Die idyllische Eifel im Norden von Rheinland-Pfalz hat eine explosive Geschichte: Dutzende Vulkankegel und -krater stechen in der sanften Hügellandschaft hervor, allesamt Hinterlassenschaften teils explosiver Eruptionen. Das bekannteste und größte vulkanische Zentrum der Eifel ist der Laacher See, etwa 20 Kilometer nordwestlich von Koblenz. Dieser entstand bei einem der größten Vulkanausbrüche Europas in den letzten 20.000 Jahren und ist daher in regelmäßigen Abständen Motivator für Boulevardjournalisten und Pseudo-Wissenschaftscreator, sich durch reißerische Überschriften ein wenig Reichweite zu verdienen. Dabei kam es im Laufe der letzten Jahre häufig zu Falschdarstellungen und schlicht erfundenen Meldungen über den Laacher See, den Eifelvulkanismus generell und die reale Gefahr, die von diesem Vulkanfeld ausgeht. Im folgenden Faktencheck durchleuchten wir die gängisten (Falsch-)Behauptungen und zeigen, was die ruhigen Eifelseen wirklich verbergen.

 

Behauptung: Ein Vulkanausbruch am Laacher See ist überfällig

Zum Erklären von Vulkanismus (und auch Erdbeben) wird oft ein stark vereinfachendes Modell verwendet. Demnach gibt es eine Magmakammer (bei Erdbeben: Eine aktive Störung), in die im Laufe der Zeit mit weitestgehend konstanter Geschwindigkeit neues Magma aus der Tiefe der Erde nachströmt (bei Erdbeben: Sich durch tektonische Bewegungen Druck aufbaut). Irgendwann ist der Druck in der Magmakammer (bei Erdbeben: Auf die Störung) so groß, dass sich das Magma einen Weg nach oben suchen muss und damit zu einem Vulkanausbruch (bei Erdbeben: Zum Bruch der Störung und damit zu einem Erdbeben) führt. Dies ist ein ideales Szenario, was sowohl Vorhersage von Vulkanausbrüchen als auch Erdbeben ermöglichen würde. Die Realität ist nicht so einfach. Im Falle der Eifel sogar ziemlich kompliziert.

Datierungen früherer Ausbrüche in der Eifel zeigen nämlich, dass Vulkanausbrüche in unregelmäßigen Abständen und meist geclustert auftreten, also dass innerhalb kurzer Zeit viele Ausbrüche stattfinden und dann für längere Zeit garkeine. Die Abstände zwischen diesen Clustern sind unregelmäßig und liegen teils mehr als 200.000 Jahre auseinander. Innerhalb einzelner Cluster kann der Abstand zwischen einzelnen Ausbrüchen nur wenige Jahre betragen. Genaue Zahlen sind aufgrund der Unsicherheit geologischer Datierungsmethoden nicht ermittelbar. In der Westeifel gab es in den letzten 700.000 Jahren mindestens 240 Vulkanausbrüche, also im Durchschnitt ein Ausbruch alle 3000 Jahre, 50 weitere in der Osteifel, wo sich auch der Laacher See befindet. Die meisten dieser Vulkanausbrüche fanden innerhalb solcher Cluster statt. Die beiden jünsten Eruptionen, der Laacher See vor 12.900 Jahren und das Ulmener Maar vor 11.000 Jahren, stellen Ausnahmen dar.

Die Historie beider Vulkanfelder in Ost- und Westeifel zeigt folgende Grafik. Rote Balken stellen dabei jeweils einzelne Eruptionscluster dar. Hellrote Bereiche sind Unsicherheiten mit nachgewiesener Vulkantätigkeit.

 

Quellen:

Förster, M. W.; Sirocko, F. (2015). Volcanic activity in the Eifel during the last 500,000years: The ELSA-Tephra-Stack. Global and Planetary Change, Glob. Planet. Change , https://doi.org/10.1016/j.gloplacha.2015.07.012
Paulick, H., Ewen, C., Blanchard, H., & Zöller, L. (2009). The Middle-Pleistocene (~ 300 ka) Rodderberg maar-scoria cone volcanic complex (Bonn, Germany): eruptive history, geochemistry, and thermoluminescence dating. International Journal of Earth Sciences, 98, 1879-1899. https://doi.org/10.1007/s00531-008-0341-0

Rout, S.S., Wörner, G. (2020). Constraints on the pre-eruptive magmatic history of the Quaternary Laacher See volcano (Germany). Contrib Mineral Petrol 175, 73. https://doi.org/10.1007/s00410-020-01710-3
Sundermeyer, C., Gätjen, J., Weimann, L., & Wörner, G. (2020). Timescales from magma mixing to eruption in alkaline volcanism in the Eifel volcanic fields, western Germany. Contributions to Mineralogy and Petrology175, 1-23. https://doi.org/10.1007/s00410-020-01715-y

 

Behauptung: Ein Vulkanausbruch in der Eifel kommt ohne Vorwarnung

Wann und wie ein Vulkan ausbricht und welcher Mechanismus im Erdinneren den Zeitpunkt bestimmt, ist noch nicht restlos geklärt. Man kennt viele Faktoren, die beeinflussen, ob und wann Magma innerhalb der Erdkruste zu einem Vulkanausbruch führt. Dabei sind viele Szenarien möglich. Manchmal sammelt es sich in einer Kammer, bis vereinfacht gesagt der Druck zu groß wird, manchmal steigt es direkt und schnell bis an die Oberfläche (Vulkanausbruch) und in etwa neun von zehn Fällen bleibt es einfach in der Erdkruste stecken und erkaltet dort. Im Falle des Laacher Sees war es wohl so, dass in einer Kammer über mehr als 20.000 Jahre immer wieder neues Magma eingedrungen ist, die Kammer die meiste Zeit aber zu kalt und das Gestein zu zähflüssig war, um einen Vulkanausbruch zu ermöglichen. Erst rund ein Jahr vor dem großen Ausbruch ist etwas in der Magmakammer passiert, was das Magma schlagartig verflüssigt und damit einen großen Vulkanausbruch ermöglicht hat. Was genau, ist noch Gegenstand der Forschung. Jedenfalls wäre die Vorwarnzeit bei einem großen Vulkanausbruch sehr lang und ein solcher würde sich durch starke Bodenhebungen, Erdbebenaktivität und zunehmendem Gasausstoß bemerkbar machen.

Richtig ist, dass im Vorfeld einiger kleinerer Vulkanausbrüche in der Eifel die Magmaansammlung nur wenige Stunden bis Tage dauerte. Dies bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass es keine Vorwarnzeichen gibt. Denn schon auf dem Weg in die Magmakammer würde sich Gesteinsschmelze durch kleinere Erdbeben bemerkbar machen. Bei einer Ansammlung in einer Kammer kämen stärkere Erdbebenschwärme und auch Bodenhebungen hinzu. Durch genaue Überwachung der Eifel wären solche Warnzeichen frühzeitig identifizierbar. Jedoch ist weitere Forschungsarbeit notwendig, um die genauen Prozesse im Vorfeld einer Eruption zu verstehen, um sie bei zukünftiger Aktivität erkennen zu können.

Quellen:

Rout, S.S., Wörner, G. (2020). Constraints on the pre-eruptive magmatic history of the Quaternary Laacher See volcano (Germany). Contrib Mineral Petrol 175, 73. https://doi.org/10.1007/s00410-020-01710-3
Shaw, C. S. (2004). The temporal evolution of three magmatic systems in the West Eifel volcanic field, Germany. Journal of Volcanology and Geothermal Research131(3-4), 213-240. https://doi.org/10.1016/S0377-0273(03)00363-9

Behauptung: Der Laacher See ist ein Supervulkan

Völlig aus dem Nichts hat zu Beginn des Jahres 2012 – Richtig, das Jahr, in dem laut Interpretationen des Maya-Kalenders die Welt untergehen sollte – der britische Boulevardjournalismus einen Supervulkan vor den Toren Londons „entdeckt“, nämlich den Laacher See. Der Beginn einer Reihe von apokalyptischen Erzählungen, die den BILD-Zeitungen der Insel zum Ende der Welt nochmal schöne Einnahmen bescheren sollte. Zwar blieb das Ende der Menschheit aus. Doch die Verbindung Laacher See und Supervulkan blieb in den Köpfen vieler Menschen hängen. Vor allem deutschsprachige Boulevardmagazine und YouTube-Kanäle griffen in den Folgejahren und auch aktuell noch auf die Behauptung zurück, ein Ausbruch des Laacher Sees würde global katastrophale Auswirkungen haben, somit eben ein Supervulkan sein.

Nach der Definition des United States Geological Survey (USGS) handet es sich bei einem Supervulkan um einen Vulkan, der in seiner Geschichte mindestens einmal (!) einen Ausbruch hatte, bei dem mehr als 1000 Kubikkilometer Asche, Gestein und Lava ausgestoßen wurde. Dies entspricht einem Vulkanexplosivitätsindex, VEI, von 8, wobei jeder Wert auf dem VEI dem Zehnfachen des ausgestoßenen Materials entspricht. VEI 5 entspräche somit einem Volumen von einem Kubikkilometer, VEI 6 10 Kubikkilometer, usw. Und genau in dieser Größenordnung ist auch der Laacher See einzuordnen. Sein Ausbruch vor rund 13.000 Jahren stieß „nur“ sechs Kubikkilometer Material aus und erreichte damit VEI 5. Das ist noch immer das fünffache des Ausbruchs des Mt. St. Helens 1980, aber 160 mal schwächer als ein definitionsgemäßer Supervulkan. Harmlos war der Ausbruch keineswegs: Neben katastrophalen Auswirkungen auf die unmittelbare Umgebung wurde vulkanische Asche rund 1000 Kilometer weit transportiert, lagerte sich im heutigen Berlin noch 5 cm dick ab, 20 Zentimeter in Frankfurt am Main, und ausgestoßene Gase könnten möglicherweise sogar Einfluss auf das Klima gehabt haben, wobei der finale Nachweis dafür noch fehlt.

Fragwürdig ist zudem, ob und wann sich ein solcher Ausbruch wiederholt. Kein anderer Ausbruch in der Eifel der letzten 700.000 Jahre war auch nur annähernd so massiv. Zudem brauchte es mindestens 20.000 Jahre, bis sich genug Magma für eine solche Explosion ansammeln konnte, das auch nur durch ein zufälliges Ereignis zum Ausbruch gebracht wurde, anstatt komplett zu erkalten. Zur Zeit ist nicht bekannt, dass sich unterhalb der Eifel-Vulkanfelder eine Magmakammer ansammelt, trotz mehrerer geophysikalischer Studien. Daher lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein ähnlich starker Vulkanausbruch innerhalb der nächsten 10.000 Jahre ausschließen. Anders sieht es mit kleineren Ausbrüchen aus, die wie innerhalb der letzten 700.000 auch in Zukunft sehr wahrscheinlich passieren werden, allerdings nicht am Laacher See selbst, sondern an neuen Orten innerhalb der Vulkanfelder.

Quellen:

Baldini, J. U. L., Brown, R. J., and Mawdsley, N. (2018). Evaluating the link between the sulfur-rich Laacher See volcanic eruption and the Younger Dryas climate anomaly, Clim. Past, 14, 969–990, https://doi.org/10.5194/cp-14-969-2018
Blong, R., Riede, F., & Chen, Q. (2018). A fuzzy logic methodology for assessing the resilience of past communities to tephra fall: a Laacher See eruption 13,000 year BP case. Volcanica, 1(1), 63-84. https://doi.org/10.30909/vol.01.01.6384
Rout, S.S., Wörner, G. (2020). Constraints on the pre-eruptive magmatic history of the Quaternary Laacher See volcano (Germany). Contrib Mineral Petrol 175, 73. https://doi.org/10.1007/s00410-020-01710-3
van den Bogaard P (1995) 40Ar/39Ar ages of sanidine phenocrysts from Laacher See tephra (12,900 yr BP); chronostratigraphic and petrological significance. Earth Planet Sci Lett 133:163–174. https://doi.org/10.1016/0012-821X(95)00066-L

Behauptung: Die Aktivität an den Eifel-Vulkanfeldern hat in den letzten Jahren nachweislich zugenommen

Nein. Auch hier haben lückenhafte und sensationsfokussierte Berichterstattung maßgeblich dazu beigetragen, einen Mythos zu verbreiten. Was mit Sicherheit existiert, ist eine verbesserte seismologische und satellitengestützte Überwachung der Region. Gleichzeitig wurde die Forschung in manchen Fällen intensiver innerhalb der Medienlandschaft verbreitet, sodass neue, aber auch viele alte Erkenntnisse einer breiteren Öffentlichkeit verfügbar würden. Oft fehlte dabei eine wissenschaftliche Einordnung. Gutes Beispiel ist eine vielzitierte Studie einer US-Amerikanischen Universität durch Corné Kreemer (2020). Dabei wurde erstmals DURCH SATELLITENDATEN EXAKT nachgewiesen, dass sich in der gesamten Eifel und auch in umliegenden Gebieten der Boden um bis zu einem Millimeter pro Jahr hebt. Eine Folge tiefer magmatischer Prozesse, die in der unteren Erdkruste stattfinden. Dabei wurde verbreitet der Eindruck erweckt, dies sei ein neues Phänomen. Jedoch ist bereits durch geologische Aufzeichnungen seit Jahrzehnten bekannt, dass diese Hebung aktuell und bereits seit 700.000 bis 800.000 Jahren andauert, also etwa zeitgleich mit dem jungen Vulkanismus in der Eifel.

Auch die seit 2013 bekannten tiefen Erdbeben mit niedriger Frequenz, die wahrscheinlich eine Folge der Bewegung magmatischer Fluide sind, konnten nur durch verbesserte Überwachung nachgewiesen werden. Es ist damit zwar nicht nachgewiesen, aber sehr wahrscheinlich, dass solche Beben auf vorher aufgetreten sind. Möglicherweise gehen diese Beben auch auf Magmabewegungen direkt zurück. Es ist jedoch nicht bekannt, dass sich in den letzten Jahren in der oberen Erdkruste Magma angesammelt und damit ein Ausbruch in naher Zukunft wahrscheinlicher geworden ist. Bei der normalen Erdbebenaktivität gab es ebenfalls in den letzten Jahrzehnten keine Auffälligkeiten. Immer wieder aufkommende Beobachtungen vermehrter Entgasungen am Laacher See können nicht durch Messungen bestätigt werden, wohl aber saisonale Schwankungen bedingt durch Temperatur und Niederschläge.

Einzig während einer Phase von 2016 bis 2019 kam es zu uneindeutigen Anzeichen magmatischer Aktivität. In dieser Zeit kam es mehrfach zu Schwärmen tiefer Erdbeben, gefolgt von erhöhter Aktivität bei kleinen, flachen Erdbeben. Nördlich des Laacher Sees nahe des Ortes Glees wurde ebenfalls ein leichter Erdbebenschwarm beobachtet, das erste Mal überhaupt dort. Zeitgleich zeigten Satellitendaten, dass sich rund um Glees der Boden um wenige Millimeter gehoben hat. Jedoch waren all diese Prozesse nur schwach ausgeprägt und nicht nachweislich mit Magmabewegung assoziiert. Im Falle der Bodenhebungen zeigten Modellrechnungen, dass Bewegungen von Grundwasser im Bereich einer Kohlendioxid-Förderstelle wahrscheinliche Ursache sind. Ansammlung von Magma und damit mögliche Anzeichen eines Vulkanausbruchs sind nicht erkennbar.

Quellen:

Frietsch, M., Bie, L., Ritter, J., Rietbrock, A., Schmitt, B.: Current crustal movement in the East Eifel Volcanic Field – anthropogenic or volcanic? (2022). EGU General Assembly 2022, Vienna, Austria, 23–27 May 2022, EGU22-9479, https://doi.org/10.5194/egusphere-egu22-9479 
Hensch, M., Dahm, T., Ritter, J., Heimann,  J., Schmidt, B., Stange, S., Lehmann, K. (2019). Deep low-frequency earthquakes reveal ongoing magmatic recharge beneath Laacher See Volcano (Eifel, Germany), Geophysical Journal International, Volume 216, Issue 3, Pages 2025–2036, https://doi.org/10.1093/gji/ggy532
Mälzer H., Hein G., Zippelt K., (1983). Height changes in the Rhenish Massif: Determination and analysis, in Plateau Uplift, pp. 164–176., eds.
Kreemer C., Blewitt G., DavisP. M. (2020). Geodetic evidence for a buoyant mantle plume beneath the Eifel volcanic area, NW Europe, Geophysical Journal International, Volume 222, Issue 2, Pages 1316–1332, https://doi.org/10.1093/gji/ggaa227

Behauptung: Der Klimawandel macht einen Vulkanausbruch in der Eifel wahrscheinlicher

Wie bereits geschrieben zeigt die Geschichte der Vulkanaktivität in der Eifel ein unregelmäßiges Auftreten. Zwar ist der Auslöser des Vulkanismus im Erdmantel zu finden: Ein Bereich erhöhter Temperatur im Erdmantel (Plume), aus dem in unregelmäßigen Abständen Gesteinsschmelze in die Erdkruste gelangt und bei Erreichen der Oberfläche zu Vulkanausbrüchen führt. Doch zeigen sich gewisse zeitliche Korrelationen mit klimatischen Änderungen. So beginnen einige der Eruptionscluster in der Eifel zu Zeiten massiver globaler Klimaveränderungen, etwa zum Ende von Eiszeiten. So auch der Ausbruch des Laacher Sees. Dies deutet auf einen möglichen Zusammenhang hin, auch wenn der genaue Mechanismus noch fragwürdig ist. Der plötzliche Anstieg des Meeresspiegels und damit verbundene Druckerhöhung wäre eine Möglichkeit, jedoch befindet sich die Eifel nicht in unmittelbarer Nähe zur Küste. Abschmelzen von Gletschern und einhergehende Gewichtsentlastung wäre ein anderes denkbarers Szenario, doch auch hier war während der letzten Eiszeit die Eifel nicht besonders betroffen.

Es ist also noch unklar, inwieweit Klimaveränderungen vulkanische Aktivität in der Eifel beeinflussen können, auch wenn es starke Hinweise darauf gibt, dass ein Zusammenhang besteht. Ob der aktuelle, menschengemachte Klimawandel ebenfalls einen Einfluss haben kann, bleibt ebenfalls offen. Trotz eines eher pessimistischen Ausblicks hat der Klimawandel aktuell noch nicht die Ausmaße erreicht, die einen direkten Vergleich mit dem Ende der jüngeren Eiszeiten erlauben.

Mehr dazu: Wie der Klimawandel Erdbeben- und Vulkanaktivitäten weltweit beeinflusst

Quellen:

David A. G. Nowell; M. Chris Jones; David M. Pyle (2006). Episodic Quaternary volcanism in France and Germany. , 21(6), 645–675. doi:10.1002/jqs.1005 
Förster, M. W.; Sirocko, F. (2015). Volcanic activity in the Eifel during the last 500,000 years: The ELSA-Tephra-Stack. Global and Planetary Change, Glob. Planet. Change , https://doi.org/10.1016/j.gloplacha.2015.07.012
Schmidt, C., Schaarschmidt, M., Kolb, T., Büchel, G., Richter, D., & Zöller, L. (2017). Luminescence dating of late Pleistocene eruptions in the Eifel Volcanic Field, Germany. Journal of Quaternary Science, 32(5), 628-638. https://doi.org/
10.1002/jqs.2961

Fazit: Laacher See ein Magnet für Panikmache und Desinformation

Der Laacher See hat sich im Laufe der vergangenen Jahre von einem friedlichen Erholungsgebiet zu einem Schlachtfeld für mediale Kriegsführung entwickelt. Im Kampf um Reichweite haben vor allem Boulevardmedien, aber auch lokale Nachrichtenplattformen und YouTube-Kanäle immer wieder und teils wiederholt Informationshappen dramatisiert und so ein Bild erzeugt, das von einer bevorstehenden Katastrophe künden soll. Trotz „momentaner Entwarnung“ von Wissenschaftlern: Wortwahl und Informationsselektion waren klar darauf ausgelegt, eine möglicht dramatische Situation zu verkünden. Fakten und wissenschaftliche Realität blieben auf der Strecke. So wurde auch der Eifel-Vulkan Opfer einer Entwicklung, die bei vielen geowissenschaftlichen Themen im Online-Journalismus des 21. Jahrhundert stattgefunden hat: Sensation statt Seriösität und Drama statt Detailtiefe. Solange es Klicks regnet, ist die Wahrheit zu langweilig und anders als bei Politik oder Prominenten können Erdbeben und Vulkane keine Anwälte, um dagegen vorzugehen.