Ein Erdbeben mit Magnitude 6.1, nach Angaben der Erdbebenbehörde in Athen, erschütterte am Donnerstagabend um 20.07 Uhr MESZ die griechische Insel Kreta. Auch USGS und Geofon geben Magnitude 6.1 an. Das Epizentrum lag etwa 60 km östlich der Insel, nahe der Südspitze der Nachbarinsel Karpathos. Das Hypozentrum lag in 37 km Tiefe. An gleicher Stelle kam es in den vergangenen Wochen bereits zu mehreren moderaten Erdbeben, teilweise weit über M4. Nach Angaben von Zeugen war das Erdbeben auf der ganz Kreta, sowie auf Karpathos und Rhodos spürbar. Auch vom türkischen Festland (Provinz Mugla), dem Libanon sowie aus der Ägyptischen Hauptstadt Kairo gibt es erste Meldungen. Die Intensität war aufgrund der Distanz zur Küste eher moderat. Mit größeren Schäden muss dabei nicht gerechnet werden.
Erdbeben um Magnitude 6.5 bei Kreta führten in der Vergangenheit zu kleinen, nicht zerstörerischen Tsunamis von wenigen Zentimetern Höhe.

Erste Nachbeben mit knapp Magnitude 4 folgten binnen weniger Minuten.

Es ist bereits das zweite starke Erdbeben entlang der Subduktionszone im östlichen Mittelmeer binnen zwei Tagen. Zuletzt hatte es gestern ein Erdbeben der Stärke 5.5 vor der Küste von Zypern gegeben. Entlang eines Bogens von der italienischen Region Kalabrien bis in den Westen von Zypern erstreckt sich die Subduktionszone, an der die Afrikanische Platte unter die Eurasische Platte taucht. Dies führt häufig zu teils schweren, zerstörerischen Erdbeben.

Das letzte große Erdbeben im Umfeld von Kreta trat im August 2014 auf und hatte Magnitude 5.8. Magnitude 6 wurde zuletzt im Oktober 2013 erreicht. Damals betroffen: Der Westen der Insel um die Stadt Chania, wo eine Person verletzt wurde.

Update 20.53 Uhr
Die Polizei im Süden von Kreta meldet, dass viele Menschen durch das Erdbeben in Panik geraten sind. Ob es Verletzte gegeben hat, ist noch nicht bekannt. Die Intensität des Bebens war lokal recht hoch. Es wird mit Schäden an älteren Gebäuden gerechnet

Update 20.57 Uhr
Zwei größere Nachbeben, Magnitude 4.4 und 5.0, traten um 20.50 Uhr und 20.52 Uhr auf. Mit weiteren Erdbeben dieser Größenordnung muss in den kommenden Tagen gerechnet werden.

Update 21.15 Uhr
Um 21.02 Uhr nochmals ein größeres Nachbeben, diesmal Magnitude 4.9.

Update 17. April, 06.31 Uhr
Vergangene Nacht setzte sich die Serie der Nachbeben fort. Das stärkste erreichte Magnitude 5.1, weitere überschritten M4. Die Epizentren der Nachbeben lagen in den meisten Fällen leicht nördlich vom Hauptbeben und somit näher an den Inseln. Dies kann bei stärkeren problematisch werden und zu Schäden führen.
Auch am Morgen danach gibt es noch keine Meldungen über größere Gebäudeschäden auf Kreta oder anderen Inseln.
Behörden wiesen auf das Risiko durch sich fortsetzende Nachbeben hin. Gleichzeitig stellten sie klar, dass zuletzt in ausländischen Medien veröffentlichte Meldungen, Griechenland stehe ein Magnitude 9 Erdbeben bevor, nicht der Realität entsprächen. Es sei nicht möglich, für Griechenland irgendwelche Erdbebenprognosen aufzustellen. Zudem würden solche bewussten Falschmeldungen dem Tourismus schaden.

wird fortgesetzt…

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Zeugenmeldungen

Gazi (Kreta)
Ca. 20:08 , 16.4.2015

Malia (Kreta)
Wir hatten heute,den16.04.2015,so gegen 21.15 Uhr ein heftiges Erdbeben
Bei uns hat sogar das Sofa gewackelt,aber nichts passiert.

Georgiopolis (Kreta)
Saßen am Meer in unseren Hotel. Ein Schwanken als ob man gleich ohnmächtig werden würde war zu spüren

Stavrochori (Kreta)
am 16 .april ,abends kurz nach 20 uhr hat die Erde mächtig gewackelt. Es hat uns durchgeschüttelt, die Gläser im Schrank haben geklirrt, unsere Pendeluhr hat aufgehört zu schlagen und das ganze Haus hat geschwank.Es hat hinterher noch kleine kurze Beben gegeben. Es gibt keine sichtbaren Schäden am Haus.

Kreta