ShakeMap (Berechnete Intensität des Erdbebens in Mosbruch):
Epizentrum, ShakeMap und historische Erdbeben der Region auf interaktiver Karte anzeigen
Betroffene Menschen
Das Erdbeben der Stärke 1.0 ereignete sich am 2. Februar, 12:55 Mitteleuropäischer Zeit in Mosbruch, Rheinland-Pfalz. Erdbebennews berechnet für dieses Erdbeben eine Maximalintensität von 0. Bis zu 0 Menschen (im Kartenausschnitt) haben dieses Erdbeben gespürt. Davon leben 0 Menschen in Regionen mit leichten oder mäßig starken Erschütterungen, wo keine nennenswerten Schäden zu erwarten sind. 0 Menschen leben dort, wo Schäden an Gebäuden auftreten können, davon 0 in Gebieten mit möglichen schweren Schäden und Zerstörungen.
Intensität |
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Betroffene Menschen |
Intensitätsstufe | Betroffene Menschen | Auswirkungen |
---|---|---|
2 – 5.5 | 0 | Spürbares Beben |
5.5 – 6.5 | 0 | Leichte Schäden |
6.5 – 8 | 0 | Mäßige Schäden |
8 – 10 | 0 | Schwere Schäden |
Was ist passiert?
Eines der spannendsten Erdbeben der letzten Jahre in Deutschland hat sich am vergangenen Freitag ereignet. Der Bebenherd lag nach Lokalisierungen der Erdbebenstation Bensberg in unfassbaren 53.6 Kilometern Tiefe unterhalb des Dorfes Mosbruch im Landkreis Vulkaneifel. Sofern hier kein Messfehler vorliegt, wovon wir erstmal nicht ausgehen, würde dieses Erdbeben drei Rekorde / Nova aufstellen:
1. Es ist das tiefste jemals in Deutschland registrierte Erdbeben.
2. Die Tiefe und die seismologische Signatur spricht klar für einen magmatischen Ursprung. Bewegung von Fluiden, Gasen und/oder Magma haben unter großem Druck zu diesem Ereignis geführt. Ähnliche, sogenannte „Tiefe, niedrigfrequente Erdbeben“ (DLF) hat man bisher nur in der Osteifel rund um Mendig beobachtet. Es ist das erste Mal, dass auch in der Westeifel aktive magmatische Prozesse beobachtet wurden.
3. Es ist mit Magnitude 1.0 zudem das stärkste Erdbeben seit Aufzeichnungsbeginn im südlichen Landkreis Vulkaneifel. Mit Ausnahme einiger kleinerer Erdbeben an der Grenze zu NRW sowie eines Erdbebenschwarms in Rockeskyll im Jahr 2010 ist der Landkreis Vulkaneifel seismisch weitestgehend inaktiv.
Was bedeutet dies nun? Erstmal: Garnichts. Erst vor etwa 10 Jahren war die seismologische Überwachung in der Eifel gut genug, um überhaupt DLF-Erdbeben zu registrieren. Seitdem traten sie mehrfach rund um Mendig auf. Dass neben der Osteifel auch die Westeifel als aktives Vulkanfeld gilt, ist ebenfalls nichts neues. Zudem läuft seit einigen Jahren ein intensives Forschungsprojekt, das Erdbebenaktivität und Magmatismus unter der Eifel genauer unter die Lupe nimmt (Dazu sucht die Erdbebenstation Bensberg übrigens gerade einen Doktoranden, falls jemand Interesse hat. Link zur Stellenanzeige). Es wäre also nicht überraschend, wenn in den nächsten Jahren weitere Dinge entdeckt werden, von denen wir bisher nicht wussten, dass sie in der Eifel vorkommen.
Somit gilt weiterhin, dass die Eifel ein aktives Vulkangebiet ist, das glücklicherweise inzwischen auch sehr gut überwacht wird. Kleinere Erdbeben, etc. sind, auch wenn sie vielleicht überraschend wirken, meistens völlig normal und kein Grund zur Sorge. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es extrem spannend, erstmals Prozesse zu beobachten und dadurch die Kenntnisse über das Vulkansystem zu erweitern. Jede heutige Messung kann helfen, in Zukunft echte Gefahren rechtzeitig zu erkennen.
Betroffene Städte, Orte
Stadt | Land | Intensität (EMS-98) | Bewohner | Entfernung Epizentrum (km) | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|
Gerolstein | DE | 0 | 7700 | 20.2 | nicht spürbar |
Mehren | DE | 0 | 1400 | 9.5 | nicht spürbar |
Pelm | DE | 0 | 1000 | 17.8 | nicht spürbar |
Laubach | DE | 0 | 1100 | 10.3 | nicht spürbar |
Büchel | DE | 0 | 1100 | 14.4 | nicht spürbar |
Üxheim | DE | 0 | 1400 | 16.5 | nicht spürbar |
Rieden | DE | 0 | 1300 | 23.4 | nicht spürbar |
Kirchwald | DE | 0 | 1000 | 19.2 | nicht spürbar |
Daun | DE | 0 | 8500 | 10.5 | nicht spürbar |
Weibern | DE | 0 | 1600 | 22.1 | nicht spürbar |
Aktuelle Erdbebenaktivität nahe Mosbruch:
Wegen fehlender Daten kann die aktuelle Erdbebenaktivität nicht mit der langfristigen Entwicklung verglichen werden.
Zusammenfassung der Erdbebendaten:
Wie verhalte ich mich im Falle eines schweren Erdbebens?
FAQ: Wie entstehen Erdbeben? Wo kommen sie vor? Wann sind Erdbeben gefährlich?
Erdbebenmessung im Wohnzimmer: Professionelle Seismometer für Experten und Laien (Gesponsert)
Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:
Uhrzeit / Time (CET): 02. February, 12:55
Magnitude: 1.0
Tiefe: 53.6 km
Spürbar / Felt: ja
Schäden erwartet / Damage expected: --
Opfer erwartet / Casualties expected: --
Ursprung / Origin: magmatisch
Tsunami: --
Quellen (Erdbebendienste) zu allen Erdbebendaten / List of global earthquake surveys
See also: The most complete compilation of earthquake losses and casualties: Earthquake Impact Database
Hast du dieses Erdbeben gespürt? Bitte teile deine Beobachtung (Formular einblenden)
Erdbebendaten: BNS
Statistik:
Seit 1960 gab es in der Region etwa 25 Erdbeben, die stärker waren als Magnitude 2.0 (einschließlich induzierter Erdbeben). Durchschnittlich gibt es rund um Mosbruch (Vulkaneifel) 0.42 Erdbeben der Stärke 2.0 oder höher pro Jahr. Damit ist die Erdbebenaktivität in der Region normalerweise gering und Beben der Stärke 1.0 haben eine durchschnittliche Wiederkehrperiode von etwa 2.9 Monaten (87 Tagen).
Übersicht der stärksten Erdbeben im Kartenausschnitt
Datum | Magnitude | Tiefe (km) |
---|---|---|
22.3.1983 | 3.6 | 5 |
29.10.1996 | 3.5 | 10 |
29.5.1976 | 2.8 | 25 |
5.1.2000 | 2.8 | 1 |
7.2.2010 | 2.7 | 12 |
2.5.2017 | 2.6 | 0 |
22.11.1997 | 2.5 | 3 |
21.11.2017 | 2.4 | 2 |
16.2.2018 | 2.3 | 0 |
15.5.2018 | 2.3 | 0 |
*Daten: USGS-Katalog (seit 1960)
Hinweis: Der Erdbebenkatalog enthält neben natürlichen auch induzierten Erdbeben. Dazu zählen zum Teil auch Sprengungen und Explosionen. Somit sind einzelne „falsche“ Erdbeben in der Darstellung möglich. Auch die Magnitudenangabe einzelner Erdbeben kann aufgrund von Katalogunterschieden variieren.