USA – Nach einem neuen Erdbeben im US-Bundesstaat Oklahoma planen Behörden neue Einschränkungen im Verpressen von Flüssigkeiten, die bei der Kohlenwasserstoffförderung anfallen. Das Beben ereignete sich in der Nacht zu Mittwoch im County Pawnee im Norden des Staates. Nach korrigierten Angaben des USGS erreichte es Magnitude 4.5. Die Herdtiefe lag bei nur drei Kilometern. Die Erschütterungen waren bis in die Nachbarstaaten Kansas, Arkansas und Missouri zu spüren. Nahe Pawnee habe es neue Schäden gegeben. So berichten zahlreiche Bewohner von neuen Rissen in ihren Häusern. Verletzt wurde niemand.
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Wie fast alle der in den letzten Jahren in Oklahoma registrierten Erdbeben geht auch dieses auf die Injektion von Abwässern aus der Öl- und Gasförderung zurück. Daher wird nun diskutiert, weitere Injektionsbrunnen rund im Pawnee zu schließen.
Im August wurde Pawnee vom bisher stärksten Erdbeben in der Geschichte von Oklahoma getroffen. In der Folge gab es zahlreiche Gebäudeschäden. Um weiteren starken Erdbeben vorzubeugen wurden mehrere Injektionsbrunnen, die für das Erdbeben verantwortlich sein könnten, geschlossen oder in ihrem Betrieb eingeschränkt.
Allgemeine Informationen zu diesem Erdbeben:
Uhrzeit (Mitteleuropäische Zeit): 2. November, 5:36 Uhr
Magnitude: 4.5
Tiefe: 3 km
Spürbar: ja
Schäden erwartet: ja
Opfer erwartet: nein
Ursprung: induziert (Verpressen)
Die seit einigen Jahren vermehrt auftretenden Erdbeben in Oklahoma und Kansas sind folge der Injektion von Flüssigkeiten, die unter anderem bei der Erdgas- und Erdölförderung gebraucht werden, in Gesteinsschichten. Aufgrund der Erdbeben und der resultierenden Schäden wurden zuletzt, speziell im Norden von Oklahoma, vermehrt solche Injektionsbrunnen stillgelegt. Das stärkste Erdbeben im Jahr 2016 in Oklahoma erreichte Magnitude 5.8 und verursachte teils schwere Gebäudeschäden. Eine Person wurde verletzt.
Das Jahr 2015 war mit über 850 Erdbeben über Stärke 3 in Oklahoma das erdbebenreichste in der Geschichte des Staates. Es wurden mehr Erdbeben registriert als im gleichen Zeitraum in allen anderen kontinentalen US-Bundesstaaten und Hawaii zusammen (ca. 700). Auch im Jahr 2016 blieb die Aktivität hoch.
Immer mehr Experten gehen davon aus, dass die weiter zunehmende Erdbebenaktivität früher oder später zu weiteren schweren Erdbeben führen kann. .
In Regionen wie diesen kann es immer wieder zu schweren Erdbeben kommen. Nicht nur sichere Bauweise kann bei solchen Ereignissen Menschenleben retten, sondern auch richtige Verhaltensweisen. Daher empfehlen wir allen, die eine Reise in eine erdbebengefährdete Region planen, sich zuvor mit den richtigen Verhaltensweisen bei schweren Erdbeben auseinanderzusetzen.