Verhalten bei (schweren) Erdbeben

Verhalten bei Erdbeben – richtig reagieren vor, während und nach dem Beben

Starke Erdbeben, die Gebäude zerstören oder Menschenleben gefährden, sind für viele Menschen eine Horrorvorstellung – zumal sie meist plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten.
In vielen Regionen der Erde besteht ein hohes Erdbebenrisiko.
Aber auch in Ländern wie Deutschland können spürbare und gelegentlich schadensrelevante Erdbeben auftreten.
Deshalb lohnt es sich, grundlegende Verhaltensregeln zu kennen – sowohl für den Alltag als auch auf Reisen.

Vorbereitung auf ein Erdbeben

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt allen Bürgerinnen und Bürgern, sich mit den Grundregeln der Notfallvorsorge vertraut zu machen.
Dazu gehören ein Notfallvorrat, eine Notfallausrüstung sowie klare Absprachen innerhalb der Familie oder Hausgemeinschaft.
In bekannten Erdbebengebieten sollte man außerdem seine Umgebung kennen:
Welche tektonischen Störungen verlaufen in der Nähe?
Wie stark waren frühere Erdbeben in der Region?
Wie stabil ist das eigene Gebäude gebaut?

Zur Gefahrenminimierung im Haus oder in der Wohnung gilt:

  • Schwere Möbelstücke und Regale an der Wand verankern.
  • Schwere oder zerbrechliche Gegenstände in Bodennähe aufbewahren.
  • Betten und Schreibtische nicht unter Hängeschränke oder vor Fenster stellen.
  • Fluchtwege freihalten – bedenken Sie, dass Möbel bei einem Beben verrutschen können.

Wer in einem erdbebengefährdeten Land Urlaub macht, sollte sich bereits vor der Reise über die Risiken informieren:
Sind Gebäude erdbebensicher gebaut?
Gibt es Evakuierungsrouten und Sammelpunkte?
Wie ist das Warnsystem organisiert – vor allem in Tsunami-Gebieten?
Solche Informationen erhalten Sie beim Reiseveranstalter oder direkt vor Ort im Hotel.

Richtiges Verhalten während eines Erdbebens

In vielen betroffenen Regionen werden Erdbebenübungen regelmäßig geübt.
Die wichtigsten Grundregeln gelten überall:

  • Ducken: Gehen Sie in die Hocke, um Stürze zu vermeiden, und schützen Sie Kopf und Nacken mit den Armen.
  • Schutz suchen: Halten Sie sich unter einem stabilen Tisch oder neben einer tragenden Innenwand auf.
  • Verharren: Bleiben Sie dort, bis die Erschütterungen vollständig nachlassen – erst dann das Gebäude verlassen.

Vermeiden Sie während des Bebens Fahrstühle.
Versuchen Sie nicht, schwere Gegenstände aufzufangen – viele Verletzungen entstehen durch herabfallende Objekte oder umstürzende Möbel.

Im Freien gilt: Halten Sie Abstand von Gebäuden, Strommasten, Bäumen, Brücken und Hängen.
Suchen Sie freie Flächen auf und achten Sie auf den Straßenverkehr.
Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte am Straßenrand anhalten und im Fahrzeug bleiben, bis das Beben vorbei ist.

Verhalten nach einem Erdbeben

  • Folgen Sie den Anweisungen der Behörden und achten Sie auf Nachbeben.
  • Betreten Sie keine beschädigten Gebäude.
  • Schalten Sie – wenn gefahrlos möglich – Gas-, Wasser- und Stromleitungen ab.
  • Nutzen Sie batteriebetriebene Radios oder Handys zur Informationsbeschaffung.
  • Telefonleitungen sollten für Notrufe frei bleiben.
  • Verkehrswege können blockiert sein – nutzen Sie möglichst keine Fahrzeuge.

Helfen Sie Verletzten, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.
Bei sichtbaren Gebäudeschäden lassen Sie die Statik prüfen, bevor Sie zurückkehren.

Tsunami-Gefahr nach Seebeben

Nach starken Erdbeben an oder nahe der Küste besteht die Gefahr von Tsunamis.
Verlassen Sie sofort die Küstenregion und begeben Sie sich auf höheres Gelände oder zu ausgewiesenen Evakuierungspunkten.
Achten Sie auf offizielle Warnungen – aber warten Sie nicht darauf, wenn Sie das Beben deutlich gespürt haben oder ungewöhnliche Meeresschwankungen beobachten.

Sonderfall: Erdbebenschwarm

Ein Erdbebenschwarm beschreibt das gehäufte Auftreten vieler kleiner bis mäßiger Erdbeben innerhalb kurzer Zeit.
In Mitteleuropa sind solche Schwärme beispielsweise aus dem Vogtland oder der Eifel bekannt.
Zwar verursachen sie selten größere Schäden, doch die andauernden Erschütterungen können psychisch stark belasten.

Bei wiederholten Beben gilt es, Ruhe zu bewahren, lose Gegenstände zu sichern und die Vorkehrungen für ein stärkeres Ereignis zu überprüfen.
Zeigen Gebäude bereits Risse oder andere strukturelle Schäden, sollte ein Fachmann die Sicherheit prüfen.
In Zweifelsfällen ist eine Evakuierung ratsam.

Weiterführende Informationen

2 Gedanken zu „Verhalten bei (schweren) Erdbeben“
  1. Wir waren in christchurch 2011 am Weihnachten da .unfassbar wir waren in dem Hotel holiday inn wo es nach mittags anfing zu beben.das Ben
    BeBen hatte die stärke 6 ,5 .keiner in diesem Hotel hatt uns geholfen nicht mal die Angestellten. .. Schon schlimm wenn man ankommt in einer Halle sitzt und es auf einmal alles zu wackeln und rumpeln beginnt der grosse tre Sen von Hotel schwankte hin und her die Säulen bewegten sich in 5 min war alles vorbei. Die lichter wackelten.das werde ich nie vergessen sowas
    Würde nie mehr da hin fahren. ..

  2. Gottseidank hatte unser Haus (650 Jahre alt) das Erdbeben von 2009 in Aquila fast unbeschädigt überstanden. Das beruhigt ein wenig, denn wer hat schon die Möglichkeit sein Gebäude einem richtigen Erdbebentest zu unterziehen. Darum kann man jetzt nur Tee trinken und abwarten. Die Menschen früher waren auch ein wenig klüger und haben die Siedlungen zumeist auf Fels gebaut, wenn die Möglichkeit war. Danke Ihnen !!!!!! Trotzdem erschrickt man wenn es um 3:30h heftig rumpelt !!!

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