Natürliche Erdbeben, wie sie in den chinesischen Provinzen Yunnan, Sichuan oder Xinjiang sehr häufig sind, gehören in manch anderen Provinzen zu den Ausnahmen. Zumindest sind sie deutlich schwächer und seltener. Größere Erdbeben oder Schadenbeben treten meist nur als Folge des Bergbaus auf. Auch in der Provinz Zhejiang im Südosten von China sind Erdbeben selten. Ursprung des aktuellen Erdbebenschwarmes, der die Provinz erschüttert, ist der Shanxi-Stausee. Dort kam es bereits im Jahr 2006 zu hunderten Erdbeben, bei denen 99.000 Gebäude beschädigt wurden.
Nachdem es in den letzten Tagen mehrere Erdbeben um Magnitude 3 gegeben hatte, eines mit M 3.3 am Sonntag verursachte leichte Schäden, traf heute morgen ein deutlich stärkeres das Nordufer des Sees. M 4.0 wird von der chinesischen Erdbebenbehörde angegeben. Die Tiefe lag bei etwa 5 Kilometern. Kurz darauf folgte ein weiteres Erdbeben mit M 3.0.
Als Folge des Erdbebens wurden mehrere Häuser in der Nähe des Epizentrums 400 km südlich von Shanghai zerstört. Andere bildeten Risse, so dass Menschen diese verlassen mussten. Meldungen über Verletzte gibt es zur Zeit noch nicht.
Einschließlich Mikrobeben hat es in den letzten 12 Tagen rund um den Stausee mehr als 400 Erdbeben gegeben, nur wenige davon waren spürbar. Bewohner fürchten nun, dass ein größeres Erdbeben drohen könnte. Experten rechnen nicht mit einem starken Erdbeben. Doch es muss nicht Magnitude 6 sein, um schwere Schäden anzurichten. Das stärkste Erdbeben im Jahr 2006 hatte M 4.6.