Startseite » Deutschland » Leichtes Erdbeben (M2.3) in Geilenkirchen

ShakeMap (Berechnete Intensität des Erdbebens in Geilenkirchen):


Epizentrum, ShakeMap und historische Erdbeben der Region auf interaktiver Karte anzeigen

Betroffene Menschen

Das Erdbeben der Stärke 2.3 ereignete sich am 24. October, 03:15 Mitteleuropäischer Zeit in Geilenkirchen, Nordrhein-Westfalen. Erdbebennews berechnet für dieses Erdbeben eine Maximalintensität von 2.4. Bis zu 107k Menschen (im Kartenausschnitt) haben dieses Erdbeben gespürt. Davon leben 107k Menschen in Regionen mit leichten oder mäßig starken Erschütterungen, wo keine nennenswerten Schäden zu erwarten sind. 0 Menschen leben dort, wo Schäden an Gebäuden auftreten können, davon 0 in Gebieten mit möglichen schweren Schäden und Zerstörungen.

Intensität 2
Betroffene Menschen 107k
Intensitätsstufe Betroffene Menschen Auswirkungen
2 – 5.5 107k Spürbares Beben
5.5 – 6.5 0 Leichte Schäden
6.5 – 8 0 Mäßige Schäden
8 – 10 0 Schwere Schäden

Was ist passiert?

Das Epizentrum lag nach Angaben der Erdbebenstation Bensberg im Norden von Geilenkirchen. Dabei lag die Herdtiefe bei rund 13 Kilometern. Nach unseren Berechnungen dürfte das Erdbeben rund um das Epizentrum von einzelnen Personen schwach verspürt worden sein. Ebenso in Nachbarorten wie Linnich, Heinberg und Baesweiler. Da die Intensität aber ziemlich gering war, sollten nur wenige Menschen davon aufgewacht sein. Wahrnehmungsmeldungen zu diesem Erdbeben haben wir bisher nicht erhalten.

Zeugenmeldungen

Linnich – Welz: 24.Oktober ca. 3 Uhr Bin durch ein Dröhnen wach geworden. (Intensität II)

Hückelhoven – Doveren: Ich bin gegen 03.00 Uhr aufgestanden, konnte nicht schlafen. Habe mir einen Tee gemacht und hab mich aufm Sofa gesetzt. Gegen ca. 03.16 Uhr habe ich Dröhnen gehört und das Haus (2.Etage) hat angefangen ein wenig zu wackeln. Fühlte sich so an wenn man zum Beispiel auf einer Landstraße Auto fährt, es windig ist und ein LKW vom Gegenverkehr an einem vorbeifährt und das Auto dann wackelt. Es war aber echt kurz. So dass ich es nicht ganz realisieren konnte was passiert. (Intensität II)

Geologischer Hintergrund

Mit Magnitude 2.3 war es nach den Erdbeben in Monschau am 16. September (M2.8) und bei Mönchengladbach am 16. April (M2.7) das drittstärkste in NRW in diesem Jahr. Aufgrund der Uhrzeit (3:15 Uhr) wurde das Erdbeben nur von wenigen Menschen verspürt. Die spürbaren Wirkungen des Bebens waren sehr schwach und meist nicht stark genug, um Schlafende aufzuwecken. Wache Personen haben dieses Erdbeben jedoch wegen der ruhigen nächtlichen Umgebung eher wahrgenommen, meist als dumpfes Grollen oder sehr schwache Erschütterungen im Bett.

Diese Wirkungen reichten relativ weit bis nach Heinsberg, Linnich und an die niederländische Grenze – weiter als ursprünglich von uns berechnet, daher haben wir die ShakeMap aktualisiert.

Zu Schäden kam es bei einem solchen Erdbeben natürlich nicht. Auch Nachbeben wurden nicht registriert. Solche könnten in den kommenden Tagen noch folgen, dürften aber wahrscheinlich nicht für Menschen spürbar sein.

Der Ursprung des Erdbebens ist wahrscheinlich die Feldbiss-Störung, die südwestlich von Geilenkirchen verläuft und Teil des Störungssystems im Niederrheingraben ist. Der Feldbiss ist einer der größten tektonischen Brüche am Niederrhein und nachweislich auch Ausgangspunkt mehrerer schwerer Erdbeben über Magnitude 6 in vorhistorischer Zeit.

Der Niederrheingraben ist eine Dehnungszone der Erdkruste. Zum einen durch den Druck der Alpenauffaltung, zum anderen durch die Hebung der Erdkruste im Bereich des Eifel-Vulkanfelds wird die Kruste hier in Nordost-Südwest-Richtung auseinander gedrückt. Dies geschieht sehr langsam mit einer Geschwindigkeit von deutlich unter einem Millimeter pro Jahr. Dies reicht aber, um gelegentlich kleinere und alle paar Jahrzehnte auch größere Erdbeben auszulösen. Das letzte größere Erdbeben in der Region war das Alsdorf-Erdbeben 2002 mit Magnitude 4.9.

Betroffene Städte, Orte

Stadt Land Intensität (EMS-98) Bewohner Entfernung Epizentrum (km) Beschreibung
Geilenkirchen DE 2.2 28300 4.0 kaum spürbar
Baesweiler DE 2.0 27800 9.4 kaum spürbar
Linnich DE 2.0 13800 7.9 kaum spürbar
Heinsberg DE 2.0 41500 9.0 kaum spürbar
Übach-Palenberg DE 2.0 25500 8.6 kaum spürbar
Hückelhoven DE 1.9 39800 8.5 nicht spürbar
Gangelt DE 1.9 11500 11.3 nicht spürbar
Erkelenz DE 1.9 44600 14.7 nicht spürbar
Alsdorf DE 1.8 46300 12.8 nicht spürbar
Waldfeucht DE 1.8 9300 14.5 nicht spürbar

Aktuelle Erdbebenaktivität nahe Geilenkirchen:

Wegen fehlender Daten kann die aktuelle Erdbebenaktivität nicht mit der langfristigen Entwicklung verglichen werden.

Zusammenfassung der Erdbebendaten:

Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?

FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?

Erdbebenmessung im Wohnzimmer: Professionelle Seismometer für Experten und Laien (Gesponsert)

Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:

Uhrzeit / Time (CET): 24. October, 03:15

Magnitude: 2.3

Tiefe: 13.4 km

Spürbar / Felt: ja

Schäden erwartet / Damage expected: --

Opfer erwartet / Casualties expected: --

Ursprung / Origin: tektonisch

Tsunami: --

Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys

See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database

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    Erdbebendaten: BNS

    Statistik:

    Seit 1960 gab es in der Region etwa 228 Erdbeben, die stärker waren als Magnitude 1.9 (einschließlich induzierter Erdbeben). Durchschnittlich gibt es rund um Geilenkirchen (Heinsberg) 3.69 Erdbeben der Stärke 1.9 oder höher pro Jahr. Damit ist die Erdbebenaktivität in der Region normalerweise gering und Beben der Stärke 2.3 haben eine durchschnittliche Wiederkehrperiode von etwa 6.5 Monaten (195 Tagen).

    Übersicht der stärksten Erdbeben im Kartenausschnitt

    Datum Magnitude Tiefe (km)
    5.5.2022 5.6 8
    13.4.1992 5.5 20
    12.2.2021 5.4 7
    9.2.2021 4.9 6
    22.7.2002 4.8 13
    6.11.1977 4.1 5
    23.6.2001 3.7 18
    17.10.1988 3.7 22
    16.1.1989 3.6 7
    22.5.1982 3.5 10

    *Daten: USGS-Katalog (seit 1960)
    Hinweis: Der Erdbebenkatalog enthält neben natürlichen auch induzierten Erdbeben. Dazu zählen zum Teil auch Sprengungen und Explosionen. Somit sind einzelne „falsche“ Erdbeben in der Darstellung möglich. Auch die Magnitudenangabe einzelner Erdbeben kann aufgrund von Katalogunterschieden variieren.

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