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Papua-Neuguinea wurde erneut von einem schweren Erdbeben getroffen. Erneut lag das Epizentrum vor der Insel Bougainville. Nach ersten Angaben des USGS hatte das Erdbeben um 15.28 Uhr Magnitude 7.8! Geofon gibt Magnitude 7.5 an. Erst heute morgen hat es ein Erdbeben der Stärke 6.6 gegeben, letzte Woche eines der Stärke 7.3, wobei ein Kind und eine ältere Frau ums Leben kamen.

Das Pacific Tsunami Warnung Center hat eine Tsunamiwarnung für die Salomonen und Papua-Neuguinea herausgegeben. Folgende Ankunftszeiten der Welle wurden berechnet:

 LOCATION         FORECAST POINT     COORDINATES     ARRIVAL TIME
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 PAPUA NEW GUINE  AMUN                6.0S 154.7E    1347Z 19 APR
                  WOODLARK_ISLAND     9.0S 152.9E    1358Z 19 APR
                  RABAUL              4.2S 152.3E    1413Z 19 APR
                  KIETA               6.1S 155.6E    1420Z 19 APR
                  LAE                 6.8S 147.0E    1445Z 19 APR
                  ULAMONA             5.0S 151.3E    1446Z 19 APR
                  KAVIENG             2.5S 150.7E    1449Z 19 APR
                  MADANG              5.2S 145.8E    1510Z 19 APR
                  MANUS_ISLAND        2.0S 147.5E    1527Z 19 APR
                  PORT_MORESBY        9.3S 146.9E    1602Z 19 APR
 SOLOMON ISLANDS  FALAMAE             7.4S 155.6E    1348Z 19 APR
                  MUNDA               8.4S 157.2E    1405Z 19 APR
                  PANGGOE             6.9S 157.2E    1429Z 19 APR
                  HONIARA             9.3S 160.0E    1440Z 19 APR
                  GHATERE             7.8S 159.2E    1456Z 19 APR
                  AUKI                8.8S 160.6E    1501Z 19 APR
                  KIRAKIRA           10.4S 161.9E    1502Z 19 APR

GDACS erwartet einen Tsunami mit maximal 1 Metern Höhe an der Küste von Bougainville, basierend auf theoretischen Berechnungen. Dies kann für Dörfer direkt an den Küsten gefährlich werden. Der Tsunami vor einer Woche hatte eine maximale Wellenhöhe von 23 cm und richtete keine Schäden an. Das Erdbeben selbst zerstörte mehr als 50 Gebäude.

Update 15.49 Uhr
USGS hat das Beben auf Magnitude 7.5 nach unten korrigiert. Laut ShakeMap (Siehe unten) hatte das Erdbeben auf weiten Teilen von Bougainville Intensität VI bis VII, ähnlich wie jenes letzte Woche. Entsprechend ist erneut mit schweren Schäden zu rechnen.

Das Erdbeben geht auf eine kleine Subduktionszone zurück, welche sich bis zur Nachbarinsel New Britain erstreckt.

Auf Bougainville leben etwa 175000 Menschen, die meisten im Nordosten der Insel. Somit sind diese nicht von einem potentiellen Tsunami bedroht.

Update 15.59 Uhr
Basierend auf der neuen Magnitudenangabe erwartet GDACS nun eine maximale Tsunamihöhe von nur noch 70 Zentimetern.

Ein erstes starkes Nachbeben mit Magnitude 5.6 wurde registriert. Weitere starke werden in den kommenden Tagen erwartet. Auch ein neues schweres Erdbeben kann in der aktuellen Situation nicht ausgeschlossen werden.

Zur Zeit ist es Nacht in Bougainville, daher wird nicht damit gerechnet, in den kommenden Stunden Informationen über Auswirkungen von Beben und Tsunami zu erhalten. Allgemein kommen bei solch abgelegenen Regionen meist nur langsam, wenn überhaupt, Informationen an die Öffentlichkeit. Letzte Woche dauerte es mehrere Tage, bis das genaue Ausmaß der Schäden ansatzweise bekannt war. Noch immer gibt es keine endgültigen Daten.

Update 16.48 Uhr
Die Tsunamiwarnung wurde aufgehoben. Ein 5 Zentimeter hoher Tsunami wurde auf den Salomonen registriert.

Update 19.17 Uhr
Die Bewohner von Bougainville haben direkt nach dem Erdbeben die Küstenregionen evakuiert und sind in höhere Gebiete geflohen. Minuten später trafen die ersten Tsunamiwellen die Insel und drangen weit ins Inland ein. Auf der Inselgruppe Saposa nördlich von Bougainville seien die Wellen mehrere Meter hoch gewesen, wie Zeugen berichten. Informationen über Schäden und mögliche Opfer liegen noch nicht vor.

Update 20. April 09.28 Uhr
Weiterhin keine Meldungen von Bougainville. Behörden teilten mit, dass es zur Zeit extrem schwierig sei, die Region zu erreichen.

Aus der Stadt Rabaul, 400 km nordwestlich des Epizentrums, gibt es die Meldung von Stromausfällen nach dem Beben. Auch dort wurde es als stark wahrgenommen.

In der Nacht kam es zu starken Nachbeben mit M 6.1 und 5.7.

Update 11.05 Uhr
Ein lokaler Radiosender berichtet, dass der Tsunami im Dorf Torokina mehrere Gebäude zerstört hat. Auch Wassertanks und landwirtschaftliche Flächen wurden zerstört. Die Menschen konnten sich offenbar rechtzeitig retten, so dass es keine Verletzten gab. Die Welle sei mehrere Meter in Dörfer entlang der Küste eingedrungen.

Update 21. April  09.37 Uhr
Auch durch das Erdbeben selbst wurden auf Bougainville viele Häuser beschädigt, wie RadioNZ berichtet. Zudem habe es Erdrutsche gegeben, wovon Straßen / Wege blockiert wurden. Menschen wurden nicht verletzt.

Update 22. April, 17.11 Uhr
Eine Frau aus Bougainville wurde beim Einsturz ihres Hauses verletzt und daraufhin ins Krankenhaus gebracht.
Die Regierung hat unterdessen mit dem Wiederaufbau begonnen. Dies sei aber nahezu unmöglich, da praktisch keine Infrastruktur vorhanden ist. Entsprechend wurde den Menschen geraten ihre Häuser selbst wieder aufzubauen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Update 24. April, 10:03 Uhr
Weitere Informationen über die Schäden werden nun bekannt. Demnach stürzten durch das Erdbeben mehrere Wohnhäuser, sowie eine Schule und eine Kirche ein. Der Tsunami überflutete mehrere Dörfer und beschädigte dabei die Häuser.
Die Behörden haben empfohlen die Küsten zu meiden, da es weitere schwere Erdbeben geben könnte. Nachbeben bis Magnitude 5 hat es in den vergangenen Tagen mehrfach gegeben.
Auch vulkanische Aktivität könnte nun ein Problem werden. Mt. Loloru um Süden von Bougainville soll nach Angaben von Bewohnern Dampf ausgestoßen haben. In wie weit dies auf einen bevorstehenden Ausbruch hindeuten könnte, soll nun untersucht werden. Die Vulkane von Bougainville, insgesamt 6 aktive gibt es auf der Insel, werden nicht regelmäßig überwacht.
Die letzte Eruption des Mt. Loloru ereignete sich vor 3000 Jahren. Der Vulkan gilt als sehr gefährlich, die meisten der prähistorisch belegten Eruptionen waren heftig und sehr explosiv.

wird fortgesetzt… (aktualisieren)

Bougainville