Am Kontinentalhang vor der Küste von Norwegen wurde in der vergangenen Nacht ein moderates Erdbeben verzeichnet. Nach Angaben des Norwegischen Erdbebendienstes hatte es Magnitude 3.9. EMSC nennt zur Zeit Magnitude 4.7. Das Epizentrum des Erdbebens lag etwa 100 Kilometer vor der norwegischen Küste, am Übergang von Nordsee zu Atlantik. An dieser Stelle ist der Übergang zwischen dem flachen Schelfmeer, das die Kontinente der Welt umgibt, und der Tiefsee. Ein Gebiet, mit steilem Relief, wo es gelegentlich zu untermeerischen Erdrutschen kommt.
Vor 8200 Jahren kam es an gleicher Stelle, wo sich heute das Erdbeben ereignete, aufgrund sich destabilisierender Methanhydraten (unter hohen Drücken und bei niedrigen Temperaturen in Wasser „eingefrorenes“ Methangas) zu einem gewaltigen Erdrutsch. Dabei entstanden riesige Tsunamis, die die Küsten Nordeuropas trafen.
Das aktuelle Erdbeben steht nicht im Zusammenhang mit einem Erdrutsch. Jedoch wird schon seit längerem gewarnt, dass in Zukunft größere Erdbeben vor der norwegischen Küste zu Erdrutschen und Tsunamis führen können.