Aktuelle Infos
16. Dezember 2022
In Berlin wurden am frühen Morgen erneut erdbebenähnliche Signale gemessen. Ursache diesmal: Das Platzen eines riesigen Aquariums in Berlin-Mitte um 5:43 Uhr. Rund eine Million Liter Wasser stürzten plötzlich aus 18 Metern Höhe zu Boden und lösten dabei Schwingungen aus, die noch in 15 Kilometern Entfernung* von Raspberry-Shake-Stationen gemessen wurden. Die stärksten Schwingungen entsprachen einer Magnitude von 1.2.
*Korrektur: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, „15 Kilometern Tiefe“ statt 15 Kilometern Entfernung. Ich bitte, diesen Verschreiber zu entschuldigen.
Aktuelle Erdbeben in Berlin (Liste)
Datum | Zeit | Mag | Tiefe (km) | Intensität | Ort | Kreis, Region | Bundesland, Land | Daten | Erdbebentyp | Modus | Breite | Länge |
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Karte aktueller Erdbeben in BE
Kein registriertes Erdbeben seit Beginn instrumenteller Aufzeichnungen im 20. Jahrhundert
Wo und warum gibt es Erdbeben in Berlin?
Berlin ist das einzige deutsche Bundesland, in dem noch nie ein Erdbeben registriert wurde. Im Stadtgebiet befinden sich keine bekannten aktiven Störungen und auch umliegende Teile Brandenburgs waren in historischer Zeit erdbebenfrei. Lediglich schwere Erdbeben zum Beispiel im Alpenraum oder auf dem nördlichen Balkan waren in jüngerer Vergangenheit auch in Berlin (so wie im Rest Deutschlands) spürbar. Eine Gefahr geht davon nicht aus, da diese Erdbeben nur mit sehr geringer Intensität zu spüren wären. Vor allem in den oberen Stockwerken von Gebäuden wäre dies der Fall.
Einzig ein theoretisches schweres Erdbeben an der Leipzig-Regensburg-Störung (siehe „Erdbeben in Sachsen„) könnte auch in Berlin Schäden verursachen. Entsprechende Ereignisse sind aber weder aus historischer Zeit, noch aus geologischen Untersuchungen bekannt. Schadenserdbeben oder Erdbeben mit sonstigen Auswirkungen über Wahrnehmungen hinaus hat es in Berlin bisher generell nicht gegeben. Eine vollständige Sicherheitsgarantie für die Zukunft ist das jedoch nicht:
Aus prähistorischer Zeit gibt es geologische Hinweise über größere Erdbeben im Ostseeumfeld und im Westen Polens als Folge der Bodenhebung nach dem Abschmelzen der letzten Eiszeit-Gletscher. Solche Beben hätten auch Einfluss auf die heutige Bundeshauptstadt. Ob diese aber auch in Zukunft möglich sind, ist nicht gesichert. So lässt eine neue Studie zu möglichen Erdbeben an der Sudetenrand-Störung im Westen Polens, die nachweislich während der letzten Eiszeit schwere Erdbeben hervorgebracht hat, kein großes Erdbebenpotential in aktueller Zeit vermuten.
Für angrenzende Teile Deutschlands, vor allem die Region Berlin-Brandenburg, würde dies somit das Risiko starker Schadensbeben deutlich reduzieren. Außer der Sudetenrand-Störung sind keine großen Störungszonen in direkter Umgebung vorhanden.
1409 gab es das Prignitz-Erdbeben.