Der Deutsche Wetterdienst hat für die kommenden Tage eine Warnung vor schweren Regenfällen für Teile Süddeutschlands herausgegeben. Regenmengen von bis zu 200 l/m² seien in Teilen von Bayern bis Sonntag möglich. Daraus resultierend können viele Bäche und Flüsse über die Ufer treten.

Neben dem Risiko von Überflutungen könnten die Regenfälle in einigen Teilen von Bayern eine weitere unbequeme Auswirkung haben: Erdbeben.
Vor allem die Region um den Hochstaufen bei Bad Reichenhall, sowie die angrenzenden Gebiete in Österreich können von leichten bis moderaten Erdbeben betroffen sein.

Schon bei früheren Hochwasserereignissen in Bayern wurden Erdbeben beobachtet. Der Grund dafür ist, dass das ins Gestein eindringende Regenwasser zu einer Druckveränderung führt. Diese kann dann zu Erdbeben führen.

Epizentren früherer Erdbeben über M 3

Im Jahr 1999 führten starke Regenfälle im Vorfeld des bekannten Pfingsthochwassers zu Erdbeben bis Stärke 3,1. Starkregenfälle im September 2007 lösten Erdbeben bis Stärke 3,2 aus, ein Jahr später. Im April 2008 erreichte ein Erdbeben sogar Stärke 3,4, obwohl das Hochwasser eher moderat ausfiel. Keines der Beben verursachte Schäden, sie waren aber deutlich spürbar. Die Tiefe solcher Beben liegt normalerweise bei etwa 4 Kilometern, wodurch MMI IV bis V erreicht werden kann.

Kleinere Erdbeben unter Magnitude 2 treten in der Region auch nach normalen Regenfällen und Schneeschmelze auf. Diese sind aber normalerweise nicht spürbar. Wenn es in den kommenden Tagen zu stärkeren Erdbeben kommt, können diese ähnlich stark ausfallen, wie frühere Erdbeben. Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht dadurch nicht. Das Hochwasser selbst ist wesentlich gefährlicher.

Letzte Nacht kam es bei Garmisch-Patenkirchen am Fuß der Zugspitze bereits zu einem Erdbeben der Stärke 2,3. Ob dieses mit den Niederschlägen der vergangenen Tagen zusammenhängt, ist nicht klar.

Informationsquelle(n): DWD, erdbeben-in-bayern, SpiegelOnline, EMSC