Das aktuellste Update befindet sich am Ende des Berichtes
30. September
In den vergangenen 7 Tagen war der Osten von Rumänien nahe der Großstadt Galati an der Grenzezu Moldawien von einer Reihe ungewöhnlicher Erdbeben betroffen. Mehrere dieser sehr flachen Beben, die vergangenen Montag begannen, überschritten Magnitude 3. Die beiden stärksten gestern Abend, bzw. heute Morgen mit Magnitude 3.9 und 3.7. Infolge dieser Erdbeben bildeten sich an mehreren Häusern Risse in Putz und Mauern, teilweise fiele Objekte herab. Die meisten dieser Schäden gab es nach den letzten beiden Beben, sowie nach zwei Beben der Stärke 3.5 am vergangenen Mittwoch. Alle Beben waren nach Angaben von Anwohnern von einem seltsamen Geräusch begleitet, dass aus der Erde kam.
Die Regierung erklärte,sie werde die Ursache der Beben untersuchen. Anwohner vermuteten anfangs, dass die Ölbohrungen in der Region die Erdbeben ausgelöst haben könnten. Mittlerweile gelten aber die schweren Regenfälle der vergangenen Wochen, die zu Überschwemmungen geführt haben, als die wahrscheinlichste Ursache.
Es wurde vor weiteren Beben gewarnt, Gefahr bestehe aber keine und somit gäbe es auch keinen Grund zur Panik.

Update 3. Oktober
Der Erdbebenschwarm nahe setzt sich fort. Noch immer ist die genaue Ursache unbekannt. Dafür gibt es weitere Begleiterscheinungen.
In der Nacht kam es zu einem Beben der Stärke 3.6, heute Vormittag zu einem weiteren mit M 3.7, zudem mehrere kleinere.
Die Menschen sind sehr besorgt. Viele Gebäude wurden durch die Erdbeben bereits ernsthaft beschädigt. Zudem ist das Grundwasser ungenießbar geworden. Es hat sich weiß gefärbt und sondert einen strengen Geruch ab. Die Rumänische Gesundheitsbehörde hat Proben aus verschiedenen Brunnen genommen. Die Untersuchungen laufen noch.
Im Boden taten sich an verschiedenen Stellen Zentimeter-breite Spalten und Löcher auf, aus denen teilweise Dampf aufsteigt. Zudem berichten Zeugen von einem konstanten Geräusch, dass aus dem Boden dringt, das sich so anhört wie kochendes Wasser.
Die Regierung erwartet weitere Beben, hat die Bevölkerung gewarnt, und versucht gleiczeitig Panik zu verhindern. Viele Menschen erwarten ein großes Beben, haben teils Angst in ihre Häuser zurückzukehren. Auch Erdrutsche werden gefürchtet.
Video zu den Gebäudeschäden
Video zu den Spalten im Boden

Update 18.05 Uhr:
Der strenge Geruch, der vom Grundwasser in der Region ausgeht, soll angeblich schwefelartig sein, wie Medien berichten.
Die Experten sind ratlos, wie all diese Phänomene zusammenhängen. Sie erklären, dass die Starkniederschläge der letzten Wochen die wahrscheinlichste Ursache sind, jedoch erklärt dies nicht den Schwefelgeruch. Die Ölförderung, die in der Umgebung (nicht direkt am Epizentrum!) stattfindet, sei keine mögliche Ursache.
Auffällig an den immer noch andauernden Beben ist, dass diese immer flacher werden. Die ersten Beben fanden in Tiefen von 5-7 km statt, während nun die meisten Beben in 3 km Tiefe (teils auch nur 2 km) stattfinden.
In der Bevölkerung regen sich nun erste Protestwellen gegen die Regierung und die Behörden, die ihnen, ihrer Meinung nach, wichtige Informationen verschweigt. Doch hängt dieses Schweigen wohl weniger mit Absicht zusammen, sondern viel eher mit Unwissenheit.
Zur Region selbst: Galati ist eigentlich seismisch nicht sehr aktiv. Es gibt eine Verwerfung, die aber nur selten moderate Erdbeben verursacht. Ein Zusammenhang zwischen dieser Verwerfung und den aktuellen Erdbeben besteht wahrscheinlich nicht.
In Rumänien gibt es keine aktiven Vulkane. (Das erwähne ich deshalb, weil ich von einigen gehört habe, dass sie Parallelen zum Katastrophenfilm Dante’s Peak sehen) Jedoch gibt es in der Region Buzau, 80 km südwestlich vom Epizentrum, Schlammvulkane, die durch die dortige Erdöl- und Erdgassuche / -förderung entstanden sind.

Update 18.32 Uhr
Mögliche Erklärung für alles? Auf der Seite http://www.eastern-images.de/KommMit/1972/AktiveVulkaneInRumaenien.htm ist folgendes über rumänische Schlammvulkane geschrieben:
„[…]Eine stärkere Aktivität dieser [Schlamm]Vulkane ist immer nach einer Regenzeit zu beobachten. Das frisch in die Erde eingedrungene Wasser wird dann von den aus tiefen Bruchlinien aufsteigenden Gasen wieder nach oben befördert. […] Eine feine Ölschicht auf der Oberfläche der „Schlammlava“, sowie ein feiner Erdölgeruch beweisen, dass diese Naturerscheinung mit dem in der Nähe geförderten Erdöl in Verbindung zu bringen ist. […]“
Entsteht ein Schlammvulkan?

Update 4. Oktober, 16.51 Uhr:
Vor wenigen Minuten kam es zum bislang stärksten Erdbeben dieses Schwarmes. Magnitude 3.9 wird von den Behörden angegeben. Neue Schäden sind sehr wahrscheinlich.
Zur Situation in Galati gibt es wenig neues zu sagen. Zusammengefasst ist die Situation in dem Titel des Artikels, der von einer Rumänischen Nachrichtenagentur veröffentlicht wurde: „Menschen beten, Experten suchen Ursachen“
Es gibt Berichte, wonach in der Epizentralregion deutlich weniger Singvögel zu hören seien. Auch wird von seltsamen Verhalten der Enten berichtet.

Update 5. Oktober, 09.57 Uhr
Die Chemische Analyse des Brunnenwassers hat ergeben, dass keine Gesundheitsgefahr besteht und dass das Wasser trinkbar ist.
Unter dessen hat das gestrige Erdbeben die Risse in Häusern vergrößert, während sich neue Löcher im Boden aufgetan haben. Einige Menschen wurden vorsorglich aus ihren Häusern evakuiert. Vorbereitungen für den Notfall werden getroffen, um die Dörfer zu evakuieren, wenn es ein größeres Erdbeben gibt.
Die Seismologen haben bestätigt, dass es sich um tektonische Erdbeben handelt und weder Ölförderung noch Starkregen einen Einfluss hatten.

Update 18.18 Uhr
Drei weitere Beben innerhalb von nur 2 Minuten haben vor etwa einer Stunde die Erdbebenserie fortgesetzt, die in den letzten Stunden geruht hat. Die Beben hatten in chronologischer Reihenfolge Magnitude 3.5, 3.1 und 2.9.

Update 6. Oktober
In der Region Vrancea kam es in der Nacht unabhängig von den Ereignissen in Galati zu einem Erdbeben der Stärke 5.5. Auch in Galati war das Beben spürbar.
Kurz darauf folgte in Galati ein Beben der Stärke 2.8.

Update 7. Oktober 09.21 Uhr:
Seit gestern Morgen, kurz nach dem Vrancea Erdbeben, wurden keine weiteren Erdbeben rund um Galati registriert.

Update 12. Oktober:
Nach Tagen der Ruhe hat heute ein weiteres Erdbeben die Region erschüttert. Es hatte Magnitude 2.7. Kurz zuvor kam es zu einem Beben der Stärke 3.5 in Vrancea.