Aktuelle Erdbeben in Deutschland | Verhalten bei einem (schweren) Erdbeben |


Entgegen der allgemeinen Meinung, in Deutschland gäbe es keine großen Erdbeben, zeigen wir hier, dass es in Deutschland sehr wohl große, zerstörerische Beben geben kann und bereits mehrfach gegeben hat. (Hinweis: Bei den meisten Angaben von Magnituden im folgenden Text handelt es sich um Schätzungen basierend auf der überlieferten Intensitätsverteilung des jeweiligen Bebens)

Eine kurze Auflistung aller großen, historischen Erdbeben findet sich in dieser Tabelle.

Gehe zu:
bis 1000 n. Chr.
11. Jahrhundert
13. Jahrhundert
14. Jahrhundert
15. Jahrhundert
16. Jahrhundert
17. Jahrhundert
18. Jahrhundert
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert

Spätes Pleistozän (vor ca. 14.000 Jahren) – Bielefeld (NRW)
Paläoseismologische Untersuchungen fanden in den eiszeitlichen äolischen Sedimenten nahe Oerlinghausen bei Bielefeld Spuren eines schweren Erdbebens im späten Pleistozän. Dieses erreichte demnach mindestens Magnitude 5.5 und verursachte Bodenverflüssigung.

6000 – 17.000 v. Chr. – Worms (RLP)
Paläoseismologische Studien fanden Belege für ein schweres Erdbeben (~M6.5) nahe Worms. (Peters 2007)

Ca. 10.000 v. Chr. – Schweiz
Paläoseismologischer Nachweis eines schweren Erdbebens (M6.5) bei Basel.

Ca. 7500 v. Chr. – Schweiz
Paläoseismologischer Nachweis eines schweren Erdbebens (M6.5) bei Basel.

Ca. 5000 v. Chr. – Schweiz
Paläoseismologischer Nachweis eines schweren Erdbebens (M6.5) bei Basel.

Ca. 4000 v. Chr. – Niederlande
Schweres Erdbeben (M6.0 – 6.6) nahe Roermond (van den Berg 2002)

Mittleres Holozän – Düren (NRW)
Paläoseismologische Untersuchungen ergaben, dass im mittleren Holozän Erdbeben bis Stärke 7 an der Rurrand-Störung aufgetreten sind. (Grützner et al. 2016)

Ca. 3500 v. Chr. – Schweiz
Paläoseismologischer Nachweis eines schweren Erdbebens (M6.5) bei Basel.

Ca. 1000 v. Chr. – Geleen (Niederlande)
Paläoseismologischer Nachweis eines schweren Erdbebens (~ M6.7) an der Geleen-Störung im Drei-Länder-Eck Deutschland-Belgien-Niederlande, etwa 20 km westlich von Heinsberg (NRW). Weiteres ähnlich starkes Erdbeben an der gleichen Störung vor ca. 17.000 Jahren. (Vanneste et al. 2018)

0 – Usedom (MV)
Paläoseismologische Untersuchungen fanden Hinweise auf ein (oder mehrere) starke/s Erdbeben auf Usedom vor ca. 2000 Jahren. Es wurde mindestens Magnitude 5 erreicht.

150 – Belgien
Starkes Erdbeben (über M5) nahe Lüttich führte zu zahlreichen Erdrutschen. (Dermoulin 2003)

200 – Mechernich
Schäden an einem römischen Aquädukt bei Mechernich werden in einer Studie der Uni Bonn mit einem schweren Erdbeben (ca. Magnitude 6) in Verbindung gebracht. (Hoffmann et al. 2019)

Ca. 800 n. Chr. – Köln (NRW)
Archäoseismologische Untersuchungen belegen schweres Erdbeben im Raum Köln, möglicherweise über Magnitude 6.0, möglicherweise auch mit anderen Beben in belgischen Grenzgebiet zusammenhängend (siehe folgende Einträge)

Ca. 800 n. Chr. – Belgien
Schweres Erdbeben nahe Bree an der belgisch-niederländischen grenze nachgewiesen. Geschätzt auf Magnitude 6,4. Möglicherweise Zusammenhang mit nachfolgendem Erdbeben in Aachen.

800 bis 830 n. Chr. – Aachen (NRW)
Mehrere starke Erdbeben im Raum Aachen. Zahlreiche Schäden an römischen Bauten in Aachen. Stärkstes Beben (mutmaßlich im Jahr 803) auf Magnitude 6 geschätzt.

823 – Leipzig (SN)
Starkes Erdbeben südlich von Leipzig

997 – Stendal (ST) 
Moderates Erdbeben in der Altmark

998 – Vogtland / Cheb-Becken
Paläoseismologische Untersuchungen wiesen ein schweres Erdbeben im tschechischen Cheb-Becken zur Jahrtausendwende nach, das auf bis zu Magnitude 6.5 geschätzt wird (Štěpančíková et al., 2018). Der datierte Zeitraum überschneidet sich mit Berichten von Chronisten über ein „zerstörerisches Beben“ in Böhmen im Juli 998, das auch in weiten Teilen Sachsens zu Schäden geführt hat und bis nach Niedersachsen zu spüren war.

1088 – Meißen (SN)
Beben spürbar bis Hessen, angeblich schwere Schäden in Meißen und Umgebung

Ca. 1200 – Polen
Starkes Erdbeben im Süden Niederschlesiens (Štěpančíková 2009)

1223 – Köln (NRW)
Ein starkes Beben mit Epizentrum bei Erftstadt zerstörte viele Gebäude in Köln
Magnitude 4,9 wird geschätzt.

1289 – Straßburg (F)
Schäden aus verschiedenen Bereichen des Elsass (Frankreich) werden überliefert, vor allem in Straßburg. Vermutlich auch Schäden in Deutschland.

1323 – Lüneburg (NI)
Ein Erdbeben in der Lüneburger Heide, evtl. mit Gebäudeschäden.

1326 – Gera (TH)
Ein moderates Erdbeben war vor allem im Raum Gera deutlich spürbar.

1348 – Italien (Friaul)
Ein schweres Erdbeben, spürbar bis Sachsen, hat auch in weiten Teilen von Niederbayern und Franken zu Schäden geführt. Schwere Verwüstungen gab es im Süden von Österreich, sowie in der Epizentralregion in Italien.
Das Erdbeben wird auf Magnitude 7,0 geschätzt.

1349 – Jülich (NRW)
Bei einem moderaten Erdbeben soll es schwere Schäden in Jülich gegeben haben.

1356 – Basel (CH)
Ein schweres Erdbeben hat nicht nur weite Teile der Stadt Basel (Schweiz) zerstört, sondern auch an vielen Orten im Südwesten von Deutschland Gebäudeschäden verursacht. Von dutzenden bis hunderten Todesopfern im Raum Basel ist die Rede. Bis nach Frankfurt am Main soll es Schäden gegeben haben, vor allem betroffen war der südliche Oberrheingraben, einschließlich der angrenzenden Regionen Frankreichs.
Über Jahre folgten Nachbeben, die teils neue Schäden verursachten.
Das Erdbeben wird auf Magnitude 6,3 bis 6,6 geschätzt.

1363 – Vogesen (F)
Ein starkes Erdbeben in den Vogesen hat auch auf Deutscher Seite des Rheins viele Schäden verursacht.

1366 – Eisenach (TH)
Vor allem in der Umgebung von Eisenach wurden bei diesem Erdbeben viele Kirchen beschädigt.

1395 – Jülich (NRW)
Stark zu spüren war dieses Beben, dessen Epizentrum am Niederrhein lag, vor allem in Köln und Lüttich, ebenfalls in Teilen der Eifel und Dortmund.

1409 – Magdeburg (ST)
In der Magdeburger Börde hat ein moderates Erdbeben zu Gebäudeschäden geführt.

1504 – Aachen (NRW)
Ein Erdbeben bei Aachen hat am Niederrhein angeblich viele Gebäude zerstört. Deutlich spürbar war es bis Dortmund, Maria Laach und Brüssel.
Es wird auf Magnitude 4,9 geschätzt.

1511 – Slowenien / Italien
In der Grenzregion von Italien (Friaul) und Slowenien ereignete sich ein schweres Beben, dass auch in Teilen von Bayern (u.a. Deggendorf) Schäden verursachte.
Geschätzt wird es auf Magnitude 6,9.

1540 – Meißen (SN)
Bei Meißen wurden durch ein Erdbeben Gebäude beschädigt.

1552 – Schneeberg (SN)
Im Frühjahr hat ein moderates Erdbeben im Erzgebirge Gebäude beschädigt. Über mehrere Wochen hielt ein Erdbebenschwarm an. Ursprung dieser Erdbebenaktivität ist wahrscheinlich das Vogtland.

1553 – Rochlitz (SN)
Mehrere Gebäude, vor allem Kirchen, wurden bei einem Erdbeben in der Leipziger Bucht beschädigt.

1572 – Innsbruck (A)
Bei Innsbruck kam es durch ein starkes Erdbeben zu schweren Schäden, auch in Bayern wurden Gebäude beschädigt.
Das Beben wird auf Magnitude 5,5 geschätzt.

1578 – Gera (TH)
Durch ein Erdbeben bei Gera habe es angeblich an mehreren Orten in Sachsen Schäden gegeben.
Magnitude 4.8 wird geschätzt.

1590 – Neulengbach (A)
Ein schweres Erdbeben hat in Niederösterreich viele Gebäude zerstört und auch in Teilen von Bayern Schäden angerichtet.
Es wird auf Magnitude 6,1 geschätzt.

1598 – Gera (TH)
Erneut hat ein Erdbeben, das auf Magnitude 4,8 geschätzt wird, einige Schäden verursacht. Das Epizentrum lag nahe Gera.

1612 – Bielefeld (NRW)
Am 7. November des Jahres ereignete sich ein Erdbeben nahe Bielefeld. Es wird auf Magnitude 4,6 geschätzt und verursachte Gebäudeschäden in und um Bielefeld. Über Monate hinweg folgten Nachbeben.

1619 – Idstein (HE)
Ein wahrscheinlich sehr flaches Erdbeben (~M 3,6) traf den östlichen Taunus und verursachte leichte Gebäudeschäden.

1620 – Koblenz (RLP)
Ein signifikantes Erdbeben (M 4,4) im Raum Koblenz war bis ins Rhein-Main Gebiet und ins Saarland spürbar.

1640 – Düren (NRW)
In der Nähe von Düren ereignete sich ein starkes Erdbeben. Magnitude 5,5 wird geschätzt. Im gesamten südlichen Rheinland kam es zu teils schweren Gebäudeschäden, vor allem in Köln und Düren, ebenso in angrenzenden Regionen von Belgien und den Niederlanden. Das Schüttergebiet erstreckte sich bis nach Frankreich, Frankfurt am Main und zur niederländischen Nordseeküste.

1642 – Mainz (RLP)
Ein Erdbeben bei Mainz (~M 4.0) war bis nach Köln und Aachen spürbar.

1655 – Tübingen (BW)
Ein starkes Erdbeben (~M 5.1) bei Tübingen führte zu vielen Schäden an Häusern und Schlössern in umliegenden Orten. Teils sind Häuser eingestürzt. Spürbar war das Erdbeben bis Heilbronn und Freiburg. Es gab in den Wochen danach mehrere starke Nachbeben.

1670 – Innsbruck (A)
Bei Innsbruck fand ein starkes Erdbeben statt (~M 5.7), das im Inntal zu schweren Schäden führte. Auch in weiten Teilen von Süddeutschland und Norditalien war das Beben spürbar, wahrscheinlich gab es auch auf deutscher Seite der Grenze Gebäudeschäden.

1673 – Bonn (NRW)
Bei Bonn lag das Epizentrum des Erdbebens (~M 5.0), das in den umliegenden Orten zu Gebäudeschäden führte. Aus Bonn selbst werden nur geringe Schäden überliefert. Das Erdbeben war bis ins Saarland spürbar.

1681 – Mainz (RLP)
Leichte Schäden rund um Mainz durch ein moderates Erdbeben (~M 4.5) im südlichen Taunus.

1682 – Belfort (F)
Am Epizentrum in den südlichen Vogesen wurden viele Häuser zerstört. Das Erdbeben hatte geschätzt Magnitude 6.2. Auch in weiten Teilen Südwestdeutschlands wurden tausende Häuser beschädigt, ebenso in Teilen der Schweiz. Das Schüttergebiet des Bebens reichte bis nach Paris, Köln, Erfurt, Nürnberg und Norditalien.

1689 – Innsbruck (A)
Erneut kam es bei Innsbruck zu einem starken Erdbeben (~M 5.5) mit Auswirkungen bis nach Süddeutschland. Mindestens 19 Menschen in Österreich starben.

1690 – Villach (A)
Das Schüttergebiet dieses schweren Erdbebens (~M 6.6) am 4. Dezember umfasste ganz Süd- und Ostdeutschland bis nach Köln, Frankfurt a. M., Erfurt und Dresden; weiter Teile von Tschechien, den Süden von Polen; weite Teile von Ungarn, einige Balkanstaaten und Norditalien. Mindestens 20 Tote und schwere Verwüstungen hat es am Epizentrum bei Villach gegeben. Schäden gab es wahrscheinlich auch in Süddeutschland.

1690 – Aachen (NRW)
Nur zwei Wochen nach dem Erdbeben in Kärnten ereignete sich im Norden der Eifel ein moderates Erdbeben (~M 4.6). Rund um Aachen kam es dabei zu zahlreichen Gebäudeschäden. Spürbar war das Beben bis Frankfurt a. M., Gießen und Dortmund.

1691 – Saarlouis (SL)
Am 16. Februar führte ein Erdbeben (~M 4.6) bei Saarlouis zu Gebäudeschäden. Auch in Mainz und Frankfurt a. M. war es spürbar.

1692 – Lüttich (B)
Der Herd des Erdbebens (~M 6.1) lag bei Lüttich. Dort und an anderen Orten (vor allem Eupen) kam es zu schweren Schäden mit vielen eingestürzten Gebäuden.. Auch am Niederrhein, vor allem in Aachen, wurden viele Gebäude beschädigt und teilweise zerstört. Kleinere Schäden gab es noch in Köln, Trier und Mainz. Spürbar war das Erdbeben im ganz Belgien, auch im Südosten von England (London), im Nordosten von Frankreich (Paris), im Süden der Niederlande bis nach Amsterdam und im Westen Deutschlands (u.a. Frankfurt a. M., Osnabrück, Trier, Erfurt). Es folgten viele starke Nachbeben.

1701 – Vogtland (SN)
Ein intensiver und über mehrere Wochen andauernder Erdbebenschwarm erschütterte das Vogtland im Frühjahr 1701. Mehrere dieser Erdbeben werden auf über Magnitude 4 geschätzt.

1711 – Leipzig (SN)
Nahe Leipzig ereignete sich ein Erdbeben, geschätzt auf Magnitude 4,8, das zu Gebäudeschäden in Leipzig und umgebenden Orten führte.

1714 – Maastricht (NL)
Kräftiges Erdbeben (M4.5) im Süden der Niederlande, das auch in weiten Teilen von NRW wahrgenommen wurde.

1720 – Vogtland (SN)
Wieder Schwarmbeben im Vogtland – bis Magnitude 4,5.

1720 – Arbon (CH)
Auch auf deutscher Seite des Bodensees kam es durch dieses moderate Erdbeben (~M 4,6) zu leichten Gebäudeschäden. Das Schüttergebiet war begrenzt.

1728 – Offenburg (BW)
Dieses Erdbeben, auf Magnitude 5,8 geschätzt, hatte sein Epizentrum bei Offenburg am Oberrhein. Es kam zu teils schweren Gebäudeschäden in weiten Teilen des südlichen Oberrheingrabens und im Schwarzwald. Noch in Franken (v. a. Rothenburg ob der Tauber), im Rhein-Main Gebiet, sowie in Niederbayern war das Erdbeben spürbar.

1729 – Bern (CH)
Ein Erdbeben (~M 5.2) bei Bern führte auch noch in Konstanz zu leichten Gebäudeschäden.

1733 – Mainz (RLP)
Gebäudeschäden in Mainz durch ein Erdbeben (~M 4.7) mit Epizentrum im Taunus, spürbar bis nach Nürnberg, Trier und Stuttgart.

1735 – Bad Marienberg (RLP)
Historische Quellen überliefern ein Schadensbeben (~M4.4) im nördlichen Westerwald, dessen Epizentrum nach neuesten Erkenntnissen an der Bad Marienberger Störungszone gelegen hat.

1736 – Stendell (BB)
Kleines spürbares Erdbeben im Nordosten von Brandenburg.

1737 – Rastatt (BW)
Bei Rastatt wurde über mehrere Wochen hinweg ein Erdbebenschwarm registriert. Das stärkste Erdbeben am 18. Mai (M 5.0) verursachte Gebäudeschäden und Erdrutsche.

1755 – Düren (NRW)
26. Dezember
Ein erstes Erdbeben bei Düren (~M 4.8) verursachte Gebäudeschäden

27. Dezember
Kurz nach Mitternacht gab es ein weiteres Erdbeben (~M 5.1) bei Düren. Dies sorgte für viele Schäden in mehreren Städten der Umgebung. Mindestens 1 Mensch kam ums Leben.
Ein Erdbeben (M 4.1) wenige Stunden später verursachte neue Schäden in Düren.

Januar 1756 – Düren (NRW)
Im gesamten Januar neue Erdbeben in Düren, teils mit Schäden. Spürbar in weiten Teilen der Niederrheinischen Bucht.

Februar 1756 – Düren (NRW)
Das Erdbeben von Düren am 18. Februar 1756 gilt als eines der schwersten und verheerendsten in der Geschichte von Deutschland. Aktuelle Forschungen schätzen es auf Magnitude 5,7 bis 6,4.
Schwere Gebäudeschäden sind vor allem ans Aachen, Stolberg, Eschweiler, Düren, Bad Münstereifel, Zülpich und Jülich überliefert. Viele Gebäude stürzten ein oder wurden schwer beschädigt, betroffen waren auch viele historisch bedeutende Gebäude (Kirchen, Burgen, Rathäuser, Stadtmauern). Kleinere Gebäudeschäden gab es unter anderem in Köln, Düsseldorf, Wesel, Maastricht, Lüttich und Koblenz. Oberflächliche Schäden am Verputz von Häusern gab es unter anderem in Xanten, Goch, Bonn, Gießen, Frankfurt a. M., Wiesbaden, Arnsberg, Paderborn, Osnabrück, Sedan, Brüssel und Metz. Das Schüttergebiet des Bebens reichte bis nach Straßburg, Magdeburg, Amsterdam, Paris, Antwerpen und Dover.
Mehrere Menschen starben bei diesem Erdbeben, viele weitere wurden verletzt. Über Monate folgten Nachbeben.

1759 – Aachen (NRW)
Vor allem Rund um Aachen verursachte dieses Erdbeben (~M 4.8) Schäden.

1760 – Düren (NRW)
Wieder ein schweres Erdbeben am Nordrand der Eifel. Es wird auf Magnitude 5.2 geschätzt und brachte vor allem in Aachen und Düren viele Häuser zum Einsturz. Das Schüttergebiet reichte bis nach Frankreich und Ostwestfalen.

1767 – Bielefeld (NRW)
Im Januar ereigneten sich im Teutoburger Wald und im Weser-Bergland mehrere Erdbeben, die bis nach Osnabrück, Münster und Hannover spürbar waren.

1767 – Kassel (HE)
Bei Kassel und Fulda kam es infolge eines starken Erdbebens (~M 4.6) verbreitet zu Gebäudeschäden.

1769 – Donauwörth (BY)
Bei Donauwörth verursachte ein Erdbeben der geschätzten Stärke 5,1 verbreitet Gebäudeschäden. Es war in weiten Teilen von Bayern spürbar.

1770 – Alfhausen (NI)
Dieses Erdbeben galt lange als stärkstes historisches Erdbeben in Norddeutschland. Neuere Untersuchungen (Leydecker 2017) zeigen jedoch, dass ursprüngliche Intensitätsschätzungen anhand einer einzigen Quelle stark übertrieben waren. Eine deutlich niedrigere Magnitude (~M3) ist wahrscheinlich, eventuell sogar ein Einsturzereignis oder eine komplette Fehlinterpretationen (kein Erdbeben).

1770 / 1771 – Vogtland (SN)
Erdbebenschwarm bis Magnitude 4,6.

1780 – Boppard (RLP)
Starkes Erdbeben bei Koblenz und Boppard (~M 5,1) verursachte teils schwere Gebäudeschäden. Hohe Frequenz von Vor- und Nachbeben innerhalb weniger Tage.

1786 – Stettin (PL)
Kleineres Erdbeben im deutsch-polnischen Grenzgebiet.

1787 – Innsbruck (A)
Kräftiges Erdbeben in Tirol, das nur geringe Schäden verursachte, aber bis München spürbar war.

1789 – Vogtland (SN)
Erdbebenschwarm bis M 4.1

1802 – Straßburg (F)
Kräftiges Erdbeben (ca M5.1) wurde im Grenzgebiet.

1807 – Koblenz (RLP)
Erdbeben der Stärke 4,5 bei Koblenz.

1812 – Zülpich (NRW)
Bei Zülpich ereignete sich ein moderates Erdbeben, wahrscheinlich M 4,8 mit Schäden, aber es sind keine Details bekannt.

1812 – Freiburg (BW)
Moderates Erdbeben bei Freiburg (M 4,7).

1818 – Aachen (NRW)
Erdbeben (~M 4,4) bei Aachen.

1820 – Innsbruck (A)
Erdbeben (M5) im Inntal, das viele Gebäude beschädigte.

1822 – Freudenstadt (BW)
Ein Erdbeben, geschätzt Stärke 5, verursachte Schäden in der Nähe des Epizentrums im nördlichen Schwarzwald. Es war bis Stuttgart spürbar und Teil eines größeren Erdbebenschwarmes.

1823 – Emmendingen (BW)
Erdbebenschwarm bis Magnitude 4,6 am Kaiserstuhl, spürbar bis Karlsruhe und Straßburg. Dieser setzte sich bis ins Folgejahr fort.

1824 – Vogtland (SN)
Erdbebenschwarm bis Magnitude 4.2

1828 – Reutlingen (BW)
Gebäudeschäden durch ein Erdbeben der Stärke 4,8. Weitere Erdbeben im Jahr 1830.

1828 – Lüttich / Huy (B)
Zwei größere Erdbeben in Belgien (> M 5,0) im Frühjahr und im Dezember waren bis nach Westdeutschland spürbar.

1836 – Basel (CH)
Kräftiges Erdbeben bei Basel

1846 – St. Goar (RLP)
Rund um St. Goar wurden bei einem starken Erdbeben im Sommer viele Gebäude und Kirchen beschädigt. Es wird auf Magnitude 5,2 geschätzt. Das Erdbeben war bis ins Münsterland und bis nach Frankreich spürbar.

1847 – Coburg (TH)
Ein moderates Erdbeben mit Epizentrum im Thüringer Wald war vor allem in Coburg deutlich spürbar, möglicherweise mit Gebäudeschäden.

1855 – Schweiz (Wallis)
Eines der stärksten Erdbeben in der Geschichte ereignete sich im Kanton Wallis im Süden des Landes. Die Magnitude wird auf bis zu 6,4 geschätzt. Fast im gesamten Land erreichten die Erschütterungen Intensität VI und mehr. Selbst an der Deutschen Grenze kam es noch zu Gebäudeschäden. Am Epizentrum wurden viele Häuser zerstört und Erdrutsche ausgelöst. 1 Kind starb, viele weitere Menschen wurden verletzt. Spürbar war das Erdbeben bis ins Rhein-Main-Gebiet und weit nach Frankreich hinein.

1858 – Mainz (RLP)
Geschätzt auf Magnitude 4.1 war dieses Erdbeben deutlich in Mainz spürbar und hat wahrscheinlich zu Gebäudeschäden geführt.

1869 – Koblenz (RLP)
Ein starkes Erdbeben im Neuwieder Becken, geschätzt auf etwa Magnitude 5, war auch deutlich im Rheinland, am Oberrhein und in Teilen von Belgien spürbar. Es führte zu Gebäudeschäden.

1869 – Groß-Gerau (HE)
Ein heftiger Erdbebenschwarm mit mehreren Erdbeben nahe Magnitude 5 hat in den letzten Wochen des Jahres den nördlichen Oberrhein erschüttert. Die Epizentren lagen in Groß-Gerau bei Darmstadt. Bei den größten der mehr als 2000 Erdbeben, die teilweise bis nach Köln spürbar waren, entstanden teils schwere Gebäudeschäden.
Kleinere Erdbeben setzten sich bis ins Jahr 1871 fort.

1871 – Worms (RLP/HE)
Mit mehreren moderaten Erdbeben begann bei Worms in Februar ein weiterer Erdbebenschwarm. Dieser löste auch neue größere Erdbeben bei Darmstadt aus. Diese verursachten leichte Gebäudeschäden. Im Odenwald folgten für mehrere Monate leichtere Erdbeben.

1872 – Gera (TH)
Das wahrscheinlich stärkste ostdeutsche Erdbeben in der Geschichte hatte sein Epizentrum in der Nähe von Gera. Geschätzt wird es auf Magnitude 5.3 bis 5.7. Es richtete verbreitet schwere Gebäudeschäden an, einige Häuser stürzten ein, in Burgen und Brücken bildeten sich meterlange Risse. Einige Menschen seien ums Leben gekommen.
Die Erschütterungen waren bis nach Hannover, Berlin, Prag, München und Stuttgart spürbar.

1873 – Aachen (NRW)
Ein signifikantes Erdbeben (~M 4.5) im Raum Aachen verursachte teils schwere Gebäudeschäden. Das Epizentrum lag bei Herzogenrath.

1877 – Aachen (NRW)
Ein weiteres Erdbeben im Raum Aachen (M 4.6) verursachte ebenfalls leichte Gebäudeschäden

1878 – Tollhausen (NRW)
Eines der stärksten westdeutschen Beben seit Jahrzehnten traf den Ort Tollhausen bei Köln. Die Magnitude wird auf 5.5 geschätzt. Es kam an vielen Orten im Rheinland, auch in Köln, zu Gebäudeschäden. Ein Mensch starb. Das Erdbeben war in weiten Teilen von Westdeutschland, Belgien, den Niederlanden und im Nordosten von Frankreich spürbar.

1881 – Lüttich (B)
Erdbeben (M 4.8) nahe Lüttich, Belgien. Deutlich spürbar in weiten Teilen von NRW.

1883 – Stettin (PL)
Kleines Erdbeben nahe Stettin.

1888 – Wismar (MV)
Leichtes Erdbeben (M2.7) vor der Küste der Insel Poel.

1892 – Boppard (RLP)
Eines der stärksten Erdbeben dieser Region ereignete sich am 9. August des Jahres 1892. Geschätzt wird es auf Magnitude 5.1 (höchstens M 5.6) und das Epizentrum lag vermutlich nahe der Stadt Boppard

1896 – Titisee (BW)
Am 22. Januar Erdbebenschwarm bei Titisee / Neustadt. Das Hauptbeben, M 4.7, war in weiten Teilen von Baden-Württemberg intensiv spürbar. Rund um Titisee wurden viele Gebäude beschädigt.

1896 – Vogtland (SN)
Über das ganze Jahr verteilt leichte bis moderate Erdbeben im Vogtland, die vor allem im Raum Plauen verspürt wurden.

In den folgenden 20 Jahren immer wieder teils intensive Erdbebenschwärme, vor allem in den Jahren 1898, 1900, 1903 und 1908, teils mit hunderten spürbaren Beben innerhalb weniger Tage. Einige Erdbeben wurden auch in anderen Teilen von Sachsen und Bayern lokalisiert.

1896 – Marienberg (SN)
Im Herbst dutzende spürbare Erdbeben an der Deutsch-Tschechischen Grenze. Die Epizentren werden zwischen Deutschneudorf und Marienberg vermutet.

1899 – Recklinghausen (NRW)
Vier Bergleute sterben bei einem Gebirgsschlag

1903 – Karlsruhe (BW)
Ein moderates Erdbeben zwischen Mannheim und Karlsruhe, etwa M 4.2, verursachte verbreitet Gebäudeschäden rund um den Ort Kandel.

1904 – Oslo (NO)
Das große Oslofjord-Erdbeben (M5.4) nahe der norwegischen Hauptstadt war auch in Teilen von Mecklemburg-Vorpommern (Rügen, Usedom) spürbar.

1906 – Fehmarn (SH)
Auf Fehmarn wurde ein leichtes Erdbeben verspürt. Ein Jahr später erneut ein Erdbeben.

1907 – Swinemünde (PL)
Kleines Erdbeben auf Usedom.

1911 – Simmerath (NRW)
Ende Mai mehrere moderate Erdbeben nahe Simmerath

1911 – Albstadt (BW)
Es war das schwerste Erdbeben in Deutschland im 20. Jahrhundert, mit Magnitude 6.1 das wohl stärkste Erdbeben in Süddeutschland in historischer Zeit. Betroffen war am 16. November die Region um die Stadt Ebingen. In weiten Teilen von Baden-Württemberg kam es zu Gebäudeschäden, insgesamt waren viele Tausend Gebäude betroffen. Tote gab es keine, aber dutzende Menschen wurden verletzt. Spürbar war das Erdbeben in weiten Teilen von Deutschland und Mitteleuropa spürbar.

Ein starkes Nachbeben wurde im Jahr 1913 verzeichnet

1914 / 1915 – Ingolstadt (BY)
Bei Ingolstadt ereignete sich in den beiden Jahren ein intensiver Erdbebenschwarm. Mehrere Erdbeben bis M 4.8 wurden registriert. Die stärksten waren in weiten Teilen von Bayern spürbar. Kleinere Erdbeben reichten bis ins Jahr 1918.

1917 – Konstanz (BW)
Kräftiges Erdbeben am westlichen Bodensee (~M 4,7)

1917 – Garmisch-Partenkirchen (BY)
Am 30. Dezember Erdbeben (M4,5) bei Garmisch-Partenkirchen

1918 – Maastricht (NL)
Moderates Erdbeben in Maastricht (NL), etwa Magnitude 4.4.

1920 – Cottbus (BB)
Sehr seltenes Erdbeben (M3.2) nahe Cottbus.

1924 – Heringsdorf (MV)
Spürbares Erdbeben im deutschen Teil von Usedom.

1926 – Niederrhein (NRW)
Im Januar zwei Erdbeben (4,4 – 4,8) bei Zülpich, spürbar in weiten Teilen vom Rheinland.

1929 – Hamburg
Ausgelöst durch einstürzende Dolinen – Das wohl stärkste Erdbeben auf dem Hamburger Stadtgebiet. Es führte zu Gebäudeschäden.

1925 – 1930 – Vogtland (SN)
Über Jahre hinweg immer wieder Schwarmbeben, die Teile von Sachsen, Bayern und Thüringen erschütterten. Beben bis Stärke 4.2.

1930 – Innsbruck (A)
Im Oktober starkes Beben im Norden von Tirol. Magnitude 5.3 wurde erreicht, es gab schwere Schäden. In weiten Teilen Süddeutschlands wurde das Beben wahrgenommen.

1931 – Nordsee
Teile von Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bremen spürten die Auswirkungen des Doggerbank-Erdbeben (M6.1) vor der englischen Küste. Vom folgenden kleinen Tsunami war Deutschland nicht betroffen.

1932 – Uden (NL)
Das bis dahin stärkste Erdbeben in der Geschichte der Niederlande, Magnitude 5.0, traf die Region Uden und verursachte schwere Schäden. Spürbar bis Göttingen im Osten und London im Westen.

1933 – Rastatt (BW)
Viele Gebäude in Rastatt wurden nach durch ein Erdbeben der Stärke 4,7 beschädigt, einige sind teilweise eingestürzt. Bis nach Karlsruhe war das Beben spürbar, es gab viele Nachbeben.
Es gilt als Auftakt einer Jahre andauernden Phase erhöhter Erdbebenaktivität im Süden von Baden-Württemberg. Zudem ist es das erste deutsche Erdbeben, dessen Bruchvorgang mit Auswertung seismischer Wellen ermittelt wurde.

1935 – Bad Saulgau (BW)
27. Juni: Mit Magnitude 5.3 bis 5.8 war dieses eines der stärksten Erdbeben Südwestdeutschlands. Das Epizentrum lag nahe der Stadt Bad Saulgau. Dort traten die schwersten Schäden auf. Tausende Gebäude waren betroffen, einige wurden zerstört. Menschen wurden nicht verletzt. Über Jahre folgten Nachbeben.

1935 – Pforzheim (BW)
30. Dezember: Rund um den nördlichen Schwarzwald, wo das Epizentrum lag, wurden verbreitet leichte Schäden registriert. Das Beben war spürbar in ganz SW Deutschland. Vieles deutet auf ein ungewöhnlich tiefes Erdbeben (~ 35 km) hin.

1938 – Belgien
Am 11. Juni Starkes Erdbeben im Westen von Flandern, Magnitude 5.6 wurde gemessen. Tausende Gebäude wurden beschädigt, zwei Menschen kamen in Belgien ums Leben. Auch in Westdeutschland war das Beben deutlich spürbar, ebenso in großen Teilen der Niederlande, Nordostfrankreichs und Südenglands,

1940 – Teutschenthal (ST)
Gebirgsschlag in der Grube Teutschenthal, 42 Bergleute starben. Die Erschütterungen erreichten Magnitude 4.2.

1942-1945 – Albstadt (BW)
Dutzende Starke Erdbeben bei Albstadt, teils über Magnitude 4.5. Die zwei stärksten mit Magnitude 5.1 und 5.6 am 2. und 28. Mai des Jahres 1943 verursachten schwere Schäden. Viele tausend Gebäude wurden beschädigt. Auch Reutlingen war betroffen.
Einzelne moderate Erdbeben in den folgenden Jahren

1946 – Schweiz
Mindestens vier Menschen starben durch ein Erdbeben der Stärke 6.0 im Kanton Wallis. Das Erdbeben war in der ganzen Schweiz spürbar, mehr als 3000 Gebäude wurden beschädigt. Auch im gesamten Südwesten Deutschlands war das Erdbeben spürbar.

1950 – Euskirchen (NRW)
Starkes Erdbeben (M4.7) bei Euskirchen. Die Erschütterungen waren in ganz Westdeutschland spürbar. Einige Schäden wurden in Euskirchen, Mechernich und Krefeld verursacht. Verletzt wurde niemand. In den Monaten zuvor wurden bereits einige kleinere Erdbeben (bis M4.2) registriert.

1951 – Euskirchen (NRW)
Ein noch stärkeres Erdbeben in Euskirchen (M5.1). Die Schäden waren erheblich. Einige Gebäude stürzten teilweise ein. Mauern und Schornsteine brachen verbreitet zusammen, in anderen Häusern bildeten sich Risse. Mehrere Personen wurden verletzt. Das Erdbeben war bis in den Osten von Deutschlands spürbar. Mehrere Nachbeben folgten.

1951 – Aschersleben (ST)
Starker Gebirgsschlag, der zahlreiche Gebäude beschädigte. Ursache war das Eindringen von Wasser. Die Erschütterungen waren bis Halle an der Saale spürbar.

1952 – Worms (HE, RLP)
Kräftiges Erdbeben bei Worms (Grenzregion Rheinland-Pfalz / Hessen). Magnitude 4.7 wurde erreicht

1953 – Widdershausen (HE)
Gebirgsschlag der Stärke 5.3: Viele Gebäude im Ort wurden teils schwer beschädigt. An einigen Stellen gab es große Bodenrisse und -senkungen. Mehrere Menschen, die sich zur Zeit im eingestürzten Bergwerk aufhielten, wurden verletzt.

1955 – Balingen (BW)
Im Juni und Juli kam es zu mehreren moderaten Erdbeben, die vor allem rund um Balingen deutlich verspürt wurden.

1965 – Neustadt (BW)
Kräftiges Erdbeben im Schwarzwald, das Magnitude 4.8 erreichte.

1965 – Ahlen (NRW)
Gebirgsschlag der Stärke 3.2, dem 3 Bergleute zum Opfer fielen.

1967 – Peißenberg (BY)
Beim Fluten eines alten Bergwerks kam es zu einer heftigen Erdbebenserie. Einige Ereignisse wurden stark verspürt. Die Bebenserie hielt bis ins Jahr 1972 an.

1969 – Tailfingen (BW)
Kräftiges Erdbeben (M4.8) auf der Schwäbischen Alb, dem viele spürbare Nachbeben folgten. Auch im Folgejahr kam es zu weiteren, teils moderaten Erdbeben auf der Schwäbischen Alb.

1974 – Hamm (NRW)
Letzter tödlicher Gebirgsschlag (M3.4) im Ruhrgebiet. 13 Bergleute starben.

1974 – Hechingen (BW)
Stark spürbares Erdbeben (M4.2) auf der Schwäbischen Alb

1975 – Sünna (TH)
Heftiger Gebirgsschlag im Kalirevier Werratal. Mit Magnitude 5.2 war es einer der stärksten registrierten. Die Erschütterungen waren im Süden der DDR und im Zentrum der BRD deutlich spürbar. Auf beiden Seiten der Grenze gab es Schäden.

1976 – Villingen-Schwenningen
Moderates Erdbeben (M4) im südlichen Schwarzwald.

1976 – Reutte / Tirol (A)
Am 25. März: Nahe der deutschen Grenze ein moderates Erdbeben, Stärke 4.2, das auch in den Bayrischen Alpen und im Allgäu deutlich verspürt wurde.

1976 – Bodensee (BW / CH)
Rund um den Bodensee wurden im März zwei moderate Erdbeben der Stärke 4.3 deutlich verspürt. Das Epizentrum lag im See.

1977 – Soltau (NI)
Ungewöhnlich starkes Erdbeben (M4.0) in der Lüneburger Heide. Die Entstehung des Erdbebens wird mit der dortigen Erdgasförderung in Verbindung gebracht.

1977 – Hünstetten (HE)
Moderates Erdbeben mit Magnitude 3.8 im Taunus. Da es sehr flach war, wurde es kräftig verspürt.

1978 – Albstadt (BW)
Stärkstes Erdbeben in Baden-Württemberg seit 1911. Mit Magnitude 5.7 gehörte dieses Beben am 3. September zu den größten (und auch folgenreichsten) der Region. In Albstadt und umliegenden Städten wurden tausende Gebäude teils schwer beschädigt. Der Sachschaden wird auf knapp 300 Millionen DM beziffert. Etwa 25 Menschen wurden durch herabstürzende Trümmer verletzt. Bis heute ist es das letzte schwere Erdbeben auf der Schwäbischen Alb.

1981 – Hiddensee (MV)
Leichtes Erdbeben (M2.4) nördlich von Hiddensee.

1981 – Kiel (SH)
Einziges instrumentell ermitteltes Erdbeben in Schleswig-Holstein (M2.2).

1982 – Günzburg (BY)
Im Donautal an der Grenze von Bayern zu Baden-Württemberg moderates Erdbeben (M4.2)

1982 – Bad Marienberg (RLP)
Erdbebenserie (bis M4.2) im Westerwald. Das stärkste Erdbeben am 28. Juni war stark zu spüren.

1983 – Lüttich (B)
Kräftiges Erdbeben in der belgischen Stadt Lüttich (M4.9), das aufgrund der geringen Herdtiefe zu schweren Schäden geführt hat. Eine Person kam ums Leben, weitere wurden verletzt.

1992 – Roermond (NL)
Das stärkste Erdbeben in Westdeutschland in jüngerer Zeit trat am frühen Morgen des 13. Aprils auf. Sein Epizentrum lag nahe der niederländischen Stadt Roermond, nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Mit Magnitude 5.9 war es ähnlich stark wie das Dürener Erdbeben einige Jahrhunderte zuvor. Die Schäden waren immens, besonders rund um Heinsberg. Tausende Gebäude wurden teils schwer beschädigt. Es gab dutzende Verletzte durch herabstürzende Trümmer. In Bonn starb eine Person an den Folgen eines Herzinfarktes. Nachbeben folgten über viele Monate. Selbst in London und Norditalien konnte das Roermond-Erdbeben noch verspürt werden.