Tadschikistan – Im Südwesten von Tadschikistan nahe der Grenze zu Afghanistan hat in den vergangenen Tagen eine Erdbebenserie in ungewöhnlich geringer Tiefe einige Schäden verursacht. Wie russische Behörden registrierten, kam es allein am 24. April zu insgesamt sechs Erdbeben über Magnitude 4.4, deren Epizentren sich im Bereich der Stadt Balch (Kolkhozabad) fokussieren. Der kasachische Erdbebendienst (KNDC) konnte insgesamt 14 Erdbeben ab etwa Magnitude 3.1 registrierten. Zahlreiche kleinere Beben dürften aufgrund der lückenhaften Datenerfassung undetektiert geblieben sein.
Das stärkste dieser Erdbeben erreichte nach übereinstimmenden Registrierungen beider Dienste Magnitude 4.9.
Relativ ungewöhnlich war die geringe Tiefe der Erdbeben, die sich nach Angaben aus Kasachstan zwischen 2 und 5 Kilometern Tiefe befindet. Aufgrund der geringen Tiefe waren die Beben nur in einem sehr begrenzten Gebiet innerhalb des dicht besiedelten Wachsch-Tals zu spüren, direkt am Epizentrum aber mit hoher Intensität. Infolgedessen kam es besonders rund um den Ort Orzu zu zahlreichen Schäden an Gebäuden, wie lokale Medien berichten. Meldungen über Verletzte lagen nicht vor.
Behörden von Tadschikistan kündigten eine Untersuchung des Erdbebenschwarms an, um mögliche nicht-tektonische Ursachen zu identifizieren. Allerdings kommen in der Region Balch kaum Ursachen für induzierte Erdbeben infrage, weshalb ein natürlicher Ursprung der Beben wahrscheinlich ist.
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Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:
Uhrzeit: 24. April 2020
Magnitude: bis 4.9
Tiefe: 2 bis 5 km
Spürbar: ja
Schäden erwartet: ja
Opfer erwartet: nein
Ursprung: tektonisch?
Tsunami-Gefahr: nein
Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten
Quellen zu Erdbebenschäden sind in der jeweiligen "Earthquake Impact Database" aufgeführt.