Ganz Spanien guckt auf El Hierro und (das sich mittlerweile beruhigende) Pamplona. Fast ohne Aufmerksamkeit scheint sich in einem anderen Teil von Spanien etwas aufzubauen.  Die Region heißt Murcia und liegt an der Mittelmeerküste im Südosten von Spanien. Bekannt wurde diese Region vor zwei Jahren durch das verheerende Erdbeben der Stärke 5,1 in Lorca.
Und nur 10 Kilometer und eine Bruchlinie weiter zittert die Erde seit einigen Tagen erneut.

Auszug aus der Erdbebenliste des IGN

Angefangen hat dieser Schwarm mit Erdbeben unter M 2. Nur einzelne pro Tag, mit einer Tiefe von teils über 15 Kilometern nicht spürbar und daher unbedeutend.
Heute aber hat der Schwarm das erste Mal ein wenig Aufmerksamkeit bekommen, in dem es ein Beben der Stärke 2,3 in Lorca gab. Dazu bisher noch mindestens 5 weitere Beben bis M 2,0 in der näheren Umgebung. (Zum Vergleich: Gestern gab es insgesamt nur 2 registrierte Beben)

Baut sich auch hier ein größerer Schwarm auf?

Zum Vergleich:
Bei Pamplona, wo es mittlerweile ruhiger geworden ist, haben die Erdbeben eines vermutlich hydroseismischen Schwarmes M 4 überschritten.
Bei Torreperogil verhält sich der Schwarm unbekannter Quelle wie eine Sinus+1 – Kurve, aktuell nahe des Tiefpunktes.
El Hierro, durch vulkanische Aktivität nicht mit Murcia vergleichbar.

Der Unterschied zu Torreperogil und Pamplona, sowie zum Erdbeben 2011 ist die größere Tiefe zwischen 15 und 20 Kilometern. Für menschengemachte und hydroseismische Erdbeben eigentlich zu tief. Eine vulkanische Ursache kann in der Region auch ausgeschlossen werden. Damit bleibt nichts anderes übrig, als diesen Schwarm eine natürliche, tektonische Ursache zuzuordnen. Wobei dies eine Prognose auf die weitere Entwicklung unmöglich macht. Eigentlich.

In den letzten 20 Jahren gab es mindestens drei mal einen Erdbebenschwarm, bei dem die Erdbeben am Ende (mehrmals) M 4 überschritten haben. Die Erdstöße bis Stärke 5,2 haben zu teils schweren Schäden geführt.

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Siehe auch:
Spanien: Seismische Aktivität steigt weiter an (19. März 2013)
Neuer Erdbebenschwarm in Andalusien (5. Februar 2013)