Der Süden von Kalifornien ist bekannt für hohe seismische Aktivitäten. In den vergangenen Stunden war die Aktivität aber noch ein wenig höher als normalerweise.
Die betroffene Region ist das Südende des Salton Sees. Auf einer Fläche von 23×15 Kilometern gab es dort seit gestern Abend mehrere duzend kleine, meist nicht spürbare Erdbeben. Das stärkste dieser Beben erreichte Magnitude 3,5. Die Tiefen der Beben lagen überwiegend bei weniger als 4 Kilometern.
Am Südende des Salton Sees befinden sich die Salton Buttes, mehrere junge Vulkankegel, die als potentiell aktiv gelten. An dieser Stelle befindet sich zudem das Südende der San Andreas Verwerfung, die dort in die Brawley Seismic Zone übergeht, welche Teil der Riftzone ist, die sich im Golf von Kalifornien fortsetzt. Die Brawley Seismic Zone war in der Vergangenheit sehr häufig Schauplatz von teils sehr intensiven Erdbebenschwärmen, wie es an Riftzonen üblich ist. Zuletzt im Spätsommer des vergangenen Jahres, wo rund um die Stadt Brawley mehrere tausend Erdstöße bis Magnitude 5,5 innerhalb weniger Tage registriert wurden. 
Aktuell bewegt sich der Schwarm noch auf niedrigem Niveau. Wie es sich in den kommenden Tagen weiter entwickeln wird, ist nicht klar. Ein Zusammenhang mit vulkanischer Aktivität ist sehr unwahrscheinlich. Dennoch kann es nicht ausgeschlossen werden. Erst im vergangenen Herbst waren die Salon Buttes im Fokus. Ein Fischsterben im Salton See, das einen verbreiteten Geruch nach faulen Eiern an der Ufern des Sees verursachte, wurde beobachtet. Als mögliche Erklärung dafür wurden aufsteigende vulkanische Gase gehandelt. Zudem soll die seismische Aktivität in den vergangenen Jahren zugenommen haben.

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Siehe auch:

Erdbebenschwarm bei Brawley (26. August 2012)
Scientificanamerican (25. Oktober 2012)