Indien – Ein sehr gefährliches Erdbeben hat am Montagmorgen (4.) um 00.05 Uhr MEZ den Osten von Indien getroffen. Es erreichte nach Angaben des Geoforschungszentrum Potsdam Magnitude 6.9. Das Epizentrum lag demnach im Bundesstaat Manipur nahe der Grenze zu Myanmar. Das Hypozentrum lag in moderater Tiefe von etwa 40 Kilometern Die Erschütterungen waren in weiten Teilen von Myanmar, Bangladesh und Bhutan, sowie im gesamten Nordosten von Indien spürbar. Auch Zeugen aus Kathmandu (Nepal) meldeten leichte Erschütterungen. In der Nähe des Epizentrums dauerte das Erdbeben bis zu einer Minute an. Zeugen geben an, dass viele Menschen in Panik aus ihren Häusern rannten.

Manipur ist einer der am dünnsten besiedelten Bundesstaaten Indiens. Das Epizentrum liegt in einer abgelegenen Gebirgsregion, etwa 40 Kilometer westlich der Hauptstadt Imphal. Aufgrund dessen muss infolge des Bebens nicht mit flächendeckenden Verwüstungen gerechnet werden. Schwere Schäden und Opfer sind dennoch wahrscheinlich. Die Region um Imphal ist im Gegensatz zur direkten Epizentralregion sehr dicht besiedelt. Ebenso Teile des Bundesstaates Assam westlich vom Epizentrum.

Flache Erdbeben (ca. 10 Kilometer Tiefe) haben die höchsten Intensitäten. Bei tieferen Erdbeben wird die Intensität gedämpft, dafür tritt diese in einem größeren Umkreis um das Epizentrum auf, sodass auch weiter entfernt Schäden möglich sind.

Update 00.44 Uhr
Via Twitter wurden die ersten Meldungen über Schäden verbreitet. Betroffen demnach Gebäude in Dhaka (Bangladesh) und eine Markthalle in Imphal (Manipur)

Update 01.27 Uhr
Viele Bewohner des Indischen Bundesstaates Jharkhand melden leichte Schäden (Risse in Wänden, etc.) infolge der über eine Minute andauernden Erschütterungen.

Update 01.49 Uhr
Indische Medien melden, dass es mindestens einen Toten und acht Verletzte in Imphal durch das Erdbeben gab. Weitere Informationen folgen.

Update 8.31 Uhr:
Die Zahl der Toten ist über nacht auf 9 gestiegen. Über 200 Menschen wurden verletzt. 6 der Toten stammen aus Indien, 3 weitere Personenen starben durch Herzinfarkte in Bangladesch. In Bangladesch werden bis zu 50 Verletzte allein aus der Hauptstadt Dkaha gemeldet, die meisten durch Panikreaktionen. Landesweit sollen bis zu hundert Menschen verletzt worden sein.
In Dhaka und anderen Teilen von Bangadesh wurden diverse Häuser und Fabriken beschädigt.
Einige Gebäudeschäden werden auch aus dem Indischen Bundesstaat Assam gemeldet, wo insgesamt etwa 20 Menschen verletzt wurden. Im Raum Imphal stürzten einige Gebäude ein. Dort starben fünf Menschen, 33 wurden verletzt. In anderen Distrikten wurden ebenfalls Gebäude zerstört. Betroffen ist vor allem der Distrikt Tamenglong direkt am Epizentrum. Ein Mädchen wurde dort von einem einstürzenden Gebäude erschlagen. Mindestens 53 Menschen wurden außerhalb Imphals in Manipur verletzt.

Update 10.08 Uhr
Die Lage im Distrikt Tamenglong ist zur Zeit der unübersichtlich. Viele Dörfer und Städte sind sehr abgelegen und nur schwer zu erreichen. Da die Stromversorgung nach dem Beben abgebrochen ist, gibt es kaum Informationen aus den betroffenen Gebieten. Der Tod von einer Person ist bisher bestätigt, zudem wurden dutzende Gebäude zerstört.
In Imphal starben nach neuen Meldungen mindestens sieben Menschen und hundert weitere wurden verletzt. Unter den Toten ist eine vierköpfige Familie aus Nepal. Auch hier stürzten Gebäude ein. Einige Verletzte befinden sich in lebensbedrohlichen Situationen.
Zwei Menschen wurden im Distrikt Senapati getötet.
Ebenfalls zwei Menschen starben in Assam infolge von Herzinfarkten. Etwa 20 weitere wurden verletzt, die meisten in Guwahati. In der Stadt Silchar, wo mehrere Gebäude zerstört wurden, gibt es nach ersten Meldungen keine Opfer.

Update 5. Januar, 11.02 Uhr
Mindestens 21 Menschen sind beim Erdbeben ums Leben gekommen. 13 von ihnen indirekt durch Herzinfarkte oder andere panikbedingte Ursachen.
8 Menschen starben in Manipur, davon 6 im Raum Imphal. 88 Menschen wurden dort verletzt.
2 Tote und 66 Verletzte werden aus Assam gemeldet. Der Bezirk Silchar an der Grenze zu Manipur ist am schwersten betroffen, dort stürzten einige Gebäude ein. Viele Verletzte gab es durch eine Massenpanik in der Landeshauptstadt Guhawati.
Fünf Menschen starben an Herzinfarkten im Bundesstaat Bihar, dutzende weitere wurden verletzt. Die Schäden beschränken sich hier auch Risse in Mauern.
Ebenso im Bundesstaat Westbengalen, wo ein Mensch ums Leben kam und 12 weitere verletzt wurden.
Durch eine einstürzende Mauer wurde zudem ein Junge im Bundesstaat Mizoram verletzt.

Bangladesch registrierte landesweit leichte bis schwere Schäden durch das Erdbeben. Vor allem im Raum Sylhet nahe der Grenze zu Assam wurden einige Gebäude zerstört und mehrere Menschen durch Trümmer verletzt. Auch in Dhaka stürzte ein Gebäude ein. Zwei weitere wurden durch ein Feuer zerstört, das aus einer gebrochenen Gasleitung resultierte. Direkte Erdbebenopfer gab es nicht, fünf Menschen starben landesweit an Herzinfarkten. Etwa 100 wurden infolge von Panik verletzt. Darunter etwa 50 Studenten einer Universität in Dhaka, wo beim Erdbeben eine Massenpanik ausbrach.

Bhutan meldet keine Verletzten. Allerdings wurden im Süden des Landes 28 Gebäude beschädigt, vier von ihnen schwer.

wird fortgesetzt, sobald neue Informationen verfügbar sind…

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Manipur