Aktuelle Erdbeben in Sachsen (Liste)

Datum Zeit Mag Tiefe (km) Intensität Ort Kreis, Region Bundesland, Land Daten Erdbebentyp Modus Breite Länge
2023-07-21 23:44 1.64 6.3 2 Novy Kostel Okres Cheb Tschechien GFU tektonisch M 50.24 12.47
2023-06-26 12:14 1.00 16.0 0 Treuen Vogtlandkreis SN GOC tektonisch M 50.55 12.35
2023-06-08 03:14 1.30 22.0 0 Zwenkau Leipzig SN TSN tektonisch M 51.21 12.30
2023-05-31 11:13 1.20 10.0 0 Markneukirchen Vogtlandkreis SN GOC tektonisch M 50.32 12.33
2023-04-05 13:35 1.10 12.7 0 Plauen Vogtlandkreis SN GOC tektonisch M 50.46 12.14
2023-02-19 06:04 1.20 10.2 0 Nossen Meißen SN GOC tektonisch M 51.15 13.26
2022-12-08 16:49 1.00 6.1 0 Kraslice Okres Cheb Tschechien GOC tektonisch M 50.26 12.44
2022-12-08 16:46 1.40 6.7 0 Kraslice Okres Cheb Tschechien GOC tektonisch M 50.26 12.44
2022-12-08 16:46 1.60 6.4 0 Kraslice Okres Cheb Tschechien GOC tektonisch M 50.26 12.44
2022-12-08 16:45 2.60 6.4 3 Kraslcie Okres Cheb Tschechien GOC tektonisch M 50.26 12.44
2022-12-08 16:45 3.10 6.3 4 Kraslice Okres Cheb Tschechien GOC tektonisch M 50.26 12.44
2022-12-08 13:21 1.00 6.5 0 Kraslice Okres Cheb Tschechien GOC tektonisch M 50.26 12.45
2022-12-08 13:21 1.20 6.4 0 Kraslice Okres Cheb Tschechien GOC tektonisch M 50.26 12.45
2022-11-30 13:27 1.10 9.4 0 Theuma Vogtlandkreis SN GOC tektonisch M 50.46 12.24
2022-11-19 14:06 1.60 11.0 2 Kraslice Okres Cheb Tschechien Erdbebennews tektonisch M 50.29 12.41
2022-11-19 14:06 1.40 11.0 2 Kraslice Okres Cheb Tschechien Erdbebennews tektonisch M 50.29 12.41
2022-10-30 01:21 1.40 15.9 0 Plauen Vogtlandkreis SN GOC tektonisch M 50.46 12.13
2022-08-07 10:02 1.30 19.3 0 Oelsnitz Vogtlandkreis SN TSN tektonisch M 50.41 12.10
2022-06-12 16:21 1.12 13.7 0 Bad Brambach Vogtlandkreis SN Erdbebennews tektonisch M 50.21 12.28
2022-04-07 18:58 4.70 1.0 2 Polkowice Niederschlesien Polen EMSC induziert (Bergbau) M 51.52 16.12

Karte aktueller Erdbeben in SN


Wo und warum gibt es Erdbeben in Sachsen?

Die häufigen Erdbebenschwärme im Vogtland sind überregional bekannt und stellen mittelfristig das Gebiet mit der höchsten Erdbebenaktivität in Sachsen dar. Besonders in den letzten 15 Jahren kam es alle paar Jahre zu diesen Bebenschwärmen, wo innerhalb mehrerer Wochen Hunderte spürbare Erdbeben aufgezeichnet wurden. Während sich bei den kleineren das Gebiet spürbarer Erschütterungen auf die Orte nahe der Grenze zur tschechischen Region Eger (Cheb) beschränkt, können die größeren mit Magnitude 4 den gesamten Westen des Landes umfassen. Kleinere Erdbebenschwärme sind auch im nördlichen Vogtland möglich und kommen immer wieder vor.

Ursprung der Aktivität dort ist eine Magmakammer, die zu einem zur Zeit inaktiven Vulkangebiet gehört. Der letzte Ausbruch liegt rund 100.000 Jahre zurück und ereignete sich an der Bayerisch-Tschechischen Grenze nahe Tirschenreuth. Trotz häufiger Erdbeben und auch vorhandener Aktivität von Fumarolen, gibt es keine Hinweise auf aktive vulkanische Prozesse. Wahrscheinlich sind eher aufsteigende Gase, die vorhandenen Störungszonen auf tektonische Spannung treffen, ursächlich für die Erdbeben. Die große Rostock-Leipzig-Regensburg-Störungszone verläuft über verschiedene Äste nahezu geradlinig zwischen den namensgebenden Städten und kreuzt auch das Vogtland. Das Vorhandensein dieser aktiven tektonischen Prozesse belegen geologische Daten: Mehrere schwere Erdbeben zwischen Magnitude 6 und 7 hat es in den letzten 10.000 Jahren gegeben, das jüngste belegt durch historische Aufzeichnungen aus dem Jahr 998.

Schwere Erdbeben, die auch in Zukunft möglich sind, wobei unklar ist, welche Rolle die seit dem Mittelalter bekannten Schwarmbeben und auch die magmatischen Prozesse im Zyklus großer Erdbeben spielen. Unklar ebenfalls, ob nicht sogar das Gebiet magmatischer Aktivität selbst, ähnlich wie bei Eifel und Niederrhein, treibend für tektonische Aktivität entlang der Störungszone ist. Vulkanische Aktivität, wenn auch in näherer Zukunft sehr unwahrscheinlich, kann langfristig jedoch nicht ausgeschlossen werden, da die Vogtlant-Vulkane ähnlich wie die Eifel in ihrer Geschichte vor einem Wiedererwachen sehr lange Phasen von Inaktivität durchgemacht haben.

Folgt man der Rostock-Leipzig-Regensburg-Störung weiter nach Norden, wandelt sich die Erdbebenaktivität vom Vogtland-Schwarmtyp hin zu klassischen einzelnen Beben. Hier ist der Raum Leipzig im Schnittpunkt mit älteren Überschiebungen des Typs, wie sie in Norddeutschland nach der letzten Eiszeit reaktiviert wurden, ein Aktivitätsschwerpunkt. Historisch sind starke Erdbeben über Magnitude 5 bekannt und sorgen für eine gewisse Erdbebengefährdung. Schwere Erdbeben über Magnitude 6 sind nicht bekannt, aufgrund der Größe der Störungszone für die Zukunft aber nicht auszuschließen.

Weiter nach Osten nimmt die Erdbebenaktivität und auch das -risiko in Sachsen ab. Vor allem im Erzgebirge sowie in der Lausitz kommen kleinere Erdbeben aber immer wieder vor. Stärkere Erschütterungen sind die Ausnahme und gehen wenn dann eher auf eine Fernwirkung starker Beben im Vogtland oder im Leipziger Raum zurück.

Zuständiger Erdbebendienst

Universität Leipzig