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Vor gut einer Stunde ist es in der Cook Strait zwischen der Neuseeländischen Nord und Süd Insel zu einem schweren Erdbeben gekommen. USGS meldet eine Stärke von 6,5. Schäden sind zu erwarten. Gestern Abend gab es dort bereits ein Beben mit Stärke 5,8, sowie ein Beben der Stärke 5,7 am Freitag.
Ein ausführlicher Bericht wird gleich folgen.
Update: 8.21 Uhr
Das Erdbeben der Stärke 6,5-6,9 ereignete sich wie gesagt im Cook-Strait und lag 57 Kilometer südlich von Wellington. Je nach stärke ist mit leichten oder größeren Schäden zu rechnen. Auf beiden Seiten der Meerenge hatte nach USGS-Angaben das Erdbeben eine Intensität von VI-VII. Geonet berichtet von mehreren deutlich spürbaren Nachbeben.
Aus einer Stadt nördlich von Wellington wird VI gemeldet.
Update 08.33 Uhr:
Es gibt erste Meldungen von leichten Schäden, einschließlich Risse in Straßen und Stromausfälle in Wellington. Innerhalb der Häuser sind Gegenstände auf den Boden gefallen.
Schäden an Häusern sind bislang moderat. Zerstörte Fenster, einzelne beschädigte Mauern und eingestürzte Schornsteine werden berichtet. Menschen wurden dabei nicht verletzt.
Stromausfälle gab es ebenfalls in der Stadt Marlborough auf der Südinsel.
Schlimmer als die Beben ist momentan ie große Verunsicherung. Die Menschen wissen nicht, ob das nach all den vielen kleinen und großen Beben der letzten Tagen wieder nur ein vorläufiger Höhepunkt war.
Update 08.54 Uhr:
Die Flughäfen Wellington und Palmerston North wurden nach dem Erdbeben kurzzeitig außer Betrieb genommen, aus Angst es könnte Schäden gegeben haben.
Update 08.59 Uhr:
Auf dem Seismogramm aus Nelson (Südinsel) sieht man gut das Hauptbeben, dem viele Nachbeben folgten. Ebenfalls zu sehen das gestrige Beben der Stärke 5,8 und kleinere Beben in der Nacht.
Mit Nachbeben um Magnitude 5 ist auch in den nächsten Tagen zu rechnen. Ob es was größeres gibt, über M6? Über M7? Keiner weiß es.
Update 09.22 Uhr:
Der Neuseeländische Katastrophenschutz hat die Leute in Wellington davor gewarnt, die nächsten Stunden außerhalb der Gebäude zu verbringen. Bei Nachbeben bestehe die Gefahr von neuen Schäden und somit auch fallenden Trümmerteilen. Dabei könnte man schwer verletzt werden. Innerhalb der Gebäude, die in Wellington nahezu alle große Beben ohne größere Schäden überstehen können, ist es deutlich sicherer.
Update 09.27 Uhr:
Vom Stromausfall in Wellington (Stadtteil Karori) waren nach Medienangaben 5000 Verbraucher betroffen. Mittlerweile ist die Stromversorgung wieder hergestellt.
Das Parlamentsgebäude von Wellington hat bei dem Beben Schäden erlitten. Politiker berichten von Rissen in Mauern innerhalb des Gebäudes und herabgefallenen Putz.
Weitere Gebäude in Wellington wurden wegen Erdbebenschäden evakuiert. Es wurden Container aufgestellt, wo die Betroffenen die nächsten Stunden verbringen können.
Update 09.47 Uhr:
Neuseeland ist bekannt dafür, dass es häufig schwere Erdbeben gibt. Im 21. Jahrhundert kam es bislang zu 6 Erdbeben über Magnitude 7, viele weitere über 6. Zwar gab es bei den meisten dieser Beben Schäden, diese waren meist jedoch moderat. Eine Ausnahme von dieser Regel bilden die Christchurch-Beben.
Normalerweise treten die starken Beben in den dünn besiedelten Alpen auf der Südinsel, Vor der Küste, oder in großen Tiefen auf, so dass die Schäden und Opferzahlen gering bleiben. Hinzu kommt, dass die Bauweise in den meisten Städten aufgrund der bekannten Gefahr sehr sicher ist.
Auch beim heutigen Beben ist es so gewesen. Ein Erdbeben dieser Stärke direkt unterhalb von besiedeltem Gebiet und nicht vor der Küste, hätte vermutlich ähnliche Folgen gehabt wie die Christchurch-Beben. Daher kann man sagen, dass die Neuseeländer noch Glück hatten.
In diesem Jahr gab es in NZ bislang erst ein Schadenbeben. Dieses hatte Magnitude 3,6. Das Epizentrum lag in Auckland, wo es zu minimalen Schäden kam.
Update 09.58 Uhr:
Eine ansehnliche Bilderserie, die die Schäden des Erdbebens zeigt, ist hier auf NZHerald veröffentlicht.
Update 10.28 Uhr:
An der Kapiti Küste (Nordinsel) wurde eine Person durch das Erdbeben leicht verletzt. Details sind nicht bekannt.
Die Schäden an der Kapiti Küste, benannt nach der vorgelagerten Insel Kapiti, waren wie an anderen Orten nur gering. Es werden unter anderem Wasserrohrbrüche gemeldet.
Update 10.37 Uhr:
In Wellington und Umgebung hat die Feuerwehr einige Straßen gesperrt. Zum Einen wegen Risse und Verschiebungen, zum Anderen wegen Trümmerteilen.
Zur Zeit gibt es erste Berichte von schwerer beschädigten Häusern und Gebäuden. So sollen auch einzelne Decken eingestürzt sein.
Update 11.28 Uhr:
Auch wenn man zusammengefasst immer noch sagen kann, dass das Beben recht harmlos war, gibt es immer mehr Berichte von beschädigten Gebäuden in Wellington und Umgebung. Einige mussten evakuiert werden. Viele weitere Schäden entstanden durch gebrochene Wasserleitungen. Teilweise sind Wände und Decken wegen dem Wasserdruck eingebrochen. Zudem wurden viele Fenster beschädigt. Schwer beschädigte Gebäude wurden nicht berichtet. Dennoch sind die finanziellen Verluste groß. Ein Weinhändler aus Seddon berichtet davon, dass viele Flaschen und Fässer zerstört wurden. Auch Supermärkte haben viele Waren verloren, einige mussten kurzzeitig schließen.
Die Auswirkungen auf den Verkehr gab es auch. Neben beschädigten Straßen und den Beeinträchtigungen im Flugverkehr wurde auch die Metro kurzzeitig ausgesetzt.
Auch mehrere Sportveranstaltungen wurden wegen dem Beben abgesagt oder unterbrochen.
Aber nochmal: Es hätte schlimmer sein können!
Der Zeitpunkt des Bebens war günstig: Sonntag Nachmittag, wenig Verkehr, wenig Menschen auf den Straßen..
Epizentrum vor der Küste: Keine hohe Intensität, somit weniger Schäden.
Update 22. Juli:
35 Gebäude wurden nach Medienangaben in Wellington und Umgebung geschädigt.
Eine Gruppe von Freiwilligen, überwiegend Studenten, hat sich gegründet, um die Schäden zu beseitigen. Mittlerweile ist in Wellington wieder der Alltag eingekehrt, auch wenn die Nachbeben noch anhalten.
Die Zahl der (Leicht-)Verletzten ist allerdings auf 4 gestiegen.
Update 22. Juli, 12.02 Uhr:
Eine Übersicht, was ist passiert und wie sieht es jetzt aus:
Schäden:
Wie bereits berichtet wurden nur wenige Gebäude ernsthaft beschädigt. 35 in Wellington und weitere in umliegenden Städten. Aktuell laufen Arbeiten, um die Schäden zu reparieren. Am meisten Arbeit machen die vielen gebrochenen Wasserleitungen und die daraus resultierenden Wasserschäden. (Wer von unseren deutschen Lesern dieses Jahr schon von Hochwasser betroffen war, wird wissen, wo die Probleme liegen)
Auch werden bereits erste Schlüsse gezogen, was man in Zukunft verbessern kann. So wurde auch nach dem Christchurch-Beben reagiert. (In den Medien werden beide Beben immer wieder vergleichen) Wellington gehört vermutlich zu den am sichersten gebauten Städten weltweit, dennoch wird nun nach Lücken im System gesucht, die es zu Schließen gilt.
Verletzte:
4 Personen wurden leicht verletzt, weitere ließen sich wegen weiterer, erdbebenbedingter Probleme behandeln. (Stress, Panik, etc) Die Arztpraxen erlebten heute (Neuseeländische Zeit) einen Zuwachs von 50% an Patienten im Vergleich zu den Vortagen. Unter anderem auch weil mehrere Praxen aus Sorge vor weiteren Beben geschlossen blieben.
Von den Versicherungen wurde später eine Zahl von 25 Verletzten angegeben.
Nachbeben:
Es schüttelt weiterhin in der Cook-Strait, aber nur moderat. Dennoch ist jedes neue spürbare Beben eine Belastung für die Bewohner.
Auch der Katastrophenschutz hat auf die Erdbebenserie reagiert und wagt sich nun an eine Prognose für die kommenden Tage. Diese sieht wie folgt aus für die nächsten 7 Tage:
Nachbeben der Stärke 5 – 5,9: 87%
Starkes Erdbeben über Magnitude 6: 19%
(Auf die nächsten 12 Monate bezogen, liegen beide Wahrscheinlichkeiten deutlich höher: 99%, bzw. 30%)
Auch wenn dies von einigen vielleicht als „Panikmache“ angesehen wird: Es ist richtig, dass man sich auf weitere Beben einstellen sollte. Auch wenn keines kommt, ist es besser Vorkehrungen zu treffen, als am Ende böse überrascht zu werden.
Viele Neuseeländer haben diesen Ratschlag befolgt. Supermärkte melden „Hamsterkäufe“ von Wasserflaschen, Konserven, Kerzen und Batterien. Einige Supermärkte hatten damit ihre Probleme, da das Beben ein Teil des Warenbestandes zerstört hat, und somit die Kundenwünsche nicht gedeckt werden konnten.
Sonstige Effekte:An einer Steilküste kam es zu einen kleinen Felssturz, der aber keine Auswirkungen hatte.
An mehreren Stellen wurden kleine Erdfälle (Sinkholes) beobachtet.
Update 2. August:
Nach Angaben des NGDC wurde an zwei Messstellen ein 7 cm hoher Tsunami registriert.
wird fortgesetzt… (aktualisieren)