Erdbebengefährdung in Deutschland

Wo können in Deutschland Erdbeben auftreten?

Grundsätzlich können überall Erdbeben auftreten. Nur sind Erdbeben an manchen Orten deutlich häufiger als woanders. In Deutschland kommt es vor allem im Westen und Südwesten des Landes sowie am Alpenrand sowie zwischen Leipzig und dem Fichtelgebirge zu Erdbeben. Durch menschliche Aktivitäten wie Bergbau kommt es auch in Thüringen, in Niedersachsen sowie im Ruhrgebiet immer wieder zu kleineren Erschütterungen.

Informationen zu aktuellen Erdbeben in Deutschland gibt es hier.

Wie hoch ist die Erdbebengefährdung in Deutschland?

Im globalen Vergleich ist die Erdbebengefährdung in Deutschland eher gering. Starke Erdbeben, die Schäden verursachen können, treten aber auch hier auf. In der Vergangenheit gab es diese Erdbeben vor allem am Niederrhein, in Baden-Württemberg sowie im Raum Leipzig. Anhand der historischen Erdbebenaktivität ist Deutschland in vier Erdbebenzonen eingeteilt, entsprechend der Häufigkeit von Schadenserdbeben innerhalb der nächsten 475 Jahre.

Erdbebenzonen und Seismizität in Deutschland. Dargestellt sind bekannte in Deutschland spürbare Erdbeben seit 800 n. Chr. (Daten: Leydecker, modifiziert durch Erdbebennews). Auch induzierte Erdbeben entlang von Ruhr, Saar, und Werra sowie in Sachsen-Anhalt, im Bergbaugebiet Südharz, in Niedersachsen und rund um München sind dargestellt.

Am häufigsten sind Schadensbeben demnach zwischen Aachen und Köln, im Breisgau sowie auf der Schwäbischen Alb. Es folgt das gesamte südliche Niederrheingebiet mit der Nordeifel, Südschwarzwald und südlicher Oberrheingraben sowie Bodenseeraum, Alpenrand und Leipzig. Aber auch außerhalb der Erdbebenzonen sind Schadenserdbeben nicht auszuschließen, wie die historischen Erdbeben auf der Karte zeigen.

Warum gibt es in Deutschland Erdbeben?

Auf Deutschland wirken zwei großtektonische Prozesse:

  1. Die Alpenauffaltung durch die Kollision von Afrika und Eurasien
  2. Die Dehnung des Atlantiks zwischen Eurasien und Nordamerika

Beide Prozesse wirken relativ langsam und ungleichmäßig, aber sie wirken, was zu häufigen kleineren Erdbeben führt. Über lange Zeiträume von mehreren Jahrtausenden kann sich so viel Energie aufbauen, dass auch Beben bis Magnitude 7 möglich sind.

Zu den tektonischen Prozessen tragen magmatische Prozesse dabei: In der Eifel hebt sich aufgrund des Vulkans der Boden großflächig um bis zu 1 mm/Jahr. Dies gilt als Haupttreiber der Erdbebenaktivität im Niederrheingebiet. Zudem gibt es, wie bereits erwähnt, durch menschliche Aktivität ausgelöste Erdbeben (sogenannte induzierte Erdbeben) an verschiedenen Orten.