Obwohl Erdbeben eines der häufigsten Naturphänomene darstellen, werden sie von vielen Menschen als das gefährlichste und gruseligste wahrgenommen. Wegen ihrer Unberechenbarkeit, ihren potenziell katastrophalen Auswirkungen und ihrem Einfluss auf die Geschichte vieler Kulturen, werden Erdbeben häufig vor allem mit zerstörten Gebäuden und lebensgefährlichen Situationen in Verbindung gebracht.
Zahlreiche Datenbanken haben sich mit diesen Auswirkungen beschäftigt und historische Erdbeben entsprechend katalogisiert, was einen detaillierten Überblick über Schäden vergangener Erdbeben erlaubt. Allerdings umfassen die meisten Datenbanken lediglich die größten und zerstörerischsten Erdbeben. Entsprechend ist weniger über die Auswirkungen kleinerer Beben der Vergangenheit bekannt.

Im Jahr 2013 wurde die „Earthquake Impact Database“ (EID) mit dem Ziel eingeführt, einen möglichst vollständigen Katalog aller Schadensbeben zu erstellen. Jede Art von Schäden an menschlichen Konstruktionen werden als Bebenschäden in dieser Datenbank aufgeführt, anders als bei anderen Datenbanken, wo meist eine bestimmte Schadensmenge als Mindestkriterium gilt. Entsprechend können so selbst kleine Erdbeben mit nur wenigen Schäden, zum Beispiel rissigen Wänden oder zerstörten Schornsteinen, aufgeführt werden. Insgesamt waren es von 2013 bis 2019 2200 Erdbeben, die diesen Kriterien entsprachen und ihren Weg in die Datenbank gefunden haben.

Die „Earthquake Impact Database“ ist ein Projekt des deutschen Thinktanks „Risklayer“ und der angehörigen Webprojekte „Erdbebennews“, „CATnews“ und „Earthquake Report“. Für die Zukunft sind weitere Projekte geplant, in welche die EID Einzug finden soll. Dennoch ist es ein wichtiges Ziel, die EID als öffentliches Projekt zu führen und alle Daten offen zugänglich zu machen. Zu diesem sind die Datenbanken nach Jahren sortiert als Google Tabellen online verfügbar.

Wie im Jahr 2019 gab es auch 2020 keine große Erdbebenkatastrophe. Die höchsten Schäden gingen meist auf vergleichsweise schwache Erdbeben unter Magnitude 7 zurück. Die geringe Anzahl schwerer Erdbeben sowie ihr überwiegendes Auftreten in dünn besiedelten Regionen trugen wesentlich dazu bei. Zudem ereigneten sich relativ viele Beben um Magnitude 6 in dicht besiedelten Gebieten, teils mit wenig erdbebenresistenter Bauweise. Vor allem der Nahe Osten sowie der Mittelmeerraum waren betroffen. Insgesamt war die Zahl der Schadensbeben jedoch etwas geringer als im Vorjahr: 286 Einträge weist die EID 2020 auf. Diese 286 Erdbeben betrafen insgesamt 59 Länder und verursachten 2018 Todesopfer und 3602 Verletzte. Mehr als 200.000 Gebäude wurden beschädigt und über 177.000 Menschen haben ihre Häuser verloren.

Den vollständigen Text mit allen Grafiken und Auswertungen gibt es hier auf risklayer-explorer.com