Historische Erdbeben im 18. Jahrhundert

1701 – Vogtland (SN)
Ein intensiver und über mehrere Wochen andauernder Erdbebenschwarm erschütterte das Vogtland im Frühjahr 1701. Mehrere dieser Erdbeben werden auf über Magnitude 4 geschätzt.

1711 – Leipzig (SN)
Nahe Leipzig ereignete sich ein Erdbeben, geschätzt auf Magnitude 4.8, das zu Gebäudeschäden in Leipzig und umgebenden Orten führte.

1714 – Maastricht (NL)
Kräftiges Erdbeben (M4.5) im Süden der Niederlande, das auch in weiten Teilen von NRW wahrgenommen wurde.

1720 – Vogtland (SN)
Wieder Schwarmbeben im Vogtland – bis Magnitude 4.5.

1720 – Arbon (CH)
Auch auf deutscher Seite des Bodensees kam es durch dieses moderate Erdbeben (~M 4.6) zu leichten Gebäudeschäden. Das Schüttergebiet war begrenzt.

1728 – Rastatt (BW)
Dieses Erdbeben, auf Magnitude 5.8 geschätzt, hatte sein Epizentrum bei Rastatt am Oberrhein. Es kam zu teils schweren Gebäudeschäden im Raum Rastatt. Noch in Franken (v. a. Rothenburg ob der Tauber), im Rhein-Main Gebiet, sowie in Niederbayern war das Erdbeben spürbar.

1729 – Bern (CH)
Ein Erdbeben (~M 5.2) bei Bern führte auch noch in Konstanz zu leichten Gebäudeschäden.

1733 – Mainz (RLP)
Gebäudeschäden in Mainz durch ein Erdbeben (~M 4.7) mit Epizentrum im Taunus, spürbar bis nach Nürnberg, Trier und Stuttgart.

1735 – Bad Marienberg (RLP)
Historische Quellen überliefern ein Schadensbeben (~M4.4) im nördlichen Westerwald, dessen Epizentrum nach neuesten Erkenntnissen an der Bad Marienberger Störungszone gelegen hat.

1736 – Stendell (BB)
Kleines spürbares Erdbeben im Nordosten von Brandenburg.

1737 – Rastatt (BW)
Bei Rastatt wurde über mehrere Wochen hinweg ein Erdbebenschwarm registriert. Das stärkste Erdbeben am 18. Mai (M 5.0) verursachte Gebäudeschäden und Erdrutsche.

1755 – Düren (NRW)
26. Dezember
Ein erstes Erdbeben bei Düren (~M 4.8) verursachte Gebäudeschäden

27. Dezember
Kurz nach Mitternacht gab es ein weiteres Erdbeben (~M 5.1) bei Düren. Dies sorgte für viele Schäden in mehreren Städten der Umgebung. Mindestens 1 Mensch kam ums Leben.
Ein Erdbeben (M 4.1) wenige Stunden später verursachte neue Schäden in Düren.

Januar 1756 – Düren (NRW)
Im gesamten Januar neue Erdbeben in Düren, teils mit Schäden. Spürbar in weiten Teilen der Niederrheinischen Bucht.

Februar 1756 – Düren (NRW)
Das Erdbeben von Düren am 18. Februar 1756 gilt als eines der schwersten und verheerendsten in der Geschichte von Deutschland. Aktuelle Forschungen schätzen es auf Magnitude 5.7 bis 6.4.
Schwere Gebäudeschäden sind vor allem ans Aachen, Stolberg, Eschweiler, Düren, Bad Münstereifel, Zülpich und Jülich überliefert. Viele Gebäude stürzten ein oder wurden schwer beschädigt, betroffen waren auch viele historisch bedeutende Gebäude (Kirchen, Burgen, Rathäuser, Stadtmauern). Kleinere Gebäudeschäden gab es unter anderem in Köln, Düsseldorf, Wesel, Maastricht, Lüttich und Koblenz. Oberflächliche Schäden am Verputz von Häusern gab es unter anderem in Xanten, Goch, Bonn, Gießen, Frankfurt a. M., Wiesbaden, Arnsberg, Paderborn, Osnabrück, Sedan, Brüssel und Metz. Das Schüttergebiet des Bebens reichte bis nach Straßburg, Magdeburg, Amsterdam, Paris, Antwerpen und Dover.
Mehrere Menschen starben bei diesem Erdbeben, viele weitere wurden verletzt. Über Monate folgten Nachbeben.

1759 – Aachen (NRW)
Vor allem Rund um Aachen verursachte dieses Erdbeben (~M 4.8) Schäden.

1760 – Düren (NRW)
Wieder ein schweres Erdbeben am Nordrand der Eifel. Es wird auf Magnitude 5.2 geschätzt und brachte vor allem in Aachen und Düren viele Häuser zum Einsturz. Das Schüttergebiet reichte bis nach Frankreich und Ostwestfalen.

1767 – Bielefeld (NRW)
Im Januar ereigneten sich im Teutoburger Wald und im Weser-Bergland mehrere Erdbeben, die bis nach Osnabrück, Münster und Hannover spürbar waren.

1767 – Kassel (HE)
Bei Kassel und Fulda kam es infolge eines starken Erdbebens (~M 4.6) verbreitet zu Gebäudeschäden.

1769 – Donauwörth (BY)
Bei Donauwörth verursachte ein Erdbeben der geschätzten Stärke 5.1 verbreitet Gebäudeschäden. Es war in weiten Teilen von Bayern spürbar.

1770 – Alfhausen (NI)
Dieses Erdbeben galt lange als stärkstes historisches Erdbeben in Norddeutschland. Neuere Untersuchungen (Leydecker 2017) zeigen jedoch, dass ursprüngliche Intensitätsschätzungen anhand einer einzigen Quelle stark übertrieben waren. Eine deutlich niedrigere Magnitude (~M3) ist wahrscheinlich, eventuell sogar ein Einsturzereignis oder eine komplette Fehlinterpretationen (kein Erdbeben).

1770 / 1771 – Vogtland (SN)
Erdbebenschwarm bis Magnitude 4.6.

1780 – Boppard (RLP)
Starkes Erdbeben bei Koblenz und Boppard (~M 5.1) verursachte teils schwere Gebäudeschäden. Hohe Frequenz von Vor- und Nachbeben innerhalb weniger Tage.

1786 – Stettin (PL)
Kleineres Erdbeben im deutsch-polnischen Grenzgebiet.

1787 – Innsbruck (A)
Kräftiges Erdbeben in Tirol, das nur geringe Schäden verursachte, aber bis München spürbar war.

1789 – Vogtland (SN)
Erdbebenschwarm bis M 4.1

14 thoughts on “Historische Erdbeben in Deutschland

  1. das erdbeben 1976 in floraul in italien das stark auch in niederbaern zu spüren war wurde oben nicht erwähnt kann mich noch sehr gut daran erinner. das war ganz schön heftig

  2. Erdbeben Albstadt 18 .01 1978. Datum kann nicht stimmen. Ich kann mich an dieses Erdbeben noch genau erinnern( 50 km entfernt) Ich saß kurz vor 7 Uhr morgens mit meinem kleinen Bruder im Wohnzimmer und hörte Schallplatten – bei strahlendem Sonnenschein. Ich meine es war an Sonntag – der Sonntag an dem Papst Johannes Paul I in sein Amt eingeführt wurde.
    Gruß Wolfgang

  3. Das alles ist nicht gegen Italien. Ich wohne in den Marken und musste letzten Mittwoch miterleben was dort abgeht. Das sind Erdbenschwärme die seit dem Tag 2000 Nachbeben im Apennin erzeugten und die Gefahr von weiteren 7 ern und Seebeben in der Adria wächst.
    Am Sonntag 30.10.2016 ereignete sich ein weiteres Beben der Stärke 7,1 und 7 Uhr 40 morgens (offiziell 6,5). 40000 Obdachlose, 109 Gemeinden allein in den Marken betroffen. Alle Häuser haben Risse, viel sind einsturzgefährdet.

      1. Das stimmt so nicht. Zwar gehört die San Andreas Verwerfung (SAF) mit 1300 Kilometer länge zu den größeren, aber bei weitem nicht die längste. Die Alpine Fault (Neuseeland)und die Große Sumatra Störung haben den gleichen Mechanismus wie die SAF und sind mit 1400km und 1650-1900km länger. Noch einmal deutlich länger sind die Subduktionszonen in Chile (3000km) und Indonesien (5500km).

        An der SAF gab es seit 1900 nur ein Erdbeben über 7,0. Während es an der Salomonen-Subduktionszone (zwischen Honiara und Lata, rund 800km) 42 solcher Beben gab.
        Die unterschiedliche Aktivitätsintensität zeigt sich auch an der Slip Rate, also an der Geschwindigkeit, mit der die beiden Gesteinsblöcke aneinander vorbei gleiten. An der SAF beträgt diese 2 bis 3,5 cm pro Jahr. Hingegen hat die Weitin Fault in Papua Neuguinea eine Slip Rate von 13cm. An dieser gab es ein Erdbeben der Stärke 8,0 im Jahr 2000 und 7,7 in 2019.

  4. Die Erde ist ein wundervoller – schöner Planet. Der sich stetig verändert!
    Erdbeben, Vulkanausbrüche und damit verbundene Klimaveränderung, sind in seiner Geschichte, oft ein Thema gewesen.

    Wir sind nur Gast.

  5. guten Abend ,
    Ich bin überzeugt das es auch in Zukunft zu schwereren Beben in DE kommen kann,bis oder gar über Stärke 5…wir werden das vieleicht nicht mehr erleben aber möglicherweise unsere Nachfahren….
    Gruß,John

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