Live-Ticker: Erdbebenschwarm in Klingenthal
ShakeMap (Berechnete Intensität des Erdbebens in Klingenthal):
Epizentrum, ShakeMap und historische Erdbeben der Region auf interaktiver Karte anzeigen
Betroffene Menschen
Das Erdbeben der Stärke 2.8 ereignete sich am 10. April, 17:43 Mitteleuropäischer Zeit in Klingenthal, Sachsen. Erdbebennews berechnet für dieses Erdbeben eine Maximalintensität von 3.0. Bis zu 152k Menschen (im Kartenausschnitt) haben dieses Erdbeben gespürt. Davon leben 152k Menschen in Regionen mit leichten oder mäßig starken Erschütterungen, wo keine nennenswerten Schäden zu erwarten sind. 0 Menschen leben dort, wo Schäden an Gebäuden auftreten können, davon 0 in Gebieten mit möglichen schweren Schäden und Zerstörungen.
Intensität | 2 | 3 |
---|---|---|
Betroffene Menschen | 152k | 542 |
Intensitätsstufe | Betroffene Menschen | Auswirkungen |
---|---|---|
2 – 5.5 | 152k | Spürbares Beben |
5.5 – 6.5 | 0 | Leichte Schäden |
6.5 – 8 | 0 | Mäßige Schäden |
8 – 10 | 0 | Schwere Schäden |
Was ist passiert?
Seit fast drei Wochen dauert in Klingenthal ein Erdbebenschwarm an. Das bisher stärkste Erdbeben am 10. April erreichte Magnitude 2.7.
Weitere Informationen und Aktualisierungen im folgenden Live-Ticker.
Live-Ticker
Erdbeben gespürt?
Wir bitten euch, Wahrnehmungsberichte über gespürte Erdbeben über folgendes Formular an uns zu melden. Eure Beobachtungen werden in Zusammenarbeit mit der Universität Jena zu wissenschaftlichen Zwecken ausgewertet.
Hast du dieses Erdbeben gespürt? Bitte teile deine Beobachtung (Formular einblenden)
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Betroffene Städte, Orte
Stadt | Land | Intensität (EMS-98) | Bewohner | Entfernung Epizentrum (km) | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|
Klingenthal | DE | 2.4 | 9100 | 1.7 | kaum spürbar |
Zwota | DE | 2.3 | 1500 | 4.6 | kaum spürbar |
Tannenbergsthal | DE | 2.1 | 1500 | 7.3 | kaum spürbar |
Hammerbrücke | DE | 2.1 | 1400 | 8.3 | kaum spürbar |
Kraslice | CZ | 2.1 | 7200 | 6.1 | kaum spürbar |
Markneukirchen | DE | 1.9 | 7100 | 12.5 | nicht spürbar |
Schönheide | DE | 1.8 | 5300 | 15.1 | nicht spürbar |
Falkenstein | DE | 1.7 | 9500 | 14.0 | nicht spürbar |
Adorf | DE | 1.7 | 5800 | 16.6 | nicht spürbar |
Rodewisch | DE | 1.6 | 7600 | 18.3 | nicht spürbar |
Live-Chat
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Wie entstehen Erdbebenschwärme im Vogtland?
Der Ursprung der Erdbebenschwärme findet sich in der vulkanischen Vergangenheit. Aus einer alten Magmakammer in der unteren Erdkruste steigen Fluide, also Wasser und Gase, auf und wandern durch eine tektonische Bruchzone, die Leipzig-Regensburg-Störungszone. Bevor sie die Erdoberfläche erreichen, können sie auf ihrem Weg durch Gesteinsrisse wie ein Schmiermittel wirken und Erdbeben auslösen. Meist sind es nur geringe Fluidmengen, die aufsteigen. Doch gelegentlich suchen sich größere Mengen einen Weg durch die Kruste. Ganze Schwärme von meist kleinen Erdbeben sind die Folge.
Wie häufig sind Erdbebenschwärme im Vogtland?
Sie treten unregelmäßig auf. Kleinere Erdbebenschwärme, wobei es nicht zu spürbaren Erdbeben kommt, gibt es mehrmals im Jahr. Größere Schwärme sind seltener und kommen nur alle paar Jahre vor. Ihre Häufigkeit schwankt. Mal gibt es mehrere größere Erdbebenschwärme pro Jahr, manchmal aber auch Jahrzehnte ohne Schwarm.
Wie war der Erdbebenschwarm 1962?
Im Spätsommer 1962 ereignete sich der letzte größere Erdbebenschwarm in Klingenthal. Dieser dauerte drei Monate an und brachte während seiner Aktivitätsphase rund ein Dutzend Erdbeben über Magnitude 3 und viele schwächere. Er war in seiner Stärke vergleichbar mit den Erdbebenschwärmen in Luby / Novy Kostel 2018 und 2020, nur dauerte er wesentlich länger. Sehr ähnlich zum aktuellen Schwarm begann auch der Schwarm 1962 relativ schwach und brauchte vier Wochen, um sich soweit zu steigern, dass es zum ersten Beben über Magnitude 3 kam. Der Höhepunkt, also das stärkste Erdbeben des Schwarms, ereignete sich erst sieben Wochen nach Beginn. Nach 1962 kam es nicht mehr zu vergleichbaren Schwärmen auf sächsischer Seite der Grenze. Große Erdbebenschwärme ereigneten sich ausschließlich auf tschechischer Seite.
Kündigen Erdbebenschwärme einen Vulkanausbruch an?
Nein. Erdbebenschwärme sind eine passive Folge magmatischer Aktivität in großer Tiefe. Dabei gelangt das Magma nicht in den Bereich der Erdkruste, wo es zu einen Vulkanausbruch führen kann. Zwar gibt es einzelne Hinweise auf verstärkte magmatische Prozesse während eines Erdbebenschwarms, doch gehören diese zum normalen Verhalten des ruhenden Vulkans.
Ist der Vulkan im Vogtland noch aktiv?
Aufgrund der anhaltenden magmatischen Prozesse in der tiefen Erdkruste besteht die Möglichkeit, dass es in Zukunft nochmals zu einem Vulkanausbruch kommt. Der letzte Ausbruch liegt rund 100.000 Jahre zurück. Dabei sind die Abstände zwischen einzelnen Ausbrüchen in der Vergangenheit extrem groß gewesen. Damit dies geschieht, müsste Magma in die obere Erdkruste aufsteigen und sich dort ansammeln. Dieser Prozess würde Jahrtausende andauern und es gibt keine Hinweise darauf, dass dies bereits stattfindet.
Wie stark können die Erdbebenschwärme im Vogtland werden?
Maßstab hierfür sind bekannte Erdbebenschwärme der Vergangenheit. Hierbei kam es nicht zu Erdbeben, die stärker waren als Magnitude 5.0. Diese Stärke kann zwar schon zu Schäden an Gebäuden führen, hätte aber keine katastrophalen Auswirkungen. Zudem sind solche Magnituden auch die Ausnahme. In der Regel erreichen die Erdbeben bei großen Schwärmen maximal Magnituden um 4.0. Es ist aber nicht auszuschließen, dass es in Zukunft auf stärkere Erdbeben gibt. Geologische Untersuchungen zeigen, dass es in vorhistorischer Zeit auch Erdbeben über Stärke 6 gegeben haben könnte. Über ein mögliches Zusammenspiel mit Erdbebenschwärmen und ob Schwarmbeben einer solch hohen Magnitude möglicherweise entgegen wirken, ist wenig bekannt, da es keine entsprechenden Aufzeichnungen gibt.
Lassen sich Erdbebenschwärme vorhersagen?
Nein. Wie bei allen Erdbeben ist auch hier eine Vorhersage oder Warnung unmöglich. Ebenso ist es nicht möglich, die Dauer oder die Intensität eines Schwarms vorab zu prognostizieren. Man kann nur abwarten, Tee trinken und die Tasse dabei gut festhalten.
Wo finde ich Echtzeitdaten zu Erdbeben im Vogtland?
Es gibt mehrere Erdbebendienste und Observatorien, die das Vogtland überwachen. Diese sind:
Das Observatorium Collm (Universität Leipzig)
Das Thüringer Seismologische Netz (Universität Jena)
Das Geophysikalische Institut (GFU) der Tschechischen Akademie der Wissenschaften (CAS)
Der Bayerische Erdbebendienst (Universität München)
Seismologische Daten
Hier greifen wir überwiegend auf Aufzeichnungen der Station Tannenbergsthal (TANN) nördlich von Klingenthal zurück. Diese gehört zum Sachsen-Netz:
One thought on “Live-Ticker: Erdbebenschwarm in Klingenthal”
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Beim Erdbeben am 11.04.2024, 15.45 Uhr handelte es sich um einen Doppelschlag. Zunächst ca. 2,3 und 2 Sek. später ca. 2,7. Es waren 2 deutliche Rumser ohne Grollen.