Startseite » Angola » Erdbeben (M5.1) in Angola: Gebäudeschäden in 20 Verletzte

ShakeMap (Berechnete Intensität des Erdbebens in Angola):

Berechnete Intensität (ShakeMap) des Erdbebens der Stärke 5.1 am 5. Juni, 10:42 Uhr in Angola
Epizentrum, ShakeMap und historische Erdbeben der Region auf interaktiver Karte anzeigen

Betroffene Menschen

Das Erdbeben der Stärke 5.1 ereignete sich am 5. Juni, 10:42 Uhr Mitteleuropäischer Zeit nahe des Ortes Caconda, Angola. Erdbebennews berechnet für dieses Erdbeben eine Maximalintensität von 6.5. Bis zu 4.7 Mio Menschen (im Kartenausschnitt) haben dieses Erdbeben gespürt. Davon leben 4.7 Mio Menschen in Regionen mit leichten oder mäßig starken Erschütterungen, wo keine nennenswerten Schäden zu erwarten sind. 445 Menschen leben dort, wo Schäden an Gebäuden auftreten können, davon 0 in Gebieten mit möglichen schweren Schäden und Zerstörungen.

Intensität 2 3 4 5 6
Betroffene Menschen 3.1 Mio 1.1 Mio 441k 40k 445
Intensitätsstufe Betroffene Menschen Auswirkungen
2 – 5.5 4.7 Mio Spürbares Beben
5.5 – 6.5 445 Leichte Schäden
6.5 – 8 0 Mäßige Schäden
8 – 10 0 Schwere Schäden

Was ist passiert?

Es ist das stärkste Erdbeben in Angola seit 1989. Das Epizentrum lag im südlichen Teil des Landes und betraf vor allem die Regionen Huila und Benguela. Durch die Erschütterungen gerieten viele Menschen in umliegenden Orten in Panik, vor alleim weil viele Personen mehr an einen kriegerischen Angriff als an ein Erdbeben als Ursache dachten. In öffentlichen Gebäuden kam es teilweise zur Massenpanik, so unter anderem in einer Schule in der Stadt Benguela, wo 20 Schüler verletzt wurden, 18 von ihnen mussten ins Krankenhaus.

Lokale Behörden sprachen zudem von Gebäudeschäden und möglichen Verletzungen in den Dörfern nahe des Epizentrums. Detaillierte Informationen lagen aus der sehr abgelegenen Region aber nicht vor.

Angola ist eines der länder mit der niedrigsten Erdbebenaktivität in Afrika, etwa vergleichbar mit der Aktivität in Ostdeutschland. Dabei gehört der Südwesten Angolas zur sogenannten Seismischen Provinz 1, die aktivste Erdbebenregion des Landes. Ursache der gelegentlich auftretenden kleinen Beben ist ein 120 Millionen Jahre altes Grabensystem mit intensiver vulkanischer Vergangenheit, das sich von der Südwestspitze Angolas bis in die Landesmitte zieht. Restspannungen im Gestein, reaktiviert durch für den Afrikanischen Kontinent charakteristische gravitative Effekte, gelten als wahrscheinlichster Auslöser der Beben.

Betroffene Städte, Orte

Stadt Land Intensität (EMS-98) Bewohner Entfernung Epizentrum (km) Beschreibung
Caconda AO 3.3 10500 89.8 leicht spürbar
Benguela AO 2.8 151200 154.9 kaum spürbar
Chinjenje AO 2.6 0 119.7 kaum spürbar
Longonjo AO 2.5 24300 142.0 kaum spürbar
Catumbela AO 2.5 17000 160.7 kaum spürbar
Lubango AO 2.2 102500 154.8 kaum spürbar
Caála AO 2.2 21200 172.9 kaum spürbar
Huambo AO 2.1 226100 193.7 kaum spürbar

Aktuelle Erdbebenaktivität nahe Caconda:

Wegen fehlender Daten kann die aktuelle Erdbebenaktivität nicht mit der langfristigen Entwicklung verglichen werden.

Zusammenfassung der Erdbebendaten:

Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?

FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?

Erdbebenmessung im Wohnzimmer: Professionelle Seismometer für Experten und Laien (Gesponsert)

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit / Time (CET): 5. Juni, 10:42 Uhr

Magnitude: 5.1

Tiefe: 10 km

Spürbar / Felt: ja

Schäden erwartet / Damage expected: --

Opfer erwartet / Casualties expected: --

Ursprung / Origin: tektonisch

Tsunami: --

Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys

See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database

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Erdbebendaten: USGS

Statistik:

Seit 1960 gab es in der Region etwa 4 Erdbeben, die stärker waren als Magnitude 4.1 (einschließlich induzierter Erdbeben). Durchschnittlich gibt es in dem Teil von Angola (nahe Caconda) 0.08 Erdbeben der Stärke 4.1 oder höher pro Jahr. Damit ist die Erdbebenaktivität in der Region normalerweise gering und Beben der Stärke 5.1 haben eine durchschnittliche Wiederkehrperiode von mehr als 50 Jahren.

Übersicht der stärksten Erdbeben im Kartenausschnitt

Datum Magnitude Tiefe (km)
23.3.2003 4.8 38
9.5.1979 4.7 33
18.6.2007 4.2 10
10.11.2014 4.1 15

*Daten: USGS-Katalog (seit 1960)
Hinweis: Der Erdbebenkatalog enthält neben natürlichen auch induzierten Erdbeben. Dazu zählen zum Teil auch Sprengungen und Explosionen. Somit sind einzelne „falsche“ Erdbeben in der Darstellung möglich. Auch die Magnitudenangabe einzelner Erdbeben kann aufgrund von Katalogunterschieden variieren.

Von Jens Skapski

31 Jahre alt (geboren 1994), seit 2013 Betreiber von Erdbebennews (privates Projekt), seit 2024 Erdbebenauswerter beim Thüringer Seismologischen Netz an der Uni Jena (beruflich).