Mit Magnitude 7.7 war das Erdbeben bei den Marianen im Westpazifik das weltweit stärkste Erdbeben seit Ende April. Es folgte auf eine ungewöhnlich lange ruhige Phase, in der es wenig starke Erdbeben gegeben hat. Insgesamt 62 Tage sind vergangen, seit das letzte Mal ein Erdbeben die Magnitude 7 erreicht hat. Das ist die längste ruhige Phase seit 2014.

Dabei stellt sich natürlich die Frage, was diese ruhigen Phasen bedeuten. Ist es die immer wieder zitierte „Ruhe vor dem Sturm“, auf die ein mächtiges Beben folgt?
Zugegeben: Magnitude 7.7 gehört zu den größeren Hausnummern. Auch, wenn es in diesem Fall aufgrund der Umstände glücklicherweise ohne Schäden und Opfer blieb.

Zum Beantworten der Frage, habe wir uns auf die Erdbeben der letzten dreieinhalb Jahre (seit Anfang 2013) konzentriert und diese mit Excel graphisch dargestellt. Zu sehen sind zum einen (linke Achse, blau) die Tage ohne Beben der Stärke 7 vor dem jeweiligen Ereignis, und zum anderen (rechte Achse, orange) die Stärke, die das jeweilige Erdbeben erreicht hat.

Erdbebenstatistik

Zu sehen ist, dass die aktuell zuende gegangene Ruhephase die fünftlängste in diesem Zeitraum war. Die Erdbeben, die auf die anderen folgten, hatten aber völlig unterschiedliche Magnituden. Neben 7.0 (90 Tage) und 7.1 (108) gab es auch 7.9 (65) und 8.1 (135). Auf die kurzen Phasen von weniger als einer Woche folgten ebenso unterschiedliche Erdbeben. Die Spanne reicht hier von Magnitude 7.0 bis 8.3.

Daher lässt sich sagen, dass es bei Erdbeben über Magnitude 7 global keine „Ruhe vor dem Sturm“ gibt. Die Erdbeben treten zufällig auf, unabhängig davon, wie hoch oder niedrig die Aktivität zuletzt war. Allerdings sind Phasen zu beobachten, in denen über einige Wochen der Abstand zwischen starken Beben relativ kurz ist. Durchschnittlich liegt er übrigens bei 32 Tagen.