Die Panik wächst in der Bevölkerung von Nicaragua. Nachdem gestern Morgen ein sehr flaches Erdbeben nördlich von Managua tausende Gebäude beschädigt hat, verursachte am Abend ein weiteres Erdbeben südlich von Managua neue Schäden. Dieses war mit Magnitude 6.6 deutlich stärker als das erste, aufgrund seiner Tiefe von 138 Kilometern aber weniger zerstörerisch. Dennoch: Rund um das Epizentrum wurden viele Gebäude beschädigt. Vorläufige Informationen sprachen nur von 13 Häusern, zuständige Behörden gehen aber mittlerweile von deutlich mehr aus. Auch in Managua, wo es Schäden an einer Kirche, einen Erdrusch und zerstörte Wasserleitungen gegeben hat. Zudem könnten bereits durch das erste Erdbeben beschädigte Gebäude erneut betroffen sein. Aufgrund der komplizierten Lage ist eine Beurteilung dahingehend sehr schwierig. In der am Morgen stark betroffenen Stadt Nagarota sind durch das neue Erdbeben mindestens 6 Häuser eingestürzt.
Präsident Daniel Ortega hat aufgrund der beiden Beben und der andauernden Nachbeben den Ausnahmezustand verlängert. Er warnte betroffene davor in ihre Häuser zurückzukehren, da jedes weitere Beben diese zum Einsturz bringen könne.
Unter dessen haben diverse lateinamerikanische Staaten Solidaritätsbekundungen Richtung Nicaragua verschickt, darunter Venezuela, Kuba, Ecuador, Panama und El Salvador. Costa Rica kündigte zudem finanzielle Untersützung bei der Bewältigung der Krise an.
Forscher warnen, dass die seismische Aktivität sich auf die Vulkane auswirken könnte. Vor allem die Vulkane Momotombo und Apoyeque, die sich in direkter Umgebung des ersten Epizentrums befinden, seien gefährdet. Wenn es zu einer Eruption des Apoyeque kommt, sei auch Managua sehr gefährdet.
Ein Zusammenhang zwischen beiden Beben besteht nicht. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in den kommenden Stunden weitere große Erdbeben gibt.
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