch ab.
Mit durchgehend einzelnen spürbaren Erdbeben in Luby, selten über Magnitude 2, nahm die Aktivität beider Schwärme über den Jahreswechsel hinaus ab. Nennenswert bleiben Beben am 2. Weihnachtsfeiertag und am 29. Dezember. Trotz konstant abnehmender Mikrobebenaktivität kam es am 8. Januar zu einem neuen Aufleben spürbarer Beben: Zunächst zweimal unter Magnitude 2 am Freitagabend, gefolgt von einem der stärksten Erdbeben bisher am Sonntagvormittag (10.) mit Magnitude 2.6.
Die Hintergrundaktivität bleibt auf niedrigem Niveau in Luby bestehen. Einzelne spürbare Erdbeben werden auch in den kommenden Tagen zu erwarten sein. Wann ein vollständiges Abklingen des Schwarms erfolgt, oder ob er sich sogar nochmals intensiviert, ist unklar. Zur Zeit deutet jedoch nichts auf eine Verstärkung hin.
Registrierte Erdbeben seit 12. Dezember in Luby: 6051 (unvollständig)
In Deutschland spürbare Erdbeben mit Epizentrum in Luby: 49

Aktuelle Erdbeben in Deutschland und im der Region Cheb

Tipps
Für den Fall, dass sich der Erdbebenschwarm verstärkt und wie zuletzt im Mai 2018 einige Wochen andauert, haben wir hier ein paar Tipps:

  • Ruhe bewahren! Erdbebenschwärme im Vogtland sind in der Regel ungefährlich. Schäden an Gebäuden sind sehr selten. Kontrollieren Sie dennoch nach jedem größeren Beben ihr Eigentum und überprüfen Sie vor allem Gasleitungen.
  • Lautes Grollen! Aufgrund der geologischen Bedingungen sind selbst kleine Erdbeben für die Bewohner als lautes Grollen zu vernehmen, besonders nachts. Sollte dies den Schlaf beeinträchtigen, greifen Sie auf Ohrenstöpsel zurück.
  • Vorsicht mit Kerzen! Gerade zur Weihnachtszeit sind Kerzen in vielen Häusern zu finden. Selbst kleinere Erdbeben können Kerzen umwerfen und so eine Brandgefahr darstellen.
  • Vorsicht mit Christbaumkugeln! Kugeln aus Glas können bei Erdbeben vom Baum stürzen, zerbrechen. um Scherben zu vermeiden, befestigen Sie ihren Christbaumschmuck sorgfältig.
  • Erdbeben und Corona: Trotz Lockdown und Ausgangssperre können Erdbeben einen wichtigen Grund darstellen, das Haus zu verlassen. Sei es aus Angst oder zur Schadenskontrolle. Meiden Sie dennoch Menschenansammlungen und beachten Sie die üblichen Hygieneregeln.

Wie entstehen Erdbebenschwärme im Vogtland?
Voraussetzung für die häufige, teils intensive Schwarmtätigkeit im Vogtland ist ein Zusammenspiel einer alten Magmakammer, vorhandenen tektonischen Störungen und hydrothermale Aktivität. Die Magmakammer eines Vulkankomplexes, der zuletzt vor 200.000 Jahren aktiv war und nun als erloschen gilt, gibt noch immer Wärme und Gase ans umliegende Gestein ab. Dies führt dazu, dass im Gestein enthaltene Fluide (Wasser) in Bewegung geraten und durch natürlich vorhandene Risse “wandern”. Dies geschieht mal schneller, mal langsamer, abhängig davon, ob eine undurchlässige Gesteinsschicht den Weg blockiert oder nicht.
Diese Fluide bewegen sich auch durch Störungszonen, die durch frühere (und noch anhaltende) tektonische Aktivität im Vogtland entstanden sind.
Geraten die Fluide in eine Störungszone, die unter Spannung steht (was bei fast allen der Fall ist), führt der erhöhte Porenfluiddruck im Gestein zu einer Schwächung der Störung, was die Entstehung eines Erdbebens begünstigt. Da die Fluide in Bewegung sind, tritt dies nicht nur an einem Ort in der Störung auf sondern immer dort, wo gerade hoher Porenfluiddruck ist – ein Erdbebenschwarm entsteht. Dies geschieht so lange, bis ein natürliches Hindernis diesen Prozess stoppt.
Meist treten die Erdbebenschwärme, so wie aktuell, an der Mariánské Lázně Störung, einem Teil der überregionalen Leipzig-Regensburg-Störungszone, auf. Bei großen Schwarmbeben können große Abschnitte der Störungen aktiviert werden und so zu einer großen Verteilung der Epizentren führen.
Die Erdbebenschwärme im Vogtland führen so dazu, dass die Störungszonen regelmäßig entlastet wird, was die Entstehung wirklich starker Erdbeben verhindert. Beben über Magnitude 5 treten innerhalb der Erdbebenschwärme in der Regel nicht auf.

Wichtige Links:
Erdbebendienst der Tschechischen Akademie der Wissenschaft, doi: 10.7914 / SN / WB
Erdbebendienst der Universität Leipzig
Erdbebendienst der Universität Jena
Erdbebendienst Bayern
Mitteldeutscher Seismologie-Verbund
Vogtland: Geologische Aufzeichnungen enthüllen zwei schwere Erdbeben in den letzten 3000 Jahren

Zitationen
Seismogramme des Sachsen-Netzes (SX): Federal Institute for Geosciences and Natural Resources. (1976). German Regional Seismic Network (GRSN). Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. https://doi.org/10.25928/mbx6-hr74

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit (Mitteleuropäische Zeit): Dezember 2020

Magnitude: bis 2.6

Tiefe: ca 9-11 km

Maximalintensität (geschätzt): II

Schütterradius (geschätzt): 15 km

Schäden erwartet: nein

Ursprung: tektonisch

Lage des Epizentrums


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Übersicht der aktuellen Erdbeben in Deutschland (mit Links zu Erdbebendiensten)

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Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten

Quellen zu Erdbebenschäden sind in der jeweiligen "Earthquake Impact Database" aufgeführt.

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